Frischer Wind

RCS bei Apple: Totgesagte leben länger

RCS ist der Wunschnachfolger der Netzbetreiber für SMS. Apple könnte dem erfolglosen Standard neues Leben einhauchen.
Von Wolfgang Korne

RCS soll nach dem Willen der Netzbetreiber der Nachfolger der SMS werden. RCS soll nach dem Willen der Netzbetreiber der Nachfolger der SMS werden.
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Die SMS war lange die Cashcow der Netzbetreiber, doch mittlerweile ist vor allem auch für Kids WhatsApp die erste Adresse, wenn es darum geht, kurze Nachrichten auszutauschen. Das Problem ist: WhatsApp wie auch ähnliche Messenger-Dienste wie iMessage oder Threema lassen sich für die Netzbetreiber nicht monetarisieren. Diese sind deshalb bereits seit längerem auf der Suche nach einem Nachfolger. RCS soll nach dem Willen der Netzbetreiber der Nachfolger der SMS werden. RCS soll nach dem Willen der Netzbetreiber der Nachfolger der SMS werden.
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Erfolg bleibt aus

Seit 2012 ist RCS (Rich Communications Services) ein Hoffnungsträger. RCS funktioniert ähnlich wie Messaging-Dienste, soll aber wie SMS die Kommunikation zwischen allen Netzen und verschiedenen Geräten erlauben.

Doch ein erster Start unter dem Namen Joyn scheiterte in Deutschland kläglich. Die dazu nötigen Apps waren nicht für alle Geräte verfügbar, wer sich für das Angebot interessierte, musste sich umständlich beim Netzbetreiber freischalten lassen. Hinzukommen Inkompa­tibi­litäten, weil sich die Beteiligten nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen konnten.

Nun scheint aber noch mal frischer Wind in die Entwicklung zu kommen. Nachdem Google bereits im letzten Frühjahr angekündigt hatte, den Android-Messenger zu einer RCS-App umbauen zu wollen, scheint sich nun auch bei Apple Interesse geregt zu haben. Das legen zumindest PowerPoint-Folien des letzten RCS-Treffens der GSMA nahe. Die GSM Association ist der internationale Zusammenschluss der Netzbetreiber und zuständig für die Entwicklung von RCS. Nach diesen Folien scheinen die Netzbetreiber Druck auf Apple auszuüben, RCS einzuführen.

Apple selber hätte auch gute Gründe die Technik in iOS einzubauen, etwa um bei der Kommunikation über iMessage Geräten, die diese Funktion nicht unterstützen, eine bessere Fallback-Option anbieten zu können. Damit ließe sich die Kommunikation von Apple- zu Nicht-Apple-Geräten zu verbessern. Es wäre zudem eine Vorbereitung auf eine Zukunft ohne 2G und SMS.

Die fehlende Kompatibilität ist (noch) eines der Hauptprobleme von RCS. Immerhin hat haben sich Samsung und Google bereits auf eine gemeinsame Basis geeinigt. Wie teltarif.de im November berichtete, sollen sich Android Messages und Samsung Messages künftig untereinander verstehen.

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