KPN: E-Plus-Verkauf an Telefónica ist beschlossene Sache
E-Plus wird zu o2
Foto: dpa
Der Verkauf des
Mobilfunk-Anbieters E-Plus an den Konkurrenten
Telefónica mit der
Marke o2 ist beschlossene Sache.
Die Aktionäre der niederländischen
Telekom-Gesellschaft KPN genehmigten den Milliardendeal bei einer
außerordentlichen Hauptversammlung, wie das Unternehmen heute
mitteilte. Zuvor hatte auch der mexikanische Großaktionär América
Móvil seinen Widerstand aufgegeben.
Nun haben die Wettbewerbshüter das Wort. KPN erhält von Telefónica Deutschland fünf Milliarden Euro in bar sowie eine Beteiligung von 20,5 Prozent am Münchner Unternehmen. KPN hatte den insgesamt 8,1 Milliarden Euro schweren Verkauf im Juli angekündigt.
Folgen für den deutschen Markt: Nur noch drei Anbieter
E-Plus wird zu o2
Foto: dpa
Mit der Übernahme reduziert sich die Zahl der Mobilfunknetzbetreiber in
Deutschland von vier Netzbetreibern auf dann nur noch drei. Welche Auswirkungen
die Zusammenlegung konkret haben wird, ist noch unklar. Es gilt aber als unwahrscheinlich,
dass der zusammengelegte Netzbetreiber "o2-E-Plus" alle Frequenzen und Senderstandorte
behalten wird, die heute von beiden Netzbetreibern unabhängig betrieben werden.
Auch die Bundesnetzagentur, zuständig für die Regulierung des Marktes und somit auch die Frequenzvergabe, hatte die beiden Netzbetreiber schon zu einer Stellungnahme aufgefordert. Die Bundesnetzagentur will wissen, welche Frequenzen dafür wie eingesetzt werden sollen. In ähnlich gelagerten Fällen in anderen europäischen Ländern waren den Anbietern Frequenzen entzogen und an die Konkurrenz versteigert worden.
Die Folgen für den deutschen Markt sind derzeit nicht wirklich absehbar und die Meinungen von Experten unterschiedlich. Auf der einen Seite wird erwartet, dass der Wettbewerb zwischen den Anbietern nachlässt, da es einen Mitbewerber weniger auf den Markt gibt. Auf der anderen Seite wird von Telekom und Vodafone erwartet, dass sie den Wettbewerb mit dem neuen, dann nach Kunden größten deutschen Netzbetreiber, aufnehmen müssen und die Preise hier dadurch weiter fallen.