Mobile Navigation: Mit dem Navi sicher ans Ziel kommen
Navigation per Satellit: Wissen, wo's lang geht
Fotos: Garmin/teltarif.de
Navigationsgeräte (oder kurz Navis) sind mittlerweile allgegenwärtig. Viele Autofahrer lassen sich
heutzutage - besonders auf langen Fahrten - von einem Navigationsgerät den Weg weisen. Neben den
fest eingebauten Navigationsgeräten gibt es auch tragbare
Navis (Portable Navigation Devices, PNDs). Solche Geräte können dann auch in einem Mietwagen oder
beim Umzug im Transporter verwendet werden. Prominente Hersteller sind
TomTom oder
Garmin. Die Marke
Navigon wurde 2011 von Garmin übernommen,
es werden aber heute keine Geräte mehr verkauft, sondern nur noch aktuelle Navigationssoftware.
Auch der Hersteller Medion
führt eine ganze Reihe unterschiedlicher Navis. Mit der Insolvenz von Becker wurden im März 2018 auch die kostenlosen Kartenupdates eingestellt. Besitzer eines Becker-Navigationsgerät können die Karten nur noch kostenpflichtig über den ungarischen Anbieter NNG aktualisieren.
Der technische Fortschritt der letzten Jahre hat die mobilen Navis zu Alleskönnern weiterentwickelt. Auch Smartphones haben mittlerweile Navigationsfunktionen. Der Markt für Navigationsgeräte wird daher zunehmend unübersichtlich. Wann lohnt sich ein Neukauf? Und wann lohnt es sich, auf eine andere Geräteklasse zu setzen? teltarif.de erklärt, welche Navis es gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Tragbare Navigationsgeräte gibt es schon für unter 100 Euro. Dafür sind dann meist gute Einsteigergeräte erhältlich. Mittelklasse-Geräte kosten zwischen 150 und 250 Euro - je nach Ausstattung und Umfang des Kartenmaterials. In der Luxusklasse der Navis kann der Preis auf 400 bis 600 Euro steigen. Das sind dann oft Navis für spezielle Anwendungen wie im Wohnmobil, auf dem Motorrad oder für die Outdoor-Nutzung.
Im Trend: Große Bildschirme, leichte Bedienung
Navis sind seit jeher mit Touchscreens ausgestattet, früher wurden aber resistive Touchscreens verwendet. Mittlerweile haben - wie bei den Smartphones - auch hier die kapazitiven Touchscreens Einzug gehalten. Diese lassen sich leichter bedienen als die resistiven Varianten. Die letzten Jahre haben im Bereich der Displays weitere Verbesserungen gebracht: Neuere Navis sind sogar multitouchfähig und die Farbdarstellung gelingt nun besser und kontrastreicher.
Navigation per Satellit: Wissen, wo's lang geht
Fotos: Garmin/teltarif.de
Um der zunehmenden kostenlosen Konkurrenz, zum Beispiel durch Google Maps
oder Here WeGo (ehemals Here Maps) zu begegnen, setzen die Hersteller
darauf, die Bedienung der Geräte zu vereinfachen. Nicht nur der Touchscreen, sondern die gesamte
Benutzeroberfläche wird verbessert, damit Nutzer schnell ein Ziel eingeben oder Zusatzinformationen
abrufen können. Bei neueren Modellen bauen die Hersteller zudem Zusatzfunktionen für
Smartphone-Nutzer ein, beispielsweise für die Streckenplanung oder zur Verwaltung persönlicher Ziele,
oder sie statten die Geräte selbst mit Funkmodulen aus. Höherpreisige Navis bringen spezielle Extras
mit, wie eine integrierte Videokamera, Spurhalteassistent und Abstandswarner. Außerdem gewinnt
die Performance und die dazugehörige Geschwindigkeit eines Navigationsgerätes immer mehr an Bedeutung.
Die Navis der Premium sowie der Mittelklasse Hersteller sind mittlerweile vergleichbar mit bestimmten Tablets, welche auf dem Markt verfügbar sind. Jedoch ist der aufgerufene Preis meist utopisch hoch.
Einbau: Sicherheit und Energieversorgung berücksichtigen
Im Gegensatz zum fest eingebauten Navigationsgerät muss für das portable Navi ein Platz im Auto gefunden werden. Ganz klassisch ist die Saugnapf-Lösung, mit der das Navi an die Frontscheibe geklebt wird. Dafür sollte eine günstige Position gefunden werden, damit die Sicht auf die Straße nicht unnötig versperrt wird. Faustregel: Je weiter unten an der Frontscheibe, umso besser. Mittlerweile gibt es auch Universalhalterungen mit Saugnapf für das Armaturenbrett.
