Geschwindigkeit

Mögliche Datenraten bei Internet via Satellit

Die Nutzer­zahlen bei Breit­band via Satellit sind bis heute überschau­bar. Dies ist nicht zuletzt auf die im Vergleich zum klas­sischen kabel­gebundenen DSL augen­scheinlich hohen Kosten zurück­zuführen.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

Die Nutzer­zahlen bei Breit­band via Satellit sind bis heute überschau­bar. Dies ist nicht zuletzt auf die im Vergleich zum klas­sischen kabel­gebundenen DSL bzw. VDSL oder auch Kabel und Glas­faser augen­scheinlich hohen Kosten zurück­zuführen. Für wen lohnt sich also ein solches Angebot?

Breit­band via Satellit rechnet sich finan­ziell nur in Gebieten, in denen keine anderen Breit­band-Vari­anten, also vor allem Fest­netz-Internet oder mobiles Internet wie LTE oder 5G, verfügbar sind. Sinn­voll kann eine Satel­liten-Alter­native dagegen vor allem bei großen Down­loads sein: Die Übertragungs­raten sind meist hoch genug und Flat­rates zu einem eini­ger­maßen erschwing­lichen Preis erhält­lich. Wer also zum Beispiel beruf­lich umfang­reiche Grafiken oder gar Filme auf den PC über­tragen muss, sollte eine solche Lösung in Erwä­gung ziehen. Insbe­son­dere könnte durch die Tarife von Star­link Bewe­gung in den Markt für Satel­liten-Internet kommen.

Internet via Satellit: Auch hier dros­seln die Anbieter

Aller­dings gibt es die vom Handy bekannte Dros­selung der Geschwin­dig­keit auch bei den Satel­liten-basierten Internet-Zugängen. Bei einigen Anbie­tern und Tarifen mit "Fair-Use-Policy" ist daher nach einem gewissen Daten­volumen nur noch eine nied­rigere Daten­rate von 384 kBit/s oder weniger verfügbar.

Unge­eignet ist Breit­band per Satellit zudem für Anwen­dungen, die eine Daten­über­tra­gung mit geringer Verzö­gerung (gemessen über die soge­nannte Ping-Zeit) erfor­dern, zum Beispiel Online-Spiele: Durch die große Distanz, die die Daten von der Erde zum Satel­liten und zurück über­winden müssen, sind die Zeiten bei dieser Breit­band-Vari­ante vergleichs­weise hoch.

Shared Medium: Nutzer teilen sich die Band­breite

Die Unter­nehmen bewerben ihre Breit­band-per-Satellit-Ange­bote teil­weise mit Down­load­raten im zwei- bis drei­stel­ligen Megabit-Bereich - aller­dings ist die Diskre­panz zwischen der theo­retisch mögli­chen und der prak­tisch erreich­baren Download­kapazität bei einem Breit­band-Zugang per Satellit beson­ders groß.

Die tatsäch­liche Geschwindig­keit wird von verschie­denen Faktoren beein­flusst: So ist zum Beispiel die Größe der Satelliten­anlage ebenso ausschlag­gebend wie das aktu­elle Wetter. Zudem ist die Kapa­zität von Satel­liten begrenzt: Die Übertragungs­leistung wird auf die Nutzer verteilt. Sollten also mehrere Kunden gleich­zeitig einen Down­load anfor­dern, teilen sie sich die zur Verfü­gung stehende Band­breite.

Ein oder zwei Wege? Eine Frage des Uploads

Zwei-Wege-System von filiago Zwei-Wege-System von filiago
Bild: filiago
Auch im Upload bieten aktu­elle Zwei-Wege-Systeme Daten­raten von bis zu mehreren MBit/s und liegen damit im Bereich von manch noch vorhan­denem DSL-Anschluss. Wer auf Ein-Wege-Satel­liten-Lösungen setzte, erhielt bei Nutzung des Fest­netz-Anschlusses für den Upload aller­dings deut­lich gerin­gere Daten­raten: bis zu 56 kBit/s per Modem, bei ISDN bis zu 64 kBit/s oder 128 kBit/s mit Kanal­bün­delung. Im Mobil­funk dagegen bestimmt der verwen­dete Stan­dard die Daten­rate.

Welche Technik auch immer genutzt wird: Für das Surfen im Web sind die Daten­raten in der Regel ausrei­chend. Ein Upload größerer Daten­mengen, zum Beispiel zum Synchro­nisieren mit der Cloud, ist dagegen bei den Festnetz­lösungen zeit­rau­bend und, falls keine Flat­rate genutzt wird, vor allem sehr teuer.

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