Verschoben

KA-Sat startet wegen GLONASS-Absturz später

Start möglicherweise aber noch in diesem Jahr
Von Thorsten Neuhetzki

Der Start von KA-Sat verschiebt sich. Der Start von KA-Sat verschiebt sich.
Foto: Eutelsat
Am Montag hätte eigentlich der neue Eutelsat-Satellit KA-Sat starten sollen. Er soll für eine flächendeckende Breitbandversorgung in ganz Europa sorgen und kann aufgrund seiner Bauweise in vergleichsweise kleinen Regionen große Bandbreiten liefern. Durch den Absturz der russischen GLONASS-Navigations-Satelliten verzögert sich der Start des neuen Erdtrabanten nun, wie uns Eutelsat auf Anfrage bestätigte. Einen neuen offiziellen Starttermin gibt es noch nicht.

Der Start von KA-Sat verschiebt sich. Der Start von KA-Sat verschiebt sich.
Foto: Eutelsat
Die drei GLONASS-Satelliten waren vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) mit einer Proton-Rakete gestartet. Dabei waren offenbar die Tanks der Rakete zuvoll, sie verließ die berechnete Bahn und stürzte letztlich ab. Da auch KA-Sat mit einer Proton-Rakete - wenngleich anderen Typ - starten soll, will man nun sichergehen und überprüft noch einmal alle Systeme. Dadurch hat sich der Start verzögert.

Gerüchten zufolge wird es allerdings keine große Verzögerung geben. Unbestätigten Angaben zufolge könnte der Start bereits Anfang der kommenden Woche erfolgen. Danach werden noch mindestens drei Monate vergehen, bis der Satellit in Betrieb genommen werden kann. Dann will Eutelsat über seine Vertriebspartner Internetzugänge anbieten.

Fehlstart würde Eutelsat um Jahre zurückwerfen

KA-Sat wird eine Gesamtkapazität von 70 GBit/s haben, die für ganz Europa genutzt werden soll. Nach Betreiberangaben ist das mehr Kapazität. Diese Bandbreite bietten alle für Europa relevanten Satelliten im All zusammengenommen aktuell nicht. Möglich wird diese Bandbreite durch die kleinen Footprints mit einem Durchmesser von knapp 200 Kilometern. Dadurch kann eine Frequenz auf einer Orbitalposition mehrfach genutzt werden.

Sollte KA-Sat einen Fehlstart erleiden, wäre das ein großer Rückschlag für Eutelsat. Den Satelliten neu zu bauen würde mehrere Jahre dauern. Backup-Kapazitäten gibt es aufgrund der Einzigartigkeit des Satelliten nicht.

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