Kamerawunder

Huawei P30 Pro: Das Kamerawunder im Test

Huaweis neues Flaggschiff P30 Pro gilt als Kamerawunder. Doch was kann das Gerät wirklich? Der Test.
Von Wolfgang Korne

Das Huawei P30 Pro gehört zu den absoluten Top-Modellen dieses Frühjahrs. Die Quad-Kamera mit 5-fach-Teleobjektiv ist für Foto-Fans ein absoluter Leckerbissen. Auch das übrige Drumherum, wie das schlanke Design, die edlen Materialien und eine Technik, die kaum einen Wunsch offen lässt, macht aus dem Huawei P30 Pro ein begehrenswertes Stück Technik. Doch Qualität kostet Geld. Wer das Schmuckstück sein Eigen nennen will, muss mindestens 1000 Euro auf den Tisch legen. Zumindest, wenn der Händler den Empfehlungen von Huawei folgt.

Das ist sehr viel Geld. Ob das Huawei-Gerät das wert ist? Unser Test zeigt es.

Der erste Eindruck

Mit einem Display mit 6,47 Zoll Diagonale ist das P30 Pro nicht unbedingt ein kleines Smartphone, und mit 192 Gramm Gewicht gewiss auch kein leichtes. Und doch wirkt es schmal und schlank. Die elegante Optik kommt vor allem vom fast randlosen Design, das dem Display viel Raum einräumt. Weil der Fingerabdrucksensor in das Display gerutscht ist, konnte der untere Rand schmal gehalten werden: Keine 5 mm sind übrig geblieben, oben ist der Rand noch dünner.

Das Huawei P30 Pro macht sich schlank in der Hand. Das Huawei P30 Pro macht sich schlank in der Hand.
Foto: teltarif.de
Die Materialien Glas und Metall geben dem Gerät einen sehr wertigen Eindruck. Das Huawei ist sehr gut verarbeitet, es gibt bei dem nach IP68-zertifizieren Gerät keine Spalten und auch auf energisches Drücken gibt der Deckel nicht nach. Die leicht changierende Rückseite unseres blauen Models ist zudem ein echter Hingucker. Und im Gegensatz zu anderen Geräte in dieser Klasse wirkt sie auch nicht übermäßig stark anziehend auf Fingerabdrücke.

Aber wie heißt es doch: Wer schön sein will, muss leiden. In diesem Fall muss es eher heißen: Wer ein schickes Handy haben möchte, muss leiden. Die runden Kanten der Bildschirmabdeckung, die nach dem Vorbild der Galaxy-Edge-Modelle nach unten gebogen wurden, geben den Fingern kaum Gelegenheit zum Halt. Und weil die Fläche, die nicht auf Berührungen reagiert, praktisch auf null geschrumpft ist, sind Fehlbedienungen, wie man sie auch von der Samsung-Reihe kennt, fast unvermeidlich. Das nervt ziemlich schnell.

Die Oberfläche des Handys ist zudem so glatt, dass es schnell ins Rutschen kommt, trotz der etwas vorstehenden Kameraeinheit auf dem Rücken. Und noch ein Problem gibt es: Die Glas-Ränder sind empfindlich gegen Stöße. Ein Schutz-Cover für das teure Stück ist sicher eine gute Investition.

Display

Gegenüber etwa dem Mate 20 Pro ist die Notch deutlich geschrumpft. Das liegt vor allem daran, dass dort lediglich die Frontkamera untergebracht werden muss. Die Aufgabe des Lautsprechers übernimmt das Display, eine 3D-Gesichtserkennung fehlt. Dafür gibt es einen Fingerabdrucksensor, der mit Kamera-Technik arbeitet, und der ebenfalls unter dem Display untergebracht ist. Die Tropfen-Notch im Display ist klein und stört nicht weiter. Die Tropfen-Notch im Display ist klein und stört nicht weiter.
Bild: teltarif.de
Das Display selber wirkt sehr hell. Beim Test gab es auch bei strahlendem Sonnenschein keine Probleme es abzulesen. Den subjektiven Eindruck bestätigen unsere Laborwerte. Die gemessenen 607 cd/m² sind ein durchaus guter Wert, der ziemlich exakt dem des Huawei P20 entspricht. Und auch wenn das Display nur mit FHD+ (2340 x 1080 Pixel) auflöst: Die Anzeige wirkt scharf und dank der verwendeten OLED-Technik auch sehr kontrastreich. Wer die Vorteile der Technik ausspielen möchte, kann in den Einstellungen einen Dark-Mode aufrufen, der dann helfen soll, die Energiereserven zu sparen. Eine Besonderheit: Beim P30 Pro lässt sich die Auflösung auf HD+ reduzieren, auf Wunsch auch automatisch. Auch damit soll Energie gespart werden.

Das Display des P30 Pro zeigt sich sehr blickwinkelstabil. Das Display des P30 Pro zeigt sich sehr blickwinkelstabil.
Bild: teltarif.de
Nicht so gut sieht es mit der Farbechtheit das es Displays aus. Zumindest, wenn man nicht an den Einstellungen spielt. Von Haus aus gibt das Display Farben nämlich in einer „lebhaften“ Einstellung wieder. Der Delta-E-Wert liegt dann aber nur bei 6,83. Zum Vergleich: Um in unserer Top-Ten mitzuspielen, braucht man derzeit einen Wert kleiner als 3,70.

Wer natürliche Farben möchte, muss in den „normalen“ Modus wechseln. Neben diesen Presets bietet das P30 Pro auch die Option, die Farbtemperatur und Farbmodus ganz individuell auf den persönlichen Geschmack hin einzustellen.

Eine Winkelabhängigkeit des Displays war kaum festzustellen. Lediglich bei sehr großen Kippwinkeln verliert das Display ein wenig an Helligkeit und Farbe. Filmfans dürfen sich freuen: Das Display kann auch HDR10-Inhalte wiedergeben. Solche Videos versprechen eine besonders hohe Dynamik.

Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf die Benutzeroberfläche und die Performance von Prozessor und Akku ein..

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