Betrugsmaschen

So schützen Sie sich vor Telefon- und Online-Betrug

Abofallen, Miss­brauch von Sonder­rufnum­mern, Phis­hing und mehr: Auch via Telefon und Internet treiben unse­riöse Geschäf­tema­cher und Betrüger ihr Unwesen. Wir infor­mieren über ihre Tricks und zeigen, wie Sie sich wirksam schützen können.
Von Julian Ruecker /

So schützen Sie sich vor Telefon- und Online-Betrug So schützen Sie sich vor Telefon- und Online-Betrug
Bild: teltarif.de
Vertrags- und Abofallen, Miss­brauch von Sonder­rufnum­mern und Premium-SMS, Phis­hing und Betrü­gereien beim Online-Shop­ping: Heutige Kommu­nika­tions­formen eröffnen auch zahl­reiche Möglich­keiten, sich durch zwei­felhafte oder schlicht krimi­nelle Prak­tiken zu berei­chern. Die Dialer, die den über Analog- oder ISDN-Modem surfenden Inter­netnut­zern der ersten Stunde das Geld aus der Tasche zogen, sind zwar in Zeiten von Breit­band-Anschlüssen aus der Mode gekommen. Andere Tricks, unbe­darften Kunden mit Betrü­gereien per Telefon oder im Internet das Geld aus der Tasche zu ziehen, boomen aber mehr denn je.

Um sich gegen diese Risiken zu wappnen, ist es das Beste, sich ihrer bewusst zu sein, sodass man eine gewisse Vorsicht walten lässt und entspre­chende Warn­zeichen erkennt. Damit schützt man nicht nur sich selbst, denn Bauern­fänge­reien sowie Telefon- und Online-Betrug sind umso weniger profi­tabel, je weniger Nutzer darauf herein­fallen. So schützen Sie sich vor Telefon- und Online-Betrug So schützen Sie sich vor Telefon- und Online-Betrug
Bild: teltarif.de

Bei Lang­fingern begehrt: Konto­daten

Im Zusam­menhang mit Online-Shop­ping und Online-Banking wird im Netz viel Geld verschoben. Dies weckt Begehr­lich­keiten. Solange keine verpflich­tende Tech­nologie zum elek­troni­schen Iden­titäts­nach­weis einge­führt ist, schützen nur relativ kurze Zeichen­folgen (Nutzer­namen, Pass­wörter, PINs) ein Konto vor fremdem Zugriff. Dementspre­chend richten sich einige Bemü­hungen von Krimi­nellen darauf, an diese Daten heran­zukommen.

Dies geschieht etwa durch Phis­hing, also durch den Versand von E-Mails, die vorgeben, von einer Bank oder einem anderen Finanz­dienst­leister zu stammen, und den Empfänger zur Eingabe von Benut­zernamen und Pass­wort auf einer - eben­falls gefälschten - Website auffor­dern. Eine andere Vari­ante ist das Ausspähen von Daten durch Hacker-Methoden. Auch soge­nannte Troja­nische Pferde kommen dabei zum Einsatz.

Vertrags- und Abofallen

Web-Formu­lare sind oft eine nütz­liche Sache. Man kann mit ihnen eine Reise­route planen, Währungen umrechnen, Verkehrs­verbin­dungen abfragen und vieles mehr. Doch je nachdem, welche Daten man im Zuge einer Abfrage eingibt, bergen sie auch das Risiko, dass mit diesen Daten Miss­brauch getrieben wird.

So geschieht es etwa bei Vertrags- und Abofallen. Zur Nutzung unpro­blema­tisch wirkender Dienste wie einer Haus­aufga­benhilfe oder einem Online-Advents­kalender wird eine Regis­trie­rung auf den entspre­chenden Web-Portalen verlangt. Dass dafür horrende Beträge in Rech­nung gestellt werden oder dabei ein Abo abge­schlossen wird, erfährt der Nutzer nur im Klein­gedruckten - ähnlich wie bei den berühmt-berüch­tigten Klin­gelton-Anbie­tern. Immer wieder kommt es vor, dass die Opfer von Vertrags­fallen anschlie­ßend mit Zahlungs­forde­rungen massiv unter Druck gesetzt werden, sodass manche Geschä­digte bezahlen, obwohl sie die Forde­rung nicht für berech­tigt halten. Auch hier gilt es, wachsam zu sein, wenn man seine persön­lichen Daten über­mittelt und im Fall von frag­würdigen Rech­nungen und Mahnungen Bera­tung in Anspruch zu nehmen. Inter­netseiten und -foren von Betrof­fenen sowie Verbrau­cher­zentralen sind hierbei gute Anlauf­stellen.

Gegen Abofallen auf dem Handy sollten Sie vorsorg­lich beim Provider eine Dritt­anbie­ter­sperre einrichten.

0137, 0900, Premium-SMS: Mehr­wert­dienste-Fallen

Die Sonder­rufnum­mern 0137 und 0900 (ehemals 0190) sowie Premium-SMS-Dienste eröffnen die Möglich­keit, klei­nere Beträge einfach per Anruf oder SMS zu bezahlen. Dies ist an sich nichts Schlechtes; wenn einem ein neuer Klin­gelton fürs Handy zwei Euro wert ist oder die Teil­nahme an einer TV-Abstim­mung per 0137-Tele­voting 50 Cent, ist dagegen nichts einzu­wenden, zumal die Bezah­lung solcher Leis­tungen per Bank­über­weisung umständ­licher wäre. Doch leider tummeln sich in diesem Bereich unse­riöse Anbieter. Ein Beispiel dafür sind jene Dating-Chat-Dienste, bei denen Nutzer 1,99 Euro pro SMS zahlen, die sie an vermeint­liche andere Kontakt­suchende verschi­cken. Letz­tere sind in Wahr­heit jedoch Chat-Anima­teure, die dafür bezahlt werden, die Genarrten möglichst lange und mit allen Tricks bei der Stange zu halten.

Die 0137- und 0900-Nummern­gassen werden derweil zum Beispiel für Lock­vogel­anrufe miss­braucht. Dabei findet man eine Nach­richt mit der Bitte um einen Rückruf auf dem Anruf­beant­worter, der dann aller­dings nichts bringt, aber einen Euro kostet. Erhöht wird die Bereit­schaft zum Beispiel dadurch, dass man den Opfern weis macht, sie hätten einen Preis gewonnen und müssten einen Anruf tätigen (und dann womög­lich eine Gebühr zahlen), um diesen in Empfang zu nehmen.

Wachsam sein, unbe­rech­tigte Forde­rungen nicht bezahlen

In unserer Meldungs-Liste unten finden Sie immer die neuesten Meldungen zum Thema Telefon- und Online-Betrug, sodass Sie sich infor­mieren können, welche Tricks aktuell ange­wandt werden und wann es sich empfiehlt, beson­ders miss­trau­isch zu sein. Internet-Such­maschinen sind eben­falls eine gute Adresse, wenn etwas verdächtig wirkt, denn die meisten Machen­schaften sind schnell doku­mentiert und werden in Foren veröf­fent­licht. Sollten Sie doch einmal in die Falle gehen, ist eben­falls Infor­mation das oberste Gebot, bevor Sie handeln. Oft zeigt sich, dass die frag­würdigen Zahlungs­auffor­derungen vor Gericht keinen Bestand haben.

Weitere Infor­mationen und Tipps finden Sie in unserem Themen­schwer­punkt Sicher­heit im Internet.