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OnePlus 7 Pro mit Pop-up-Kamera im Test (mit Video)

OnePlus hat seine neuen 2019er-Smart­phones OnePlus OnePlus 7 und OnePlus 7 Pro vorge­stellt. Das Pro-Modell hat eine Pop-up-Kamera und ein nahezu rand­loses Display-Design. Wir haben das Gerät getestet.
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Der chine­sische Smart­phone-Hersteller OnePlus hat zwei neue Smart­phone-Modelle vorge­stellt. Neben dem OnePlus 7 gibt es auch eine Pro-Version. Damit wech­selt der Konzern zur Zwei-Geräte-Stra­tegie. Ein Grund dafür ist laut OnePlus das Commu­nity-Feed­back: Nutzer seien dazu bereit, für ein tech­nisches Upgrade auch einen Aufpreis zu zahlen. Wenn man es ganz genau nimmt, gibt es auch noch ein drittes Gerät. Das Pro-Modell erhält in einer sepa­raten Version ein 5G-fähiges Modem. Das Modell wird zunächst nur in Finn­land und in Groß­britan­nien auf den Markt kommen.

Das OnePlus 7 Pro wird es in verschie­denen Spei­cher­kombi­nationen geben: Eine Vari­ante mit 6 GB/128 GB Spei­cher wird es in der Farb­vari­ante Mirror Gray zum Preis von 709 Euro geben. In der glei­chen Farbe, aber mit 8 GB/256 GB Spei­cher wird es 759 Euro kosten. In letz­teres Kombi­nation wird es das Pro-Model auch noch in den Farben Almond und Nebula Blue geben. Bis auf "Almond" (ab Juni) werden die genannten Vari­anten ab dem 21. Mai verfügbar sein. Zum Test lag uns das OnePlus 7 Pro in Nebula Blue mit 12 GB Arbeits­spei­cher und 256 GB interner Spei­cher­kapa­zität vor. Diese Vari­ante wird es eben­falls ab dem 21. Mai geben und kostet nach unver­bind­licher Preis­empfeh­lung 829 Euro.

Das regu­läre OnePlus 7 kommt ab Juni in zwei Spei­cher­vari­anten jeweils in der Farbe Mirror Gray. Mit einer Kombi aus 6 GB/128 GB wird das Gerät 559 Euro kosten, mit 8 GB RAM und 256 GB ROM 609 Euro. Der Hersteller hat neben den neuen Smart­phone-Modellen auch ein Upgrade seiner kabel­losen Ohrhörer vorge­stellt. Die OnePlus Bullets Wire­less 2 sind ab dem 21. Mai zu einer UVP von 99 Euro in der Farbe Schwarz erhält­lich.

OnePlus fokus­siert sich bei der Premium-Vari­ante des OnePlus 7 nach eigenen Aussagen auf drei essen­zielle Punkte: Display, Kamera und Leis­tung. Damit soll es sich vom regu­lären OnePlus 7 nochmal abheben. Das Pro-Modell ist laut Unter­nehmens­kommu­nika­tion "ein Schritt zur perfekten Smart­phone-Nutzer­erfah­rung". Wir hatten bereits die Gele­genheit, das OnePlus 7 Pro einem ausführ­lichen Test zu unter­ziehen und haben geprüft, was das Premium-OnePlus leistet.

Abmes­sungen, hapti­sches Feeling, Display

Gehäuserückseite in schimmerndem Nebula Blue Gehäuserückseite in schimmerndem Nebula Blue
Bild: teltarif.de
Wer sich mit einem 6,67 Zoll anbietet, ist kein kleiner Hand­schmeichler, sondern bis auf ein paar Ausnahmen größer als die meisten aktu­ellen Phablets. Die Abmes­sungen des OnePlus 7 Pro liegen bei 162,6 mm x 75,9 mm x 8,8 mm. Poten­zielle Käufer sollten sich der Größe bewusst sein. Es heißt aber noch nicht, dass das OnePlus 7 Pro unkom­fortabel in der Hand liegt. Da OnePlus nur in Indien physi­sche Shops hat und im Rahmen des OnePlus-Laun­ches bislang nur ein Pop-up-Store bei uns geplant ist (18. Mai, Prin­zenallee 84/85, 10969 Berlin, 15 bis 20 Uhr), wird es entspre­chend schwer, dass Gerät vor dem Kauf in die Hand zu nehmen.

Um sich dennoch ein Bild davon machen zu können, empfehlen wir das Huawei Mate 20 Pro und das Samsung Galaxy S10+ auszu­probieren. Hier belaufen sich die Abmes­sungen auf 156,9 mm x 72,4 mm x 8,6 mm bei einer Bild­schirm­diago­nale von 6,39 Zoll bezie­hungs­weise auf 157,6 mm x 74,1 mm x 7,8 mm bei 6,4 Zoll. Auf diese Weise bekommt man ein Gefühl für die Phablet-Maße des OnePlus-Geräts. Über­raschend ist die (noch) vergleichbar geringe Dicke, obwohl OnePlus eine ausfahr­bare Front­kamera in den oberen Rahmen inte­griert hat.

Was die Rutschig­keit des Gehäuses angeht, sind wir ein wenig hin- und herge­rissen. Einer­seits finden wir, dass sie sich in Grenzen hält. Ande­rerseits nimmt diese zu, wenn sich die Finger­abdrücke auf der Rück­seite häufen. Wir empfehlen ein Schutz­case. Sicher ist sicher. Schließ­lich ist das Smart­phone kein Schnäpp­chen. Aller­dings wird es - wie jedes andere Smart­phone auch - durch Umschließen einer Hülle zusätz­liches Volumen erhalten.

