Umgeleitet

Rufumleitung: Einrichtung, Kosten und Gefahren

Die Rufum­leitung ermög­licht die Weiter­leitung von Anrufen auf dem Handy aufs Fest­netz, ein anderes Mobil­telefon oder zur Mailbox - wir zeigen Ihnen, was die Rufum­leitung bietet und was sie kostet.
Von / Ralf Trautmann /

Rufumleitung: Einrichtung und Kosten Rufumleitung: Einrichtung und Kosten
Bild: teltarif.de
Haben Sie oft verwen­dete Nummern, an die Sie immer wieder Anrufe umleiten? Wenn ja, dann haben Sie sich sicher schon darüber geär­gert, dass Sie sich jedes Mal durch Ihr Handy-Menü quälen müssen, um eine Umlei­tung einzu­richten. Doch es gibt noch einen anderen Weg: so genannte Steu­erse­quenzen. Diese helfen übri­gens nicht nur bei der Rufum­leitung, auf die wir in diesem Hinter­grund-Artikel zunächst eingehen wollen, sondern auch bei der Steue­rung anderer Features, die wir dann im Anschluss betrachten.

Doch zunächst zur Rufum­leitung. Prin­zipiell gilt: Sie können Anrufe zu jeder belie­bigen Nummer umleiten, und das Einrichten und Löschen einer Umlei­tung ist gratis. Ob dann Kosten für die Rufum­leitung anfallen, ist von verschie­denen Faktoren abhängig. So wird die Funk­tion inner­halb des eigenen Mobil­funk-Netzes in manchem Altver­trag noch gene­rell kostenlos ange­boten, seit geraumer Zeit werden Nutzer aktu­eller Tarife dafür aber zur Kasse gebeten. Die Entgelte für die Umlei­tung entspre­chen dann meis­tens den Kosten, die für einen Anruf vom Handy bei der Nummer, zu der Sie umleiten, regulär anfallen würden. Einige Anbieter berechnen aber abwei­chende Entgelte. Zudem gilt es bei den Anbie­tern zu beachten, wie sie im Falle von Rufum­leitungen mit Flat­rates und Minu­tenpa­keten umgehen, ob also das inklu­dierte Tele­fonie-Angebot auch für Rufum­leitungen gilt - hier­über gibt die Detail­beschrei­bung und Preis­liste Ihres Tarifs Auskunft.

Ein Sonder­fall ist gene­rell die Umlei­tung zur eigenen Mailbox: Wenn Sie sich inner­halb Deutsch­lands oder im EU-Ausland aufhalten, sind diese Umlei­tungen gene­rell kostenlos. Rufumleitung: Einrichtung und Kosten Rufumleitung: Einrichtung und Kosten
Bild: teltarif.de

Rufum­leitung ins Fest­netz und netz­interne Umlei­tungen

Ein Beispiel für eine Rufum­leitung: Sie sind bei einem Freund zu Besuch und haben Ihr Handy-Netz­teil nicht dabei. Kurz bevor der Akku leer ist, legen Sie noch eine Rufum­leitung auf die Fest­netz­nummer Ihres Freundes. Wenn Sie jetzt auf Ihrem Handy ange­rufen werden und das Gespräch am Fest­netz­telefon entge­gennehmen, zahlen Sie - so wird für einen Anruf doppelt kassiert.

Abso­lute und bedingte Rufum­leitung

Grund­sätz­lich gibt es zwei verschie­dene Arten von Umlei­tungen: Zum einen die abso­lute Umlei­tung, von der alle Anrufe betroffen sind, auch wenn das Handy einge­schaltet und empfangs­bereit ist. Wenn Sie diese Umlei­tung wählen, dann kommen nur noch SMS-Nach­richten an Ihrem Handy an, jedoch keine Anrufe. Das mobile Internet ist davon natür­lich nicht betroffen.

