Mobiler Datenverbrauch: o2 knackt Exabyte-Grenze
Im o2-Netz werden die meisten mobilen Daten verbraucht
picture alliance/Lino Mirgeler/dpa
In den deutschen Mobilfunknetzen sind 2019 erneut
mehr Daten verbraucht worden als je zuvor. Telefónica knackte im
o2-Netz nach eigenen Angaben erstmals die Grenze von
einem Exabyte - das entspricht einer Milliarde Gigabyte. So viel
haben auch die Konkurrenten Telekom und Vodafone nach eigener
Darstellung noch nie erreicht. Würde ein einzelner Mensch diese Menge
an Daten aufbrauchen, könnte er damit beispielsweise 1,5 Millionen
Jahre am Stück Musik streamen. 2018 lag der Datenverbrauch im o2-Netz
noch bei 662 Millionen Gigabyte.
Telekom liegt leicht hinter o2, dann folgt Vodafone
Im o2-Netz werden die meisten mobilen Daten verbraucht
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Die Deutsche Telekom liegt mit 900 Millionen Gigabyte Datenverbrauch
in den vergangenen zwölf Monaten leicht hinter dem Münchner
Wettbewerber, wie aus Angaben des Bonner Konzerns hervorgeht.
Vodafone-Nutzer verbrauchten im Mobilfunknetz indes rund 770 Millionen Gigabyte. Pro Tag ist das durchschnittlich etwa so viel, wie man brauchen würde, um mit einem Smartphone fast 90 000 Jahre am Stück Serien auf Netflix zu streamen, erklärte ein Vodafone-Sprecher. Gegenüber dem Vorjahr lag der Anstieg bei 40 Prozent.
"Ich rechne damit, dass in den kommenden Jahren ähnliche Wachstumsraten zu erwarten sind", sagt der Telekommunikations-Experte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen. "Im internationalen Vergleich sind wir beim Datenverbrauch aber relativ weit hinten." Das liege zum einen daran, dass es in Deutschland noch relativ große Funklöcher gibt und gut ausgestattete Daten-Tarife vergleichsweise teuer seien. Außerdem sei das Festnetz ziemlich stabil, so dass es in vielen Situationen gar keinen Anlass zur Nutzung der mobilen Netze gebe.
Mögliche Erklärung: Jüngeres Klientel
Anhand der Zahlen von Telefónica lässt sich auch erkennen, wie sich der Verbrauch an Datenvolumen des einzelnen Nutzers verändert hat. Brauchte ein o2-Nutzer im Jahre 2017 noch durchschnittlich 3,8 GB im Monat, waren es ein Jahr später schon 4,4 GB und im vergangenen Jahr sogar 6 GB pro Monat.
Jens-Uwe Theumer vom Vergleichsportal Verivox hat eine Erklärung dafür, weshalb der Datenverbrauch im o2-Netz besonders hoch ist: "Telefónica richtet sich mit seinen Marken eher an ein jüngeres Klientel, dessen Internetnutzung geprägt davon ist, wie junge Menschen heute Medien konsumieren - ständig, überall und sofort." Außerdem sei die Verbreitung von stationären Internetanschlüssen in dieser Zielgruppe niedriger.
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