Die Rück­seite besteht aus mehreren Glas­schichten. Die Farb­vari­ante Nebula Blue des Test­geräts sieht im Licht­spiel optisch sehr anspre­chend aus.

Fluid-AMOLED im Curved-Design

Das 6,67 Zoll-Display Das 6,67 Zoll-Display
Bild: teltarif.de
Das Gewicht von 206 Gramm in der Hand ist spürbar. Damit spielt das Smart­phone in einer Liga mit dem Apple iPhone XS Max, das 208 Gramm auf die Waage bringt. Dennoch lässt sich jetzt nicht behaupten, dass das OnePlus 7 Pro einen klot­zigen Eindruck macht. Für den einhän­digen Betrieb ist es zwar höchs­tens zum Swipen geeignet, gerade das Curved-Design des Displays unter­stützt aber den Eindruck eines schlanken Geräts. Zur Umset­zung des Panels (genannt: Fluid-AMOLED) hat OnePlus nach eigenen Aussagen zwei Jahre mit Samsung zusam­menge­arbeitet. Keine Notch, entspre­chend schma­lerer oberer Rand (so auch unten) und abge­rundete Kanten - letzt­lich gibt es keinen Stör­faktor mehr.

Das ist nicht nur ein Vorteil gegen­über Screens, die durch eine Display­einker­bung oder ein (oder sogar zwei) Punch-Holes unter­brochen sind, auch die Qual der App-Anpas­sung fällt weg. Gerade bei Geräten wie dem Galaxy S10+ mit zwei Display­löchern rechts oben, bricht die Anzei­gefläche bei den meisten Apps unter­halb der Kamera ab. Auf diese Weise hat der Nutzer gar nicht mal so viel "Full-View"-Display - zumal auch Strea­ming-Apps wie Amazon Prime Video nicht ange­passt sind. Diese Proble­matik ergibt sich beim OnePlus 7 Pro entspre­chend nicht, weil Apps vom Anpas­sungs­zwang gar nicht erst betroffen sind.

OnePlus 7 Pro im Video:

Gerade bei gebo­genen Display­rändern besteht das Problem, dass sie verse­hent­lich mit den Hand­flächen bedient und beispiels­weise Apps geöffnet werden, deren Icon am Rand plat­ziert ist. OnePlus will die Hand­ballen-Erken­nung verbes­sert haben. Im Test hatten wir keine Probleme, dass aus Versehen Programme gestartet wurden.

Im Test­labor ermit­telten wir einen Display­hellig­keits­wert von 456 cd/m². Das ist ein eher durch­schnitt­licher Wert und nur minimal besser als beim OnePlus 6T, bei dem wir 443 cd/m² gemessen hatten. In Innen­räumen oder bei bewölkten Outdoor-Stim­mungen gibt es keine Probleme. Mit starker Sonnen­einstrah­lung hat die Inten­sität der Ables­barkeit aber zu kämpfen. Insge­samt könnte das Display gut und gerne einen Tacken heller sein. Unsere Besten­liste der Smart­phones mit den hellsten Displays 2019 führt das Samsung Galaxy S10+ mit 746 cd/m² an. Da ist also noch Luft nach oben.

Rechts: Powerbutton und Switch-Modul für Benachrichtigungssounds Rechts: Powerbutton und Switch-Modul für Benachrichtigungssounds
Bild: teltarif.de
Was die Farb­darstel­lung angeht, schafft es das OnePlus 7 Pro zwar nicht in unsere Top 10 der Smart­phones mit der besten Farb­darstel­lung, kann sich mit einem Delta-E-Wert von 5,88 aber beispiels­weise vor das Samsung Galaxy S10+ setzen. Das erreichte "nur" einen Wert von 7,59. Zur Erklä­rung: Je kleiner der Wert ist, desto näher liegt die Farb­darstel­lung am Ideal. Unan­gefochten in dieser Diszi­plin sind Apples iPhones. So belegt das iPhone XR mit einem Delta-E-Wert von 1,59 derzeit den ersten Platz.

Bild­wieder­holrate: 90 Hz

Das Beson­dere am Display des OnePlus 7 Pro ist die Bild­wieder­holrate von 90 Hz, wodurch es sehr reak­tions­schnell sein soll. OnePlus wirbt nicht erst seit dem aktu­ellen Premium-Modell mit einem "smoo­then" Bedien­erlebnis. In der Praxis ist der Unter­schied im Vergleich zu Panels mit gerin­gerer Wieder­holrate beim Scrollen auf Webseiten mit viel Bild­mate­rial sichtbar.

Um den genauen Unter­schied aber ausma­chen zu können, müsste ein anderes Smart­phone daneben gelegt werden. Flüssig und schnell ist das Bedien­erlebnis, welches das OnePlus 7 Pro bietet, aber in jedem Fall. Die Bild­wieder­holrate lässt sich auch manuell auf 60 Hz herun­terre­geln, was "weniger Glätte", sprich weniger smooth, sein soll, dafür aber eine längere Akku­lauf­zeit verspricht. Beim Scrollen mit 60 Hz auf Webseiten mit über­wiegend Bild­darstel­lungen ist der Unter­schied unmit­telbar nach dem Swit­chen zum Modus mit gerin­gerer Frequenz erkennbar.

Die maxi­male Auflö­sung des Displays liegt bei QuadHD+ (3120 x 1440 Pixel). Manuell lässt sich auf FHD+ (2336 x 1080 Pixel) herun­terre­geln. Vorein­gestellt ist "Auto­matisch zur geeig­neten Auflö­sung wech­seln". Das Display unter­stützt zudem den Stan­dard HDR10+ für opti­mierte Bild­qualität.

Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf die Leis­tung und die Sensorik ein.

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