Zum anderen gibt es bedingte Umlei­tungen, die nur in Kraft treten, wenn Sie in irgend­einer Form nicht erreichbar sind, also z.B. das Handy nicht im Netz einge­bucht ist oder Sie nach mehr­maligem Klin­geln den Anruf nicht entge­gennehmen. Wenn Sie in Deutsch­land oder im EU-Ausland bleiben, dann können bedingte Rufum­leitungen ganz prak­tisch sein, zumal diese zur Mailbox kostenlos sind. Anders sieht es dagegen im Nicht-EU-Ausland aus.

Rufum­leitung im Ausland

Die Unter­schei­dung zwischen den zwei Arten der Rufum­leitung ist beson­ders wichtig, wenn Sie sich im Nicht-EU-Ausland befinden. Wenn Sie vor der Abreise eine abso­lute Rufum­leitung zu Ihrer Mailbox legen, dann sind Anrufe auf Ihre Mailbox für Sie kostenlos. Es macht keinen Unter­schied, ob Sie sich im Ausland oder in Deutsch­land aufhalten. Wenn aber eine bedingte Rufum­leitung zu Ihrer Mailbox gelegt ist - und dies ist bei neu akti­vierten SIM-Karten in der Regel der Fall - dann zahlen Sie in vielen Fällen bei einem umge­leiteten Anruf zum einen die Roaming-Gebühr für die Weiter­leitung ins außer­euro­päi­sche Netz und zum anderen zahlen Sie dafür, dass der Anruf aus dem Ausland wieder zurück auf die deut­sche Mailbox geleitet wird.

Wenn Ihr Handy nicht im Netz einge­bucht ist, dient nämlich der letzte bekannte Aufent­haltsort als Berech­nungs­grund­lage. Wenn Sie also im Nicht-EU-Ausland ins Flug­zeug steigen und Ihr Handy ausschalten, dann werden Anrufe zu Ihrem Handy ins Ausland und anschlie­ßend zurück an Ihre Mailbox geleitet - ganz egal, wo Sie sich befinden, selbst dann, wenn Sie schon längst wieder in Deutsch­land sind. Daher empfiehlt es sich, bedingte Rufum­leitungen im Ausland nicht zu benutzen. Diese Kosten­falle erklären wir noch ausführ­licher auf unserer Ratge­ber­seite zur Nutzung der Mailbox im Ausland.

Einge­schränkte Rufum­leitung bei Prepaid-Karten

Zahl­reiche Provider für Prepaid-Karten haben noch nie eine andere Rufum­leitung außer der zur Mailbox ange­boten. Einen Rechts­anspruch auf eine Rufum­leitung auch zu anderen Zielen gibt es leider nicht. Wer also zwin­gend auf Rufum­leitungen zu anderen Nummern außer zur Mailbox ange­wiesen ist, sollte lieber einen Vertrag abschließen oder sich zuvor beim Prepaid-Anbieter infor­mieren.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Da eine Rufum­leitung außer zur Mailbox meist kosten­pflichtig ist, müssten die Prepaid-Provider rein theo­retisch einen Mecha­nismus imple­men­tieren, dass diese Gebühren vom Prepaid-Guthaben abge­bucht werden und dass keine Rufum­leitung mehr durch­geführt wird, wenn das Guthaben aufge­braucht ist. Das wäre tech­nisch aufwändig - und sicher ärger­lich für den Nutzer, der eine drin­gende Rufum­leitung viel­leicht gerade dann benö­tigt, wenn das Guthaben aufge­braucht ist. Denn einen "Kredit" (wie bei Vertrags­tarifen) kann ein Prepaid-Provider ohne zuvor hinter­legte SEPA-Last­schrift nicht anbieten. Deswegen gibt es Rufum­leitungen außer zur Mailbox mit wenigen Ausnahmen nur bei Vertrags­tarifen.

Auf der folgenden Seite finden Sie nun die GSM-Steu­ercodes für die Rufum­leitung.