Schwaben: Vodafone kann erst später wieder senden
Auf dem inzwischen abgerissenen Hochhaus der Gotthilf-Vöhringer Schule in Wilhelmsdorf stand eine Mobilfunkanlage.
Foto: Andreas Praefcke / Wikipedia gemeinfrei
Kunden des Mobilfunknetzbetreibers Vodafone sind in Wilhelmsdorf (Landkreis Ravensburg im Bundesland Baden-Württemberg) ohne Funkversorgung. Während die Kunden von Telekom und Telefonica o2 schon im Dezember 2019 wieder Funkkontakt hatten, fehlt für die Kunden von Vodafone und seinen Service-Providern (wie Mobilcom-Debitel, 1&1, otelo, Fyve, Rossmann-Mobil, Lidl-Connect etc.) noch die dringend erforderliche Datenverbindung zwischen dem Core-Netz von Vodafone und dem neuen Sendemasten in Wilhelmsdorf am Öschweg.
Warten auf die Leitung
Auf dem inzwischen abgerissenen Hochhaus der Gotthilf-Vöhringer Schule in Wilhelmsdorf stand eine Mobilfunkanlage.
Foto: Andreas Praefcke / Wikipedia gemeinfrei
Auf Anfrage der örtlichen Schwäbischen Zeitung
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bestätigte ein Vodafone-Sprecher, dass sein Unternehmen auf die bestellte Signalleitung warte, die von der Deutschen Telekom zur Verfügung gestellt werden soll.
Im Dezember 2019 war bei Vodafone noch über die vorübergehende Aufstellung einer mobilen Basisstation nachgedacht worden, falls die Telekom nicht rechtzeitig liefern könnte. Da aber die Telekom ihrem Mitbewerber versprochen hatte, bis Januar die Leitung zu schalten, wurde auf diese Lösung verzichtet.
Abriss eines Hochhauses
Auslöser des Großumbaues war der Abriss eines Hochhauses (Gotthilf-Vöhringer-Schule), weswegen die ursprüngliche Anlage abgebaut werden musste. Wie die Schwäbische Zeitung weiter berichtet, habe die Telekom eingeräumt, dass es beim Anschluss der neuen Anlage „hausinterne Missverständnisse“ gegeben habe.
Nach den uns vorliegenden Informationen, wurde bei dieser Gelegenheit der Standort Wilhelmsdorf Öschweg auf neueste 4G-(LTE)-Technik aufgerüstet. Oft werden solche Standorte von allen Netzbetreibern gemeinsam betrieben, was viele Abläufe vereinfachen und Kosten sparen kann. Bei gemeinsamen Standorten ist es außerdem üblich, dass in der Regel die Deutsche Telekom die notwendigen Signalleitungen (Glasfaser, früher auch mehradrige Kupferleitungen) auch für ihre Mitbewerber zur Verfügung stellt, sofern die den Mast nicht über Richtfunk oder eigene Leitungen anschließen möchten.
Wie teltarif.de zu einem früheren Zeitpunkt schon feststellen konnte, ist das Gebiet rund um Ravensburg gar nicht einfach zu versorgen (viel Wald, viele Hügel, viele Täler). Die Qualität der Netzversorgung wechselt oft, weswegen auch hier die Mitnahme eines "Zweitnetzes" von Vorteil sein kann. Dass trotz aller vollmundigen Erklärungen zum Netzausbau binnen weniger Monate die Realität eine andere ist, kann man nicht nur in Hessen erleben.