Online-Landkarten

Karten-Dienste für Smartphones: Orientierungshilfen im Test

Online-Landkarten helfen, sich in fremden Gegenden zurechtzufinden
Von Christian Immler

Wer unterwegs ist, braucht eine Landkarte oder einen Stadtplan des Urlaubsortes. Landkarten auf dem Smartphone oder Tablet haben gegenüber ihren auf großformatiges Papier gedruckten Vorgängern einige Vorteile. Sie können deutlich aktueller sein als Pläne aus Papier, die auch in Urlaubsregionen höchstens einmal im Jahr erneuert werden, und der eigene Standort lässt sich per GPS oder sogar Ortung über die Mobilfunkzelle direkt in der Karte anzeigen. Dazu kommt eine präzise Suchfunktion, die selbst kleine Orte oder einzelne Straßen in Sekundenschnelle findet.

Blackberry Maps auf einem Blackberry. Blackberry Maps auf einem Blackberry.
Bild: teltarif.de
Die Onlinekarten auf dem Handy sind mit Autonavigationssystemen nicht zu vergleichen. Diese erfüllen einen einzigen Zweck, einen Autofahrer möglichst schnell zu einem bestimmten Punkt zu bringen. Für Fußgänger und Radfahrer sind sie meist weniger gut geeignet, auch Autofahrern bieten sie zur großräumigen Orientierung in einem Urlaubsgebiet nur eine schwache Hilfe. Wir haben uns die verschiedenen Anbieter von Onlinekarten angesehen und zeigen deren Möglichkeiten.

Google Maps

Google Maps hat sich zur wichtigsten Quelle für Landkarten und geografische Informationen im Internet entwickelt. Genauso einfach, wie die Suchmaschine Google irgendetwas im Internet findet, findet Google Maps die genaue Position in der realen Welt. Die Google-Maps-Apps für Android, iOS, Symbian, das veraltete Windows Mobile und Blackberry bringen Google Maps aufs Smartphone oder Tablet, und das noch komfortabler als im Browser. Die Bedienung ist deutlich flüssiger und es geht keine wertvolle Bildschirmfläche für Bedienelemente des Browsers verloren.

Google Maps auf einem Blackberry. Google Maps auf einem Blackberry.
Bild: teltarif.de
Google Maps kann die eigene Position anhand verschiedener Quellen finden, je nachdem, welche Informationen verfügbar sind. Die Ermittlung des Standorts anhand der Mobilfunkzelle, in der das Handy angemeldet ist, ist auf dem Land die ungenauste Methode, da hier Mobilfunkzellen mehrere Kilometer Durchmesser haben können. In Großstädten, wo die Zelldichte höher ist, ist die Positionsbestimmung auf diesem Wege deutlich genauer. Google kennt nicht erst seit der Street-View-Diskussion die Standorte von Millionen WLAN-Netzen genau. Anhand der Koordinaten des WLANs, in dem ein Smartphone oder Tablet angemeldet ist, lässt sich dessen Standort noch besser als per Mobilfunkzelle ermitteln.

Die Positionsbestimmung per GPS-Satellit ist die genauste aller Methoden. Hier kann ein Gerät bis auf wenige Meter genau geortet werden. Ein Nachteil: Der GPS-Empfänger sehr viel Strom. Auf ausgedehnten Rad- oder Wandertouren ohne Auflademöglichkeit sollte die GPS-Funktion des Handys, wenn sie nicht unmittelbar benötigt wird, lieber ausgeschaltet bleiben. Bei Android, wo Google Maps stark ins Betriebssystem integriert ist, gelten diese Einstellungen nicht nur für die Google Maps App, sondern systemweit für alle Apps, die auf die Standortdaten des Gerätes zugreifen.

Die Google Maps App kann auf Blackberrys einfach nachinstalliert werden. Die Google Maps App kann auf Blackberrys einfach nachinstalliert werden.
Bild: teltarif.de
In der Google Maps App lassen sich neben interaktiv verschiebbaren und zoombaren Karten auch die bekannten Satellitenbilder von Google unterwegs verwenden. Die App findet über das Suchfeld nicht nur Orte, sondern auch Läden, Hotels und Restaurants. Dabei wird immer zuerst in der unmittelbaren Umgebung gesucht. Über die Ebenenfunktion der App lassen sich die diversen zusätzlichen Informationen einblenden. Google Maps bietet je nach Plattformunterstützung weitere Funktionen, wie unter Android eine integrierte Sprachsuche. Wer nicht mühsam falsche Buchstaben eintippen will oder die genaue Schreibweise eines Suchbegriffs nicht kennt, spricht das gesuchte Wort einfach ins Mikrofon. Die Suchanfrage wird nicht direkt auf dem Smartphone, sondern bei Google ausgewertet, wofür natürlich eine Internetverbindung erforderlich ist.

Tippen Sie, um die Sprachsuche zu starten, auf das Mikrofonsymbol rechts neben dem Suchfeld. Auf Android-Handys werden die zuletzt verwendeten Kartenbereiche im Cache gespeichert und können auch noch genutzt werden, wenn die Internetverbindung abreißt. Seit einigen Tagen gibt es wie berichtet aus den Google Labs zudem die Möglichkeit, die Karte eines 16-Kilometer-Radius lokal zu speichern. Diese sehr nützliche Funktion wird auf anderen Plattformen bisher nicht angeboten. Auch die Navigation für Autofahrer mit Google Maps und die 3D-Darstellung von Gebäuden gibt es nur in der Android-Version. Für Windows Phone 7 bietet Google bis jetzt keine eigene App an. Die kostenlose App gMaps stellt Google Maps auf dem Windows-Phone dar, bietet aber bei weitem nicht alle Funktionalität der Google-eigenen Apps auf andern Plattformen.

Neben Google Maps gibt es aber natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Karten-Dienste für's Handy. Auf der zweiten Seite erfahren Sie mehr über Openstreetmap sowie Bing und weiteren Anbietern.

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