Lufthansa FlyNet im Test: Internet-Zugang sehr unzuverlässig
Es ist ganz sicher eine technische Meisterleistung, einen WLAN-Internetzugang ins Flugzeug zu bringen, das gerade den Atlantik überquert und demnach nur über Satellit angebunden werden kann Lufthansa macht das seit vielen Jahren mit FlyNet. Die Technik kommt dabei von Panasonic Avionics, Tarife und Abrechnung liegen in der Verantwortung der Deutschen Telekom.
Wir haben FlyNet in den vergangenen Jahren mehrfach getestet. Die Erfahrungen waren dabei sehr unterschiedlich. Vor fünf Jahren stand erst gar kein vollwertiger Internet-Zugang zur Verfügung. HTTPS-Verbindungen, wie sie schon damals bei vielen Webseiten Standard waren, kamen nicht zustande und auch Dienste, die zum Teil erreichbar waren (WhatsApp, Facebook, E-Mail) fielen im Laufe der Reise von Los Angeles nach Frankfurt am Main immer wieder aus.
Lufthansa FlyNet ausprobiert
Foto: teltarif.de
Weitere Tests
Vor zwei Jahren haben wir - ebenfalls auf Flügen zwischen Frankfurt am Main und Los Angeles - einen weiteren Test durchgeführt. Auf dem Hinflug war die Internet-Nutzung recht stabil, während sich auf dem Rückflug die Ausfälle der Datenverbindung gehäuft hatten. Im Oktober und am vergangenen Freitag waren wir nun zwischen Frankfurt am Main und Houston in Texas unterwegs und haben Lufthansa FlyNet erneut ausprobiert. Dazu diente jeweils ein Apple iPhone XS Max, das wir mit dem Telekom-FlyNet-Hotspot verbunden haben.
Die beim ersten Test 2014 beobachtete Einschränkung, dass verschiedene Ports offenbar nicht freigeschaltet sind, gab es bei unserem weiteren Gehversuchen mit dem Internet-Zugang im Flugzeug nicht mehr. Zumindest in der Theorie sind demnach alle Internet-Dienste verfügbar. Das gilt selbst für die WLAN-Telefonie, die mit SIM-Karten der Deutschen Telekom und von T-Mobile US möglich war (wenn auch offiziell nicht gerne gesehen).
Zuverlässigkeit nimmt weiter ab
Verbindung mit dem Hotspot problemlos möglich
Foto: teltarif.de
Auf beiden Reisen mussten wir allerdings die Erfahrung machen, dass die Zuverlässigkeit der Internet-Zugangs über den Wolken weiter abgenommen hat. Direkt nach Erreichen der Reiseflughöhe, als FlyNet zur Verfügung stand, war der Online-Zugang recht gut. Knapp 6 MBit/s im Downstream standen bereit, allerdings nur etwa 70 kBit/s im Upstream. Die Ansprechzeiten um 570 ms sind für die Satellitentechnik durchaus in Ordnung.
Beim Flug über Deutschland, die Niederlande, Großbritannien und Irland konnten wir problemlos im Internet surfen, Nachrichten über die Messenger WhatsApp und Telegram austauschen und sogar - mit sehr wenigen Aussetzern - Internetradio (Stream in MP3 mit 128 kBit/s) hören. Auch der Versand und Empfang von Text-E-Mails klappte sehr gut.
Auf Seite 2 lesen Sie, wann der Internet-Zugang an Performance verlor und welche Erfahrungen wir im weiteren Verlauf der Flüge gemacht haben.