Office-Pakete

Leistungsfähige Office-Pakete zum Nulltarif

Ein Office-Paket braucht eigentlich jeder PC-Nutzer - zumindest gelegentlich. Aber muss man dafür auch zahlen?
Von dpa / Wolfgang Korne

Fast jeder PC-Nutzer braucht zumindest hin und wieder ein Office-Paket. Fast jeder PC-Nutzer braucht zumindest hin und wieder ein Office-Paket.
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Der Student für seine Semi­nar­ar­beiten, der Buch­halter zum Verwalten von Budgets oder die Schü­lerin zum Erstellen einer Präsen­ta­tion für ihr Referat - Office-Pakete braucht im Prinzip jeder, und wenn es nur gele­gent­lich ist. Dabei nutzen die meisten nur einen Bruch­teil der verfüg­baren Funk­tionen der auch Suiten genannten Büro­pro­gramm­bündel, zu denen wenigs­tens eine Schreib-, eine Tabellen- und eine Präsen­ta­ti­ons­an­wen­dung gehören. Die Frage ist: Muss man als privater Gele­gen­heits­nutzer wirk­lich Geld dafür ausgeben?

Micro­soft Office kennt fast jeder

Fast jeder PC-Nutzer braucht zumindest hin und wieder ein Office-Paket. Fast jeder PC-Nutzer braucht zumindest hin und wieder ein Office-Paket.
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Micro­soft Office ist das wohl bekann­teste Büro­soft­ware-Paket. „Micro­soft hat ein Monopol in den Büros“, sagt Jörg Geiger vom „Chip“-Fach­ma­gazin. Das Paket lebt vor allem von seiner Verbrei­tung. Fast jeder kennt es, kann es zumin­dest ansatz­weise bedienen und die Formate doc, xls oder pps sind so etwas wie ein Quasi-Stan­dard. So findet sich Office auch in zahl­losen Privat­haus­halten, sagt Geiger. „Auch ältere Versionen sind noch beliebt.“

Ein weiteres Zugpferd von Micro­soft-Office ist Excel. Die Tabel­len­kal­ku­la­tion sei „von der Konkur­renz uner­reicht“, meint Dieter Brors von der Fach­zeit­schrift „c't“. Und noch eine Stärke: Im Paket sind oft zusätz­liche Anwen­dungen wie der Mail-Client Outlook oder das Notiz­pro­gramm OneNote enthalten. Aber all das kostet Geld, einfache Versionen für Privat­kunden sind ab rund 100 Euro zu haben. In einer abge­speckten Web-Vari­ante (Office Online) kann man Micro­soft Office aber auch kostenlos nutzen.

Ein weiteres Office-Produkt zur vernetzten Nutzung ist Office 365. Dabei handelt es sich um ein kombi­niertes Abo für Weban­wen­dungen und Office-Soft­ware.

Libre Office: Die Open-Source Alter­na­tive

Eine bekannte Alter­na­tive ist Libre Office, ein kosten­loses Paket, das von Open Office abstammt. Die Open-Source-Soft­ware bietet neben den drei klas­si­schen noch zusätz­liche Anwen­dungen für Zeich­nungen, Daten­banken oder Formeln. „Libre Office reicht für die meisten Nutzer völlig aus“, sagt Dieter Brors - selbst bei geho­benen Ansprü­chen. „Privat muss man für Office kaum mehr bezahlen“, meint auch Jörg Geiger. In der Regel unter­stützt Libre Office die Datei­for­mate von Micro­soft, verein­zelt kann es zu Darstel­lungs­feh­lern kommen. Verbes­se­rungen und Updates nehmen die Entwickler aber konti­nu­ier­lich vor - anders als bei Open Office, das einst popu­lärer war, aber inzwi­schen mit Libre Office die Rollen getauscht hat. „Seit IBM sich aus dem Projekt zurück­ge­zogen hat, gibt es kaum noch Entwickler, die sich daran betei­ligen“, sagt Dieter Brors zu Open Office. Libre Office kann nur lokal auf dem Rechner genutzt werden - es sei denn man hat sich Colla­bora Online, die ange­passte Online­ver­sion von Libre Office, selbst auf einem Server einge­richtet, was für Privat­nutzer kostenlos möglich ist.

Soft­Maker Office: Von Null bis 100 Euro

Eine weitere inter­es­sante Suite-Alter­na­tive ist Soft­Maker Office, meint Brors. In der einfachsten Version Free­Of­fice ist die aus Deutsch­land stam­mende Soft­ware kostenlos. Je nach Anzahl der Lizenzen und Funk­tionen gibt es verschie­dene Pakete - entweder als Monats- oder Jahres­li­zenz oder Einmal­kauf. „In der 100 Euro teuren Version ist mit dem Duden-Korrektor die mit Abstand beste Recht­schreib- und Gram­ma­tik­prü­fung enthalten“, sagt Dieter Brors. Die Ober­fläche von Soft­Maker Office erin­nert stark an Micro­soft Office. Viele Nutzer finden sich also schnell zurecht. Und auch mit den Micro­soft-Formaten kommt Soft­Maker Office laut Brors gut zurecht.

Cloud Anbin­dungen machen den Unter­schied

Insge­samt betrachtet schätzt Moritz Förster vom „iX“-Fach­ma­gazin Office-Anwen­dungen als weit­ge­hend ausge­reift ein. Und: „Grund­le­gend gibt es zwischen den Anbie­tern kaum Unter­schiede.“ Wich­tiger würden die Anbin­dung an Cloud-Dienste, Chat-Möglich­keiten oder das gemein­same Arbeiten im Team. So sind Online-Anwen­dungen im Kommen. Die von Google etwa nennen sich Docs, Tabellen, Präsen­ta­tionen und Formu­lare. Sie sind kostenlos und für Endan­wender gedacht. Für Unter­nehmen oder Team-Arbeiter gibt es die kosten­pflich­tige G Suite.

Online-Suiten; Schau, trau, wem

Das Problem aller Online-Office-Suiten: Die eigenen Daten liegen auch auf den Servern des jewei­ligen Anbie­ters, man gibt also Kontrolle ab und muss dem Anbieter vertrauen. Doch gerade wenn man für den Dienst nichts zahlt, liegt ein Verdacht nahe: „Man zahlt mit dem Daten­schutz“, formu­liert es Moritz Förster. Deshalb gilt wie bei allen Diensten im Vorfeld: Daten­schutz­er­klä­rung und -einstel­lungen des Anbie­ters prüfen. Und wer mit sensi­blen Infor­ma­tionen arbeitet, sollte seine Doku­mente möglichst verschlüs­seln und im Zweifel auf Online-Dienste verzichten.

Zumin­dest was die G Suite angeht, gibt es Alter­na­tiven: Sensible Doku­mente muss man nicht der Daten­krake anver­trauen. Dropbox hat diese nämlich voll­ständig in sein Angebot inte­griert. Tabellen, Text­do­ku­mente oder Präsen­ta­tionen direkt in der Dropbox bear­beitet und zusätz­lich dort gespei­chert werden.

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