Huawei und 5G: Luxemburg will europäische Lösung
Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel hat sich im Streit um die Rolle von Huawei beim 5G-Netzaufbau für eine europäische Lösung ausgesprochen.
picture alliance/Kay Nietfeld/dpa
Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel hat sich
für eine europäische Strategie zur Beteiligung des chinesischen
Konzerns Huawei am Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes 5G
ausgesprochen. "Ich glaube, dass auch eine europäische Antwort auf
diese Huawei-Frage die beste Lösung wäre", sagte Bettel, der auch
Kommunikationsminister seines Landes ist, nach einem
Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.
Man solle nicht von vorneherein sagen, Huawei werde vom 5G-Ausbau ausgeschlossen,
solange nicht alle Details auf dem Tisch lägen.
Aufklärung gefordert
Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel hat sich im Streit um die Rolle von Huawei beim 5G-Netzaufbau für eine europäische Lösung ausgesprochen.
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Wenn es um prinzipielle Fragen zu Rechten oder der Zusammenarbeit mit
Staaten gehe, müssten alle Informationen vorliegen, bevor es eine
klare Haltung geben könne, sagte Bettel. Das Thema könne auch beim
EU-Gipfel im März eine Rolle spielen. "Die Antwort soll europäisch
sein. Ich glaube nicht, dass es nationale Antworten sein sollten."
Zweifel an einem harten Vorgehen gegen Huawei kommen auch aus Wien. Ein Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei vom Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes könnte zum Innovationshemmnis werden, warnt das österreichische Verkehrsministerium und vermutet hinter dem von den USA ausgehenden massiven Druck gegen Huawei auch wirtschaftspolitische Interessen, wie aus einer Stellungnahme des Ministeriums gegenüber der österreichischen Presseagentur APA hervorgeht. Huawei sei bei der Netzwerkausstattung Markt- und Innovationsführer, heißt es aus dem Ministerium.
Europaweite Standards für Sicherheit
So verwende in Österreich die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile im Bereich LTE fast zu 100 Prozent Huawei-Produkte. Für 5G sei ebenfalls ausschließlich Huawei als Lieferant vorgesehen. Es müsse sichergestellt werden, dass in Europa und in Österreich die Wettbewerbsfähigkeit der Märkte nicht eingeschränkt wird. Gleichzeitig müsse durch strenge europaweite Sicherheitsstandards gewährleistet werden, dass der Zugriff auf kritische Infrastrukturen durch ausländische Regierungen ausgeschlossen sei.
Damit ist Österreich auf einer Linie mit der deutschen Bundesregierung. Die hatte sich zuletzt gegen einen pauschalen Ausschluss von Huawei am Aufbau des deutschen 5G-Netzes ausgesprochen. Stattdessen sollen die allgemeinen Sicherheitsanforderungen verstärkt werden. Dazu seien "klare Vorgaben" für alle potenziellen Anbieter geplant. teltarif.de berichtete.