Hintergrund

Platz auf dem Handy: Wechselbare Speicherkarten

Viele Handys lassen sich weiterhin mit zusätz­lichem Spei­cher ausrüsten - Spei­cher­karten machen es möglich. Wir zeigen, welche Formate es gibt und wo die Unter­schiede liegen.
Von Ralf Trautmann / Christian Bekker

Platz auf dem Handy: Wechselbare Speicherkarten Platz auf dem Handy: Wechselbare Speicherkarten
Fotos: Sandisk, teltarif.de, Montage: teltarif.de
Mobil­tele­fone meis­tern immer mehr Multi­media-Anwen­dungen, inte­grierte Mega­pixel-Kameras und Musik-Player gehören inzwi­schen zur Stan­dard­ausrüs­tung vieler Handys. So wachsen die Anfor­derungen an das Handy: Nicht nur müssen schnel­lere Prozes­soren, größere oder zumin­dest höher auflö­sende Displays und leis­tungs­fähi­gere Akkus bzw. ener­giespa­rendere Kompo­nenten her, sondern auch der nicht­flüch­tige Daten­spei­cher der Handys muss erwei­tert werden.

Für den Anwender ist es hier beson­ders prak­tisch, wenn das Gerät über einen Steck­platz für eine Spei­cher­karte verfügt, denn damit lässt sich die Kapa­zität des Daten­spei­chers auch nach­träg­lich erhöhen. Manchmal liegt dem neu gekauften Handy sogar eine Karte mit geringer Kapa­zität bei. Wer jedoch viele Bilder, Video­clips oder Musik­dateien auf seinem Handy aufbe­wahren will, muss sich in der Regel noch eine größere Spei­cher­karte hinzu­kaufen. Doch was leisten die unter­schied­lichen Karten und welche sind für das eigene Handy geeignet?

Die Auswahl der Spei­cher­karten­vari­anten ist begrenzt

SDHC-Speicherkarte SDHC-Speicherkarte
Foto: Transcend
Die wich­tigste Eigen­schaft der in den Spei­cher­karten verwen­deten Flash-Tech­nologie: Der Daten­bestand bleibt auch bei einer Unter­brechung der Strom­zufuhr unver­sehrