Smart Living

IFA Smart Living: Leichteres Leben und mehr Entspannung

Dampfgenerator, Mikrowelle, Saugrobotor und Entspannungssysteme: Auf dem Preview-Event zur IFA dreht sich vieles um smartes Leben und Vernetzung.
Aus Berlin berichtet

Auf der IFA 2018 hoffen zahlreiche Hersteller, wieder mit neuen Produkten und Innovationen trumpfen zu können. Auf der Preview-Veranstaltung konnten wir bereits einige technische Spielereien ausprobieren. Es lässt sich nicht leugnen, dass auf dem diesjährigen IFA Innovations Media Briefing in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes viele Hersteller auf das Thema Smart Living setzen. Ein Markt, der wachstumsstark ist, zu dem laut Studien aber noch viel Aufklärungsbedarf besteht. Viele Nutzer seien demzufolge noch gar nicht mit den meisten technischen Begriffen rund um das Thema Smart Home und Smart Living vertraut. Trotzdem ist das Interesse da. Prognosen gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren das Interesse an smarten Lösungen im Haushalt rasant ansteigen wird.

Wir haben uns mit verschiedenen Ausstellern unterhalten und einige Produkte unter die Lupe genommen, die den modernen Haushalt optimieren und das Leben vereinfachen sollen. Im Fokus der Hersteller steht unverkennbar der Terminus "Zeit", sei es, dass der Nutzer durch smarte Geräte Zeit spart oder sich durch technische Unterstützung eine Auszeit gönnt.

LG: Wellness-Oase für die Kleidung

Der Schrank von LG macht Kleidung mit Dampf wieder frisch. Der Schrank von LG macht Kleidung mit Dampf wieder frisch.
Alexander Emunds, teltarif.de
Wer seiner Kleidung auch eine gute Zeit bescheren und dabei selbst den ein oder anderen Sieg gegen die Uhr einfahren will, kann mit dem S3RERB Styler von LG eine laut Hersteller schonende und gründliche Kleidungspflege mit Dampf vornehmen. Das große, recht üppig formierte System wirkt wie eine Hälfte eines Kleiderschrankes. Sofort wird klar: Dafür braucht man Raum. Das Gerät hat zwei Eigenschaften: Eine Trocken- und eine Dampffunktion. Zum einen lassen sich nasse Kleidungsstücke, die direkt aus der Waschmaschine kommen, in dem Gerät trocknen. Zum anderen - und darin besteht der eigentliche Clou - Kleidungsstücke können per LG-True-Steam-Technologie geglättet und von oberflächlichem Schmutz gereinigt werden. Dabei sollen sie durch eine sanfte Rütteltechnik mit 180 Schlägen pro Minute, die zudem recht leise sein soll, schön fluffig wieder aufgepeppt werden. Ein Probe-Kleidungsstück gab es während der Ausstellung leider nicht und den Geräuschtest konnten wir aufgrund der Umgebungslautstärke leider auch nicht machen.

Insbesondere Hemden, Anzughosen und empfindliche Kleidungsstücke sollen von dem Dampfgenerator profitieren. Nach dem Motto: Die Sachen sind noch zu schade, um gewaschen zu werden, weil sie entweder nur einmal getragen wurden oder nach dem Restaurant-Besuch einen unangenehmen Geruch angenommen haben. Grober Schmutz lässt sich aber nicht entfernen. Dafür wird nach wie vor der Einsatz einer Waschmaschine nötig. Hemden oder Blusen sollen aber in rund 20 Minuten wieder frisch sein. Dabei besteht die Möglichkeit, ein integriertes Duftmodul selbst mit seinem eigenen Lieblingsduft vorher zu besprühen und die Kleidungsstücke danach riechen zu lassen. Praktisch soll das System auch für die Reinigung von Kopfkissen, Schuhen und Stofftieren sein. Alle Materialien sollen anschließend bakteriell gereinigt und allergenfrei sein. Laut unverbindlicher Preisempfehlung kostet das Gerät 1999 Euro. Der Preis für ein Trocken- und Dampfgang soll sich zwischen neun und vierzehn Cent bewegen. Einschätzung: Das Gerät machte einen interessanten Eindruck, leider konnten wir es aufgrund fehlender Probe-Kleidung nicht testen. Nicht nur das Ergebnis hätte uns interessiert, auch das Duft-Feature. Der freundliche LG-Mitarbeiter teilte uns mit, dass das Gerät für den privaten Bereich vorgesehen ist, betonte aber mehrfach die Vorteile für den professionellen Einsatz wie beispielsweise Arztpraxen und Anwaltskanzleien - vor allem bei Hemden.

Gesunde Mikrowelle und smartes Saugsystem

Ebenfalls aus dem Hause LG stach uns eine Mikrowelle mit einem Display ins Auge. So viel vorweg: Private Kunden, die sich dafür interessieren, erhalten keine Mikrowelle mit Bildschirm, es handelte sich dabei nur um eine Version, die Händler zur Produktpräsentation erhalten. Kunden können dann in die Mikrowelle reingucken.

Die Eigenschaften des Hybrid Heißluftofens Neo Chef MJ 3965 ACS sollen ohnehin im wahrsten Sinne des Wortes tiefgreifender sein, als ein Screen. Das Ergebnis soll mit deutlich weniger Energieaufwand gesünder sein. Möglich soll das die Smart Inverter Technologie machen. So soll sich mit einer deutlich geringeren Watt-Zahl ein besseres Ergebnis liefern lassen, beispielsweise beim Aufwärmen von Suppen. Die Schüssel soll jetzt nicht mehr heiß und die Suppe innen kalt sein, sondern dank der Technologie durchdringend bis in die Tiefe des Lebensmittels gehen. Damit würden auch mehr Nährstoffe erhalten bleiben. Der Preis ist abhängig von der Größe und Ausstattung des Geräts. Eine unverbindliche Preisempfehlung liegt bei ab 299 bis 799 Euro. Eine "Easy-clean"-Beschichtung soll außerdem dafür Sorge tragen, dass umhergespritzte Lebensmittel nicht mehr in die Seiteninnenwände der Mikrowelle einbrennen, sondern sich nach vorherigem Anfeuchten leicht abwischen lassen.

Auf den LG Hombot VRH 950 MSPCM haben wir sofort ein Auge geworfen. Das smarte, selbstfahrende Staubsauger-System hat auf der Oberseite eine Kamera integriert, die den Raum vermisst. Durch ein neues Navigations- und Softwareprogramm kann der Saugrobotor abrupt abstoppen, was den Treppensturz-Schutz verbessert. Das haben wir uns auf dem Präsentationstisch vorführen lassen und können die Funktionsfähigkeit des Stoppsystems bestätigen.

Der Saugrobotor von LG verfügt über zwei Kameras. Der Saugrobotor von LG verfügt über zwei Kameras.
Alexander Emunds, teltarif.de
Durch einen Ultraschallsensor soll zudem der Einsatz auf dunklen, schwarzen und sehr glatten Böden möglich sein. Wollen Nutzer den Saugrobotor in dunkleren Umgebungen einsetzen, müssen sie laut Hersteller nicht mehr für ausreichende Lichtquellen sorgen. Das Premium-Modell hat eine zweite Kamera verbaut. Damit kann per Smartphone-App aus der Ferne zugegriffen und beispielsweise die Wohnung beobachtet werden. Je nach Ausstattung und Motorleistung bewegt sich die unverbindliche Preisempfehlung zwischen 499 und 1099 Euro. Einschätzung: Das Gerät macht einen interessanten und hochwertigen Eindruck. Die Nutzung der Frontkamera per Smartphone sowie die Nutzung auf dunklen und verschiedenen Fußböden konnten wir nicht ausprobieren, finden wir aber sehr interessant.

Smarter schlafen mit Philips

Philips Smart Sleep System soll die Tiefschlafphase intensiver machen. Philips Smart Sleep System soll die Tiefschlafphase intensiver machen.
Alexander Emunds, teltarif.de
Der Hersteller Philips hat ein Gerät vorgestellt, von dem es aktuell nur drei Exemplare gibt und welches erst Ende des Jahres auf den Markt kommen soll. Es handelt sich um eine Art Stirnband, welches entsprechend vor dem Schlafengehen angelegt wird. In das Stirnband ist ein kleiner Sensor integriert, der hinter das Ohr gesteckt wird. In dem Moment, in dem die Tiefschlafphase einsetzt, soll das Gerät dies erkennen und daraufhin die Phase zwar nicht verlängern, aber intensivieren. Per App lässt sich anschließend das Schlafverhalten tracken. Verbunden wird das Smartphone per Bluetooth, eine aktive Verbindung während der Schlafphase ist aber nicht nötig.

Das System richtet sich aber nur an Person zwischen 18 und 50 Jahren. Grund: Der integrierte Sensor sendet einen bestimmten, aber nicht hörbaren Ton, der die Tiefschlafphase intensiver machen soll. Jüngere oder ältere Personen können diesen Ton laut Hersteller nicht hören. Kosten soll das Philips-SmartSleep-System 449,95 Euro.

Entspannen mit Beurer

Das eiförmige Gerät von Beurer soll für mehr Entspannung sorgen. Das eiförmige Gerät von Beurer soll für mehr Entspannung sorgen.
Bild: Beurer
Im smarten Leben darf eine Entspannung auch außerhalb der Schlafphasen nicht fehlen. Der Hersteller Beurer hat ein eiförmiges Gerät präsentiert, mit dem durch sanfte Vibrationen die Herzratenvariabilität durch (HRV-)Training beeinflusst wird. Dadurch soll sich Stress reduzieren lassen. Die Herzratenvariabilität ist die Fähigkeit des Körpers, die Frequenz des Herzrhythmus an unterschiedliche Lebenssituationen anzupassen. Der „stress releaZer“ gibt einen Atemrhythmus vor, wodurch die Widerstandsfähigkeit des Körpers in Stress- und Belastungssituationen gesteigert werden soll. Das Gerät wird im Bereich des Zwerchfells platziert, am besten in liegender Position. Aus drei Atemzyklen - 10, 12 und 14 Sekunden - können Nutzer den für sie passenden auswählen. Die Vibration soll eine Entspannung des Herzens erleichtern. Einschätzung: Wir haben das Gerät getestet. Die Umgebung war allerdings sehr laut und hektisch. Der Hersteller empfiehlt auch ruhigere Umgebungen mit geringer bis keiner Geräuschkulisse.

Mehr zum Thema IFA