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Test: Internet-Nutzung im Zug wird immer problematischer

Stellungnahmen der Netzbetreiber und Tipps zur Internetnutzung im ICE
Von Thorsten Neuhetzki

Die mobile Internetnutzung gehört für Privat- und Geschäftskunden heute zum Alltag. Dazu gehört - vor allem bei beruflichen Fahrten - auch die Internetnutzung im ICE und anderen Zügen. Doch diese ist in den vergangenen Monaten nach Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion immer problematischer geworden. Wir haben eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland exemplarisch getestet und die Netzbetreiber um Stellungnahmen zur schlechten Internetversorgung gebeten.

Surfen im Zug geht oftmals schlechter als telefonieren. Surfen im Zug geht oftmals schlechter als telefonieren.
Foto: dpa
Die ICE-Strecke der Deutschen Bahn zwischen Berlin über Hannover nach Köln gehört zu den Strecken, auf denen die meisten und längsten ICEs fahren. Im Stundentakt verkehren hier Züge mit fast 800 Sitzplätzen in beide Richtungen. Hinzu kommen auf der Strecke diverse Intercity-Züge sowie der Regionalverkehr. Wir haben diese Strecke exemplarisch für unseren Netztest gewählt, in dem wir mit allen vier Netzbetreibern das Surferlebnis im ICE testeten.

Dabei bauten wir kein Testlabor auf und erfassten exakte Werte, sondern sammelten vielmehr Eindrücke, wie auch der normale Nutzer sie bekommt, klappt er in der Bahn seinen Laptop auf und möchte ins Internet. Denn wie unser Test gezeigt hat: Auch wenn Daten übermittelt werden, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass auch wirklich Surfen in der Bahn möglich ist. Übrigens: Um das Internet im ICE überhaupt nutzen zu können, sollten Nutzer einige Tipps und Tricks beachten, die Sie auf der dritten Seite in diesem Artikel finden.

Testzüge fuhren zur Rush-Hour

Unsere Testzüge fuhren zu der Zeit, in der die meisten Pendler unterwegs sind: Am späten Nachmittag eines Freitags und sowie an einem frühen Sonntagabend. Beide Züge waren nicht vollkommen ausgelastet, allerdings gut gefüllt. Zu beobachten war eine unterschiedliche Zusammensetzung der Passagiere: Am Freitag waren deutlich mehr Geschäftsreisende im Zug zu beobachten als am Sonntagabend, so dass auch die Nutzung des Internets anders ausfiel. Wie sich das für die Kunden auswirkt, erfahren Sie im weiteren Verlauf dieses Textes.

Bemerkenswert ist eines: Bei allen Netzbetreibern hatten wir, immer wenn wir ein Netz testen wollten, Empfang. Die Handy-Repeater, die die Deutsche Bahn in ihre ICE zur Verstärkung des Handysignals einbaut, funktionierten also einwandfrei und verstärken mittlerweile auch alle vier Netze. Lange Zeit wurde das Netz von o2 nicht verstärkt, da dieses für die erste Generation der Repeater die heute genutzten Frequenzbereiche nicht unterstützte. Bei der Telekom konnte der Nutzer stets davon ausgehen, mindestens EDGE zur Verfügung zu haben. Auch o2 hat weitere Teile der befahrenen Strecke mit EDGE versorgt, doch gerade in der Nähe von Berlin und anderen Städten gibt es lediglich GPRS. E-Plus und Vodafone bieten ebenfalls oftmals EDGE an, doch finden sich hier gehäuft auch reine GPRS-Inseln, in denen das Surfen dann immer langsamer wird, sofern es überhaupt zur Verfügung steht.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, wie die vier Netzbetreiber in unserem Test abschnitten, warum die Telekom enttäuschte und E-Plus uns überraschte.

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