US-Sanktionen

US-Sanktionen: Huawei erwartet kräftiges Umsatzminus

Die ameri­kani­schen Handels­sank­tionen gegen­über Huawei lassen die Umsätze sinken - auch bei den US-Chip­herstel­lern. Die fordern jetzt Locke­rungen.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Huawei-Chef Ren Zhengfei sagt Umsatzkürzungen von 30 Mrd. Dollar voraus. Huawei-Chef Ren Zhengfei sagt Umsatzkürzungen von 30 Mrd. Dollar voraus.
Bild: picture alliance/Dake Kang/AP/dpa
Der chine­sische Telekom-Riese Huawei stellt sich wegen der US-Sank­tionen gegen das Unter­nehmen auf einen kräf­tigen Rück­gang der Geschäfte ein. Der Umsatz werde über die nächsten zwei Jahre 30 Milli­arden Dollar unter den Vorher­sagen liegen, sagte Huawei-Chef Ren Zhengfei gestern im südchi­nesi­schen Shen­zhen. Huawei-Chef Ren Zhengfei sagt Umsatzkürzungen von 30 Mrd. Dollar voraus. Huawei-Chef Ren Zhengfei sagt Umsatzkürzungen von 30 Mrd. Dollar voraus.
Bild: picture alliance/Dake Kang/AP/dpa
Im vergan­genen Jahr hatte der Umsatz noch deut­lich um 19,5 Prozent auf rund 95 Milli­arden Euro (721 Mrd. Yuan) zuge­legt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent auf rund 7,8 Milli­arden Euro (59,3 Mrd. Yuan). Ren Zhengfei glaubt aber, Huawei werde in ein paar Jahren gestärkt aus seinen Schwie­rigkeiten hervor­gehen: "Ich denke, wir können auf keinen Fall zu Tode geprü­gelt werden."

US-Chip­hersteller fürchten um die eigenen Umsätze

Für Huawei wird die Luft durch die Einschrän­kungen aber immer dünner. US-Chip­hersteller, die wich­tige Zulie­ferer sind, können kaum noch Geschäfte mit den Chinesen machen. Aller­dings fürchten auch diese enorme Verluste durch den Abbruch der Geschäfts­bezie­hungen und setzen nun, wie Reuters berichtet, ihrer­seits die US-Regie­rung unter Druck, die Restrik­tionen zu lockern. So sollen sich Ende Mai Top-Manager ameri­kani­scher Chip­hersteller wie Intel und Xilinx mit Vertre­tern des Handels­minis­teriums getroffen haben, um über die Folgen des Huawei-Banns zu disku­tieren. Auch Qual­comm hat laut Reuters-Infor­mationen beim Handels­minis­terium schon vorge­spro­chen.

Die Chip­hersteller argu­mentieren, dass bei der Produk­tion von Smart­phones oder Server ledig­lich allge­mein verfüg­bare Bauteile verwendet werden und es hierbei wohl kaum die glei­chen Sicher­heits­bedenken gebe, wie bei der 5G-Netz­werk-Technik.

Dabei ginge es den Firmen aber nicht darum, Huawei unter die Arme zu greifen, sondern darum, Schaden von den ameri­kani­schen Unter­nehmen abzu­wenden, zitiert Reuters eine nicht näher genannte Quelle. Für die Ameri­kaner stehen hohe Summen auf dem Spiel: Von den 70 Milli­arden US-Dollar, die Huawei 2018 für den Kauf von Kompo­nenten ausge­geben hat, gingen 11 Milli­arden US-Dollar an US-ameri­kani­sche Firmen, darunter Qual­comm, Intel und Micron Tech­nology.

Kürzungen in der Produk­tion von Huawei werden daher auch die US-Unter­nehmen spüren. Aus eben diesem Grund versucht auch Google zu inter­venieren und die US-Regie­rung davon zu über­zeugen, dass der Smart­phone-Sektor von dem Bann ausge­nommen wird. Huawei selbst ist intensiv auf der Suche nach einem Ersatz für Android. teltarif.de berich­tete.

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