Für ein freies Sichtfeld dürfte die Montage an den Lüftungsschlitzen die beste Variante sein. Außerdem gibt es so keine Saugnapf-Spuren an der Scheibe und das Navi kann auch nicht herunterfallen. Nachteil: Die nötigen Lüftungsschlitzklammern sind nicht mit jedem Auto kompatibel. Zudem können Fahrer nun zwar ungehindert auf die Straße sehen, müssen dafür aber den Blick weiter von der Straße nehmen, wenn sie Informationen vom Navi benötigen. Bei dieser Installationsart sollten daher Blicke auf das Navi kurz gehalten werden. Viele Navis bieten auch eine Sprachausgabe für Fahranweisungen, Verkehrshinweise etc. mit verschiedenen Text-to-Speech-Stimmen in teilweise sehr unterschiedlicher Qualität und Zuverlässigkeit. Einige Modelle können auch per Sprachsteuerung bedient und die händische Eingabe während der Fahrt gleich ganz deaktiviert werden.
Tragbare Navis haben zwar meist einen Akku eingebaut, der auch einige Zeit hält. Für längere Fahrten ist aber dennoch eine externe Energieversorgung Pflicht. Bei der Wahl des Standortes des Navis sollte daher auch einkalkuliert werden, dass wenigstens ein Stromkabel vom Navi zur Bordsteckdose gelegt werden muss.
Navigationsfunktionen: Schnelle Navigation zum Ziel
Die eigentliche Routenfindung erfolgt heute mit den meisten Navigationsgeräten schnell und präzise. Aktuelles Kartenmaterial vorausgesetzt, gehören sinnlose Navigationsmanöver meist der Vergangenheit an. Ein Problem bleibt aber: Nicht alle Navis finden das nötige GPS-Signal schnell. Manchmal muss bis zu einer Minute gewartet werden, bis die Routenführung beginnt. Das kann gerade in der Stadt eine erhebliche Zeitspanne sein, zumal oft gleich zu Beginn ein oder zwei wichtige Kreuzungen kommen, an denen das Fundament für die richtige Richtung gelegt wird. Da empfiehlt es sich, das Navi schon etwas früher anzuschalten (oder ein schnelleres zu kaufen).
Fahrspurassistent von Garmin auf einem Garmin nüvi 57LMT
Bild: Garmin
Komfortfunktionen wie die realistische Anzeige einer Kreuzung oder Autobahnausfahrt gehören
heute auch bei preisgünstigen Geräten zum Standard (meist als Fahrspur-Assistent bezeichnet):
Das Navi zeigt dann die jeweils richtigen Fahrspuren an. Das hilft zwar bei kurzfristigen Baustellen
auch nicht weiter, kann aber gerade in unbekannten Gegenden Gold wert sein.
Viele Navis zeigen während der Fahrt außerdem die erlaubte Höchstgeschwindigkeit an. Dabei handelt
es sich jedoch um Daten aus dem Kartenmaterial, das in diesem Zusammenhang nicht immer aktuell ist.
Rechtlich bindend ist die Kennzeichnung durch Straßenschilder.
Der Empfang von aktuellen Verkehrsinformationen gelingt mit Hilfe des sogenannten Traffic-Message-Channel (TMC). Diese Daten erlauben dem Navi, eine neue Route auf Basis der aktuellen Verkehrslage zu berechnen, sodass der Fahrer bequem um einen Stau herumgeleitet wird. Daneben gibt es auch die kostenpflichtige Premium-Variante HERE Traffic (auch bekannt als NAVTEQ Traffic/TMCpro), für die Nutzer zwar oft bezahlen müssen - die dafür aber auch genauere und aktuellere Daten anzeigt. Kosten für Datenverbindungen ins Internet fallen dabei meist nicht an. Navis, die eine eigene Antenne zum Empfang von TMC-Daten benötigen, sind heute nicht mehr Stand der Technik - oftmals ist die Antenne in das USB-Stromkabel integriert. Einige Navi-Anbieter setzen beim Live-Verkehrsservice auch auf die Übertragung per DAB+ oder Mobilfunk.
Mehr zu besonderen Navi-Funktionen und Diensten finden Sie in unseren Ratgebern Karten und Zusatzdienste für Navis und Multimedia-Features für Navis sowie in der folgenden Ratgeber-Linkliste.
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