5G

Huawei: "Wir erreichen nun die 5G-Ära"

Lange haben die Ausrüster darauf hingearbeitet, nun wird es ernst: Die Mobilfunknetze werden weltweit mit 5G aufgerüstet. Huawei hat bereits über 10 000 5G-Basisstationen ausgeliefert.
Vom Global Mobile Broadband Forum 2018 in London berichtet

Der Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei hat auf der Hausmesse "Global Mobile Broadband Forum" in London nichts weniger als den Start von 5G verkündet. Huawei hat nach eigenen Angaben bereits über 10 000 5G-Basisstationen außerhalb des Heimatmarktes ausgeliefert. Die wichtigsten 5G-Pionierkunden sitzen in Europa, Südkorea und dem Nahen Osten.

Ken Hu, rotierender Vorsitzender von Huawei, sagt ein explosives Wachstum der 5G-Netze voraus: Bis 2025 werden nach seiner Vision über 100 Milliarden Endgeräte über 5G-Netze verbunden und ständig online sein. Es wird nicht mehr üblich sein, dass sich Geräte nach Abschluss eines Nutzungsvorgangs wieder vom Netz abmelden. Wörtlich sagte Hu: "In der Zukunft wird es kompliziert sein, nicht online zu sein". Konnektivität wird als System gesehen, nicht mehr als Leitung von A nach B.

Neben 5G sind künstliche Intelligenz (KI) und Cloud Computing wichtige Kerntechnologien für Hu: Mit KI unterstützen die Endgeräte den Nutzer aktiv beim Treffen von Entscheidungen. Von "plug and play", dem heutigen Paradigma in der Computerindustrie, erfolgt ein Wechsel zu "plug and think", dass die Endgeräte für den Nutzer mitdenken. Cloud Computing wiederum ermöglicht das Abrufen von Rechenkapazitäten, die weit über die Fähigkeiten eines Smartphones hinausgehen, direkt auf dem Smartphone, ob nun für produktive Arbeit oder realistische Computerspiele.

Vortrag des rotierenden Huawei-Vorsitzenden Ken Hu Vortrag des rotierenden Huawei-Vorsitzenden Ken Hu
Foto: teltarif.de
Damit der Telekommunikationssektor mit 5G wachsen kann, müssen laut Hu aber einige regulatorische Widerstände überwunden werden. Insbesondere müssen den Netzbetreibern ausreichende Frequenzressourcen zur Verfügung gestellt werden. Neben der Bereitstellung neuer Frequenzen muss auch die Umwidmung bestehender Bänder zu 5G ermöglicht werden. Die Auflagen für die Installation von Basisstationen dürfen nicht zu hart sein und die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur muss ermöglicht werden.

40 Prozent der Weltbevölkerung bis 2025

Vorhersage der GSMA: 1,3 Mrd. 5G-Kunden bis Ende 2025 Vorhersage der GSMA: 1,3 Mrd. 5G-Kunden bis Ende 2025
Foto: teltarif.de
Mats Granryd, Generaldirektor des Branchenverbands GSMA, präsentierte etwas zurückhaltendere Vorhersagen: Bis 2025 erwartet er, dass 5G-Netze insgesamt 40 Prozent der Weltbevölkerung abdecken. In diesem Gebiet werden sich 1,3 Milliarden Nutzer für 5G-Dienste entscheiden. Zum Vergleich: Aktuell nutzen etwa 2/3 der Weltbevölkerung eine der bestehenden Mobilfunktechnologien 2G bis 4G, und bis Ende 2025 wird die Mobilfunkdurchdringung auf etwa 70 Prozent wachsen.

Testnetz in Berlin

5G-Testnetz der Deutschen Telekom in Berlin 5G-Testnetz der Deutschen Telekom in Berlin
Foto: teltarif.de
Die Deutsche Telekom betreibt seit Mai ein 5G-Testnetz in Berlin mit inzwischen 24 Standorten. Durch die Nutzung von Massive MIMO, bei dem das Signal direkt zum jeweiligen Nutzer gebündelt wird, konnte im 3,5 GHz-Band eine Reichweite von bis zu 5 Kilometer erreicht werden - viel mehr als bisher in diesem Band. Dieses 5G-Testnetz in Berlin konnten wir bereits bei einer ersten Testfahrt ausprobieren.

Auf dem Global Mobile Broadband Forum 2018 in London hat Telefónica übrigens 10 000 neue LTE-Antennen für 2019 angekündigt.

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