LTE-Nutzer

Auf dem Land: 25 Prozent der Zeit nur GSM und UMTS

Dass Deutsch­land bei der Flächen­deckung der Mobil­funk­netze schlecht abschneidet, ist bekannt. Nun zeigt sich aber: Ein Viertel ihrer Zeit verbringen LTE-Nutzer auf dem Land in GSM- und UMTS-Netzen.
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Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist bei LTE sehr groß Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist bei LTE sehr groß
Bild: Opensignal
Open­signal ist nicht nur eine Netz­test-App, die die Mobil­funk­versor­gung am jewei­ligen Standort des Nutzers analy­siert und an den Anbieter über­mittelt. Aus der Viel­zahl der über­mittelten Daten erstellt Open­signal immer wieder span­nende Statis­tiken, die den mitunter erschre­ckenden Zustand der deut­schen Mobil­funk­netze offen­baren - auch wenn die Daten nicht unbe­dingt reprä­sentativ sein müssen.

Ein aktu­eller Report beschäf­tigt sich damit, was mit LTE-Nutzern passiert, die sich in länd­lichen und abge­legenen Gebieten in Deutsch­land aufhalten. Das Fazit: LTE-Nutzer in abge­legenen Regionen verbringen rund ein Viertel ihrer Zeit in UMTS- und GSM-Netzen. Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist bei LTE sehr groß Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist bei LTE sehr groß
Bild: Opensignal

Deutsch­land liegt im welt­weiten Vergleich zurück

LTE-Nutzer in Städten haben knapp 83 Prozent ihrer Zeit LTE, müssen sich also nur zu etwa 17 Prozent ihrer Zeit mit älteren Netz­stan­dards zufrie­dengeben. Open­signal hat ein Ranking der am besten und am schlech­testen mit LTE versorgten Regionen Deutsch­lands aufge­stellt. Gesam­melt wurden die Daten zwischen 1. Januar und 31. März.

Am besten mit LTE versorgt sind die Städte Halle, Fürth, Neumünster, Eisenach und der Saale-Orla-Kreis. Am schlech­testen ist der LTE-Empfang in den Land­kreisen Eifel­kreis Bitburg-Prüm, Görlitz, Tutt­lingen, Waldshut sowie in der Stadt Frank­furt/Oder.

Im letzten welt­weiten Vergleich habe es Deutsch­land geschafft, bezüg­lich der Netz­qualität in keiner einzigen Top-20-Liste aufzu­tauchen. Im euro­päischen Vergleich liegt die Qualität der LTE-Netze noch unter der von weniger entwi­ckelten Ländern wie Bulga­rien, Tsche­chien oder Polen. Die Macher der Studie beklagen, dass sich die deut­schen Netz­betreiber auch beim LTE-Ausbau wieder viel zu stark auf städ­tische Regionen konzen­triert und den Ausbau auf dem Land vernach­lässigt hätten. Die aktu­elle Netz­abde­ckung ist zu finden auf den Netz­abde­ckungs­karten der Netz­betreiber.

Gestern endete die 5G-Frequenz­auktion der Bundes­netz­agentur. Die Netz­betreiber können nun bald mit dem Ausbau starten.

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