Breitband

Kein "Wunder": Immer mehr Kommunen erhalten Glasfaser

Mit dem Ort Lengede verbinden viele die nicht mehr für möglich gehal­tene Rettung von Berg­leuten 14 Tage nach einem Gruben­unglück. Wenn es nach der Deut­schen Glas­faser geht, soll Lengede auch als Stadt mit Gigabit-Geschwin­dig­keiten bekannt werden.
Von Marc Hankmann

Telekom Ausbau Nahbereiche Mit dem Ausbau der Nahbereiche ist die Deutsche Telekom insbesondere im ländlichen Raum aktiv
Deutsche Telekom
Die Deut­sche Glas­faser aus dem west­fä­li­schen Borken hat mit Bürger­meis­terin Maren Wegener von Lengede einen Vertrag geschlossen, mit dem zwanzig gemeind­liche Liegen­schaften einen Glas­fa­ser­an­schluss erhalten sollen. Zu den Liegen­schaften zählen unter ande­rem das Rathaus, die Grund­schulen, die Kinder­gärten und die Feuer­wehren in den einzelnen Orts­teilen. „Für unsere Grund­schulen haben wir leis­tungs­fä­hige Glasfaser­anschlüsse mit einer Band­breite von je 600 MBit/s bestellt, sowohl im Down- als auch im Upload“, erklärt Wegener. Auch Privat­haus­halte können in Lengede von der Deut­schen Glas­faser einen Breit­band­an­schluss erhalten. Die Nach­fra­ge­bün­de­lung startet Anfang März 2019.

Darüber hinaus will die Deut­sche Glas­faser den Land­kreis Darm­stadt-Dieburg mit einem FTTH-Netz versorgen. Dazu koope­riert das Unter­nehmen mit dem Darm­städter Regio­nal­ver­sorger Entega. Gespräche mit den Kommunen laufen bereits. Ein erstes Pilot­pro­jekt soll Ende März 2019 starten. Geplant ist ein Glas­fa­ser­netz für 120 000 Haus­halte inner­halb der nächsten vier Jahre. „Das Ziel - die Glas­fa­ser­ver­sor­gung des gesamten Land­kreises - können jedoch nicht zwei Unter­nehmen im Allein­gang errei­chen“, sagt Uwe Nickl, CEO von Deut­sche Glas­faser. „Wir brau­chen die Unter­stüt­zung von den Kommunen und vor allem von den enga­gierten Bürge­rinnen und Bürgern, die bereit sind, ihre Heimat sicher in die digi­tale Zukunft zu führen.

In diese Zukunft will auch M-net die Münchener Haus­halte führen. Zusammen mit den Stadt­werken München (SWM) will der Glas­fa­ser­an­bieter in diesem Jahr über 52 000 zusätz­liche Haus­halte in der baye­ri­schen Landes­haupt­stadt mit schnellen Inter­net­an­schlüssen versorgen. Dazu starten die Tief­bau­ar­beiten in den fünf Aus­baugebieten Ober­föh­ring-Ost, Sieben­brunn, Mitter­send­ling-Thal­kir­chen, Neupa­sing und Nymphen­burg-Nord, sobald die Frost­pe­riode vorüber ist – voraus­sicht­lich ab März 2019. Telekom Ausbau Nahbereiche Mit dem Ausbau der Nahbereiche ist die Deutsche Telekom insbesondere im ländlichen Raum aktiv
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Ausbau in Wellen und Tran­chen

Für die ganz großen Zahlen sorgt aller­dings die Deut­sche Telekom (wenn auch nicht immer für die höchsten Band­breiten). In fünf Wellen will der TK-Konzern bis 2020 rund 30 000 Unter­nehmen in 161 Gewer­be­ge­bieten mit Band­breiten bis 100 GBit/s versorgen. Dafür hat sie jetzt in 141 Kommunen die Vorver­mark­tung gestartet. Mit Hilfe des Tren­ching-Verfah­rens planen die Bonner, für dieses Projekt über 1000 Ki­lometer Glas­faser zu verlegen. Beim Tren­ching wird die Stra­ßen­decke bzw. der Geh- oder Radweg nur mit einem Schlitz aufge­fräst und die Glas­faser in Mikro­rohren in die­sen Schlitz verlegt. Der große Vorteil des Tren­chings sind die verkürzten Bauzeiten und die damit verbun­denen gerin­geren Kosten.

Und auch für die Privat­haus­halte erhöht die Telekom die Surf-Geschwin­dig­keit. Mitte Februar 2019 been­dete sie die erste Tranche des Nahbe­reichs­aus­baus. Zum soge­nannten Nahbe­reich gehören neben dem Kabel­ver­zweiger auch die Betriebs­stelle und die verbun­denen Kunden­an­schlüsse. Räum­lich ist der Nahbe­reich auf eine maxi­male Kabel­länge von 550 Metern zwischen Kabel­ver­zweiger und Betriebs­stelle be­grenzt. „Wir haben den Ausbau im länd­li­chen Raum begonnen und sind jetzt auch verstärkt in großen Städten unter­wegs“, sagt Jürgen Hardt, Projekt­leiter Nahbereichs­ausbau Telekom Deutsch­land.

In dieser Tranche wurden in 2855 Orts­netzen insge­samt 3152 Nahbe­reiche mit Geschwin­dig­keiten von bis zu 250 MBit/s ausge­baut. Davon profi­tieren rund 1,7 Mil­lionen Haus­halte. In zwei weiteren Tran­chen soll der Nahbe­reichs­ausbau bis 2020 ab­geschlossen sein. Dafür moder­ni­siert die Telekom 7249 Nahbe­reiche und verlegt dabei knapp 6000 Kilo­meter Glas­faser.

Telekom-Ausbau der Nahbereiche Telekom-Ausbau der Nahbereiche
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Darüber hinaus können seit Mitte Februar 2019 132 000Haus­halte in 164 Kommunen mit maximal 100 MBit/s im World Wide Web surfen, darunter Städte wie Hagen mit 6000 Haus­halten oder Villingen-Schwen­ningen mit 4200 Haus­halten. In ihrem Unter­neh­mens­blog veröf­fent­licht die Telekom weitere Kommunen, in denen sie Breit­band ausbaut. Wer wissen will, ob die Bonner auch bei ihm vor der Haustür aktiv sind, kann sich unter telekom.de/schneller infor­mieren.

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