Microsoft: Neuer Anlauf für eine Cloud aus Deutschland
Microsoft bietet ab sofort wieder eine Cloud mit deutschen Servern an
Bild: picture alliance/Matthias Balk/dpa
Microsoft organisiert sein Cloud-Geschäft
international neu und nimmt in Deutschland mit der Eröffnung zweier
neuer Rechenzentrums-Regionen einen neuen Anlauf für ein regional
verfügbares Angebot. Kunden stehe künftig wieder Cloud-Infrastruktur
aus einer bestimmten Region für ihre sensiblen Daten zur Verfügung,
teilte das Unternehmen heute mit.
Mit Frankfurt und Berlin
kommen hierzulande zwei neue lokale Regionen hinzu, erklärte
Microsoft-Manager Markus Nitschke. Der Bedarf sei durch
regulatorische Grundlagen sowie die europäische
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erheblich gestiegen. Ab sofort
stünden in den neuen Regionen den Kunden zunächst Microsofts
Azure-Plattform zur Verfügung. Anfang 2020 sollen unter anderem
Dynamics 365 und Office 365 folgen.
Keine Restriktionen mehr
Microsoft bietet ab sofort wieder eine Cloud mit deutschen Servern an
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Zu den ersten Kunden zählen demnach die Deutsche Bank sowie SAP und
die Deutsche Telekom. Ähnlich wie bei dem im letzten September
eingestellten Angebot einer "Deutschen Cloud" können Kunden sensible
Daten nun wieder in Rechenzentren innerhalb der Grenzen von
Deutschland sichern. Anders als zuvor gebe es jedoch keine
Restriktionen mehr bei der Nutzung bestimmter Daten, erläuterte
Microsoft-Manager Oliver Gürtler. Auch der Datenaustausch mit Kunden
sei zuvor nicht möglich gewesen. Bei einer internationalen Expansion
eines Unternehmens sei das Teilen von Daten zuvor nicht möglich
gewesen.
Cloud Computing wächst schnell
Deutschland gehöre in Sachen Cloud-Nutzung zu den am schnellsten wachsenden Regionen, hieß es. Mit dem neuen Angebot will Microsoft hierzulande vor allem den Mittelstand adressieren. Hier habe sich der Cloud-Markt durch die digitale Transformation "extrem weiterentwickelt", sagte Nitschke.
Im September 2018 hatte Microsoft den Vertrieb seiner "Deutschen Cloud" überraschend eingestellt, die das Unternehmen gemeinsam mit der Deutschen Telekom als Treuhänder in Reaktion auf die NSA-Affäre angeboten hatte. So sollte ein Zugriff auf Daten etwa seitens ausländischer Regierungen unmöglich gemacht werden. Wie Microsoft damals erklärte, sei für viele Kunden der restriktive Umgang mit ihren Daten in der Cloud nicht praktikabel gewesen.
Cloud-Computing gehört mittlerweile zu den profitabelsten Sparten von Microsoft. Im vorigen Jahre konnte der Softwareriese den Umsatz vor allem dank Erlösen aus diesem Geschäftsbereich um 14 Prozent auf 110,4 Milliarden Dollar steigern. teltarif.de berichtete.