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Neues Smartphone: Preissuchmaschinen richtig nutzen

Über Vergleichs­portale finden Verbrau­cher im Netz schnell güns­tige Ange­bote. Doch nicht jede Such­maschine spuckt immer Schnäpp­chen aus. Was ist zu beachten, damit man am Ende wirk­lich Geld spart?
Von dpa /

Preissuchmaschinen helfen beim Online-Shopping Preissuchmaschinen helfen beim Online-Shopping
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Der Groß­teil der Deut­schen shoppt mitt­lerweile im Netz. Und für viele ist die Online-Recherche vor dem Kauf Stan­dard, um das güns­tigste Angebot zu finden. 55 Prozent der Online-Einkäufer nutzten dafür im Jahr 2018 Preis­vergleichs­seiten. Das ergab eine Studie von Bitkom Rese­arch.

Mit einem Vergleichs­portal können Verbrau­cher ohne viel Aufwand heraus­finden, bei welchem Händler sie ein Produkt zum nied­rigsten Preis bekommen. Zu ihnen zählen zum Beispiel Geizhals.de, Idealo.de, Google Shop­ping, Guenstiger.de oder Billiger.de. "Preis­such­maschinen machen es einem in aller Regel einfa­cher, sich im Dschungel von Anbie­tern und Preis­empfeh­lungen zurecht­zufinden", sagt Arne Düster­höft vom Portal "Finanztip".

"Das heißt jedoch nicht, dass Verbrau­cher dort auto­matisch den güns­tigsten Preis bekommen oder sich am einfachsten zurecht­finden", schränkt er ein. Je nach Produkttyp eigneten sich unter­schied­liche Portale beson­ders gut. Finanztip hat beispiels­weise Vergleichs­portale für die Suche nach einem neuen Smart­phone getestet und empfiehlt dafür vor allem Idealo.de, Billiger.de und Geizhals.de.

Keine Preis­vergleichs­seite listet alle Händler

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Ein Problem ist: Eine Preis­such­maschine deckt nicht unbe­dingt alle Ange­bote ab. "Die Portale versu­chen, eine große Auswahl an Händ­lern aufzu­führen, doch werden nicht immer alle Anbieter gelistet", erklärt Düster­höft.

Georg Tryba von der Verbrau­cher­zentrale Nord­rhein-West­falen rät aus diesem Grund dazu, immer mehrere Preis­such­maschinen zu nutzen. "Auch der Quer­blick in den statio­nären Handel kann sich lohnen. Aller­dings sind die Ange­bote dort schwie­riger zu über­blicken."

Wer ein Vergleichs­portal nutzt, sollte dort auf jeden Fall die rich­tigen Häkchen setzen, rät Tryba. Dazu zählen etwa Klicks auf "güns­tiger Preis" und "inklu­sive Versand­kosten". Denn sonst können unter Umständen weniger güns­tige Händler ange­zeigt werden - oder hohe Versand­kosten erhöhen den vermeint­lich güns­tigen Preis kurz vor dem Kauf. Das sorgt für Frust beim Nutzer.

Beson­dere Features: Preis­entwick­lung und Preis­wecker

Viele Portale zeigen die Preis­entwick­lung von Produkten über einen längeren Zeit­raum an. Diese soge­nannten Preis­verläufe seien eine sehr prak­tische Funk­tion, sagt Düster­höft. So lasse sich einzu­schätzen, ob das vermeint­liche Sonder­angebot wirk­lich güns­tiger ist als der regu­läre Preis der letzten Monate.

Wer auf eine Sonder­aktion hofft, kann außerdem einen Preis­wecker stellen. "Dann schickt das Portal eine Nach­richt, sobald das Produkt güns­tiger wird - das kann aber etwas dauern", erklärt der Experte.

Stressen lassen von einem beson­ders güns­tigen Preis sollten sich Verbrau­cher nicht, sagt Tryba. "Wann der güns­tigste Preis ist, weiß niemand. Im Internet haben wir jeden Tag Ausver­kauf. Das geht endlos weiter." Er rät, sich vor jedem Kauf zwei Fragen zu stellen: Brauche ich ein Produkt? Ist es von vernünf­tiger Qualität? Dann erst sollte der Preis eine Rolle spielen und gege­benen­falls eine Recherche auf Vergleichs­portalen gestartet werden.

Filter helfen bei der Auswahl von Features

Manchmal kann eine Preis­such­maschine auch helfen, wenn Verbrau­cher noch nicht ganz genau wissen, welches Produkt sie eigent­lich wollen. Denn die Portale ordnen sie in vielen Kate­gorien und Unter­kate­gorien an, die man anhand von verschie­denen Filtern durch­suchen kann. So lassen sich Produkte bis zu kleinsten tech­nischen Details sieben.

"Auch wenn man schon nach einem ganz konkreten Produkt sucht, zeigen viele Portale parallel zum Preis­vergleich ähnliche rele­vante Produkte oder die belieb­testen Produkte der betref­fenden Kate­gorie an, um Inter­essenten auf Alter­nativen aufmerksam zu machen", erklärt Cornelia Dlugos vom Digi­talma­gazin "t3n".

Gerade bei komplexen Produkten lohne es sich, die Filter­möglich­keiten voll auszu­schöpfen. "Sonst mag ein Modell auf den ersten Blick viel­leicht günstig erscheinen." Beim genaueren Hinsehen zeige sich aber, dass es bei Fest­plat­tengröße, Arbeits­spei­cher oder anderen tech­nischen Ausstat­tungs­merk­malen, die einem wichtig sind, schlechter aufge­stellt ist als ein vermeint­lich teureres Produkt.

Was gene­rell zu beachten ist: Nicht immer werden die Preise in Echt­zeit aktua­lisiert, warnt Dlugos. "Es kann also vorkommen, dass der ange­gebene Preis nicht mehr stimmt."

Auf Liefer­zeiten achten

Auch die Liefer­zeiten der Shops sollten Nutzer beachten. "So kann es sein, dass man ein Smart­phone zwar günstig ergat­tert, jedoch zwei bis vier Wochen auf die Liefe­rung warten muss, weil der Händler das Gerät nicht auf Lager hat", erläu­tert Dlugos. Einige Portale unter­scheiden dazu nicht zwischen Neu- und Gebraucht­ware.

Auf Bewer­tungen bei den Portalen sollten Verbrau­cher sich nicht unbe­dingt verlassen. "Auch auf Preis­vergleichs­seiten muss nicht jede Rezen­sion echt sein", meint Dlugos. Liest sich eine Bewer­tung wie ein Werbe­text, haben mehrere Einträge einen ähnli­chen Wort­laut oder findet sich nur wenige Tage nach der Produkt­veröf­fent­lichung bereits eine umfang­reiche Rezen­sion, könne es sich um Fakes handeln.

Dlugos ergänzt aber: "Auch schlechte Bewer­tungen können gefälscht sein, um beispiels­weise Mitbe­werber zu schä­digen." Sie empfiehlt aus diesem Grund, mehrere Produkt-Bewer­tungen auf verschie­denen Seiten zu lesen, um sich so einen Gesamt­eindruck zu verschaffen.

Ist das Produkt der Wahl schließ­lich gefunden, geht es an die Bezah­lung. Hier sei es wichtig, eine sichere Bezahl­weise zu wählen, sagt Tryba. "Dazu gehören beispiels­weise das Zahlen per Last­schrift oder Rech­nung." Unsi­chere Bezahl­weisen dagegen seien Kredit­karte und Vorkasse. "Da muss man dem Händler im Zwei­fels­fall hinter­herjagen, um das Geld zurück­zube­kommen." Unse­riöse Anbieter verteuern laut Tryba sichere Zahl­arten, damit Käufer eher auf unsi­cherem Weg bezahlen.

Was Verbrau­cher außerdem nicht vergessen sollten: Vergleichs­portale finan­zieren sich über Provi­sionen. "Sie werden für jeden Klick, jeden Kunden­kontakt oder jeden Kauf vom jewei­ligen Händler vergütet", so Dlugos. Ein weiteres Stand­bein sei, wie bei vielen Seiten im Netz, das Einblenden von Werbung. Die Portale machen also Profit, wenn Verbrau­cher sie nutzen.

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