Mittelklasse

Honor 10 lite: Premium-Klasse für schmale Budgets im Test

Das Honor 10 lite ist ein Mittelklasse-Smartphone und macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Wie es sich in der Praxis schlägt, zeigt der Test.
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Mit dem Honor 10 lite präsentiert Huawei-Tochter Honor ein günstiges Smartphone mit High-Class-Merkmalen: Großes Display, schlankes Design, Wassertropfen-Notch und gute Performance klingen auf dem Papier vielversprechend. Das Honor 10 lite ist ab sofort in den Farben Sky Blue, Sapphire Blue und Midnight Black erhältlich und kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 249,90 Euro. Ob sich das Mittelklasse-Smartphone auch in der Praxis behaupten kann, zeigt der nachfolgende Testbericht.

Design, Haptik und Verarbeitung

Dual-AI-Kamera und Fingerabdrucksensor. Dual-AI-Kamera und Fingerabdrucksensor.
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Auch Honor geht einen klaren Weg und verzichtet auf eine breite Notch. Lediglich eine kleine Aussparung integriert die Selfiekamera in der Front. Die Seitenränder sind angenehm schmal und auch der untere Rand ist nicht zu breit. Insgesamt liegt das Honor 10 lite angenehm und nicht rutschig in der Hand. Trotz der Größe lässt es sich leicht in der Hosentasche tragen. Einerseits ist die Verarbeitung sehr gut und das Smartphone macht einen hochwertigen Eindruck. Andererseits ist es wirklich etwas unschön, dass sich die Kunststoff-Rückseite in ungefähr der Mitte ein wenig eindrücken lässt. Im Gegensatz zum Rest des Honor 10 lite wirkt das beinahe schon billig. Im Großen und Ganzen ist darüber aber hinwegsehbar.

Honor 10 Lite

Der Slot für die Nano-SIM-Karte befindet sich auf der Gehäuse-Oberseite. Zusätzlich kann noch eine microSD-Speicherkarte eingelegt werden. Anzumerken ist, dass der Slot schwer rein und wieder rausgeht. Besonders beim Reinschieben ist es ratsam, mit dem empfindlichen Modul behutsam umzugehen, da es sonst zerbrechen kann. Zum Test lag uns ein Vorserien-Gerät vor. Es bleibt abzuwarten, ob der widerspenstige Slot auch beim Marktmodell auftaucht.

Auf der Unterseite befinden sich ein 3,5 mm-Klinkenanschluss und ein Mono-Lautsprechergrill. Statt eines alten MicroUSB-Anschlusses wäre ein USB-Typ-C-Anschluss wünschenswert gewesen. Den findet man mittlerweile immer häufiger im mittleren Preissegment.

Display

6,21 Zoll-Display mit Mikro-Notch. 6,21 Zoll-Display mit Mikro-Notch.
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Das Display des Honor 10 lite ist mit 6,21 Zoll und einer Diagonale von 15,8 cm schön groß, die Displayränder sind angenehm schmal, was den Eindruck eines Full-View-Displays mit einer Auflösung von 2340 mal 1080 Pixel verstärkt. Unterstützt wird das durch die dezente Wassertropfen-Notch, die es so beispielsweise schon beim OnePlus 6T gibt. Im Hands-on zum Honor 10 lite wirkte das Display sehr hell. In unserem Testverfahren ermittelten wir einen Helligkeitswert von 370 cd/m². Angesichts des Eindrucks in der Praxis hätten wir einen höheren Wert erwartet. Dennoch lässt sich das Display auch noch gut bei stärker Lichtstrahlung ablesen. Der Helligkeitswert ist somit für die Alltagspraxis ausreichend.

Videos streamen, Fotos schauen, Games zocken - dafür ist das große Display mit einem Seitenverhältnis von 19,5:9 und einer Screen-to-Body-Ratio von 90 Prozent gut geeignet.

Leistung, Speicher, Software und Akku

Die Blinkwinkelstabilität ist in Ordnung. Die Blinkwinkelstabilität ist in Ordnung.
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Der Kirin-710-Prozessor von Huawei im Zusammenspiel mit 3 GB leistet gute Arbeit. Das Öffnen von Apps und das Laden von Webseiten funktionierte grundsätzlich sehr gut. Webseiten mit viel Bildmaterial dauerten einen Tacken länger, bis sie geladen wurden, aber das als negative Kritik zu deklarieren, wäre ungerecht. Der interne Speicher liegt bei 64 GB und lässt sich per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweitern.

Auffällig war der schnelle Download großer Dateien. Wir starteten den parallelen Download von den Games Asphalt: 9 Legends und PUBG Mobile. Beide Dateien wurden zügig heruntergeladen. Im Gaming-Test stellten wir fest: Beide Spiele sahen sehr gut aus, mit schönen Farben, liefen flüssig und ohne nennenswerten Einbrüche. Die Grafikeinstellungen bei PUBG Mobile waren standardmäßig auf Mittel eingestellt, erwähnenswert ist, dass es bei Asphalt: 9 Legends keine Verpixelung in der Ferne zu sehen war. Das ist bei günstigeren Smartphones nicht selbstverständlich.

Mit der neuen Benutzeroberfläche EMUI 9 bringt Honor auch die Software-Implementation GPU Turbo 2.0 ins Spiel. Das Honor Play war das erste Smartphone, das der Hersteller mit der neuen Technologie ausgestattet hat. Wir konnten das Smartphone bereits auf der Gamescom 2018 in Köln im Hands-on in Augenschein nehmen.

Die Software soll in erster Linie dafür sorgen, dass der Grafikprozessor bei aufwendigen Anwendungen beschleunigt wird. Mit dem Update soll jetzt noch mehr Leistung drin sein. Wir können uns an der Stelle nur wiederholen: Beim Test mit anspruchsvollen Grafik-Games liefert das Honor 10 lite für die Preisklasse ein hervorragendes Ergebnis ab. Ob das jetzt eine reine Leistung speziell integrierter Software sein soll oder ob das ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten ist, sei dahingestellt.

Lautsprecher, Mikro-USB und 3,5 mm-Klinkenanschluss. Lautsprecher, Mikro-USB und 3,5 mm-Klinkenanschluss.
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Positiv fällt auf, dass Honor das 10 lite ab Werk gleich mit Android 9 Pie ausliefert. Daran können sich sogar höherpreisige Smartphone-Hersteller ein Beispiel nehmen. Die Benutzeroberfläche ist gleich wie bei teureren Gefährten wie dem Huawei Mate 20 Pro.

Auf den ersten Blick könnte der ein oder andere Nutzer allerdings etwas von der Bloatware erschlagen sein. Der Screen des Honor 10 lite entblößt viele Tools wie Phone Clone, Sim Toolkit und ein Partymodus, von denen wahrscheinlich nur wenige Nutzer im ersten Moment wissen, was gemeint ist. Unter anderem mit Vimeo, Booking, Amazon, eBay, Honor, Hi Care und Health ist das schon ganz schön viel.

Der Akku hielt in unserem Testverfahren 8 Stunden und 14 Minuten durch. Das ist eine ordentliche Leistung.

Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf die Telefonie, Sound, Sensorik und die Kameraleistung ein..

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