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Storch Kajtek verursacht Handy-Rechnung über 2000 Euro

Kajtek ist der wahrscheinlich bekannteste Storch Polens. Nun hat er eine Handy-Rechnung von über 2000 Euro verursacht.
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Storch Kajtek verursacht Handy-Rechnung von über 2000 Euro Storch Kajtek verursacht Handy-Rechnung von über 2000 Euro
Bild: grupaekologiczna.org.pl
Kajtek ist eigentlich ein Storch wie jeder andere auch, hätte ihn nicht letztes Jahr im Mai die polnische Umweltschutzorganisation Grupa EkoLogiczna mit einem GSM-Sender mit Standortbestimmung auf seinem Rücken ausgestattet. Die Umweltschützer konnten so die Flugroute des schwarz-weiß-gefiederten Sympathieträgers in sein Winterdomizil verfolgen und den Verlauf mit anderen Naturfreunden im Internet teilen.

Lange Reise: Kajtek legte insgesamt 6154 km zurück

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Bild: grupaekologiczna.org.pl
Kajteks Reise begann im August und führte ihn über die Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Syrien und Ägypten. Im Oktober erreichte er nach insgesamt 6.154 km den Sudan. Zu Beginn des Jahres sah es noch so aus, dass Kajtek den Rückflug in seine polnische Heimat nach Brzozów antreten würde. Am Ende ließ er sich aber in einem Tal des Blauen Nils nieder. „Es ist eine sehr fruchtbare Gegend. Deshalb schöpften wir keinen Verdacht. Wir wunderten uns nur, dass er nicht zu seinem Nest zurückkehrt, in dem er seine Jungen aufgezogen hat“, sagte der Umweltschützer Ireneusz Kaluga gegenüber der polnischen Webausgabe der Newsweek.

Handyrechnung über 2 000 Euro

Das letzte Lebenszeichen des Zugvogels erreichte die Umweltschützer Ende April. Danach Funkstille, bis der Umweltschutzorganisation nun eine saftige Handyrechnung von über 10 000 polnischer Zloty ins Haus flatterte – das sind über 2000 Euro. „Aus der Rechnung geht hervor, dass jemand ungefähr 20 Stunden telefonierte“, erklärt Kaluga von der Umweltorganisation, die die Rechnung sofort reklamierte und die SIM-Karte sperren ließ, um weitere Kosten zu vermeiden.

Tracker-SIM-Karte für Telefonate zweckentfremdet

Die teuren Roaming-Gespräche wird Kajtek mit Sicherheit nicht selbst geführt haben. Jemand muss also in den Besitz des Trackers gelangt sein und die SIM-Karte entnommen haben, um sie anschließend in seinem Handy zu verwenden. Umweltschützer Kaluga glaubt nicht daran, dass Kajtek den Sender verloren und ihn irgendjemand zufällig gefunden habe. Viel wahrscheinlicher sei es, dass die betreffende Person genau wusste, dass der Tracker eine SIM-Karte enthalte. Dies deutet aber auf ein trauriges Schicksal für Polens vermutlich bekanntesten Storch hin.

Hohe Handy-Rechnungen drohen nicht nur Umweltschützern

Von hohen Handy-Rechnungen können im Übrigen nicht nur Umweltschützer, sondern auch Urlauber überrascht werden, wenn sie im Nicht-EU-Ausland oder auf Kreuzfahrtschiffen sorglos ihr Smartphone nutzen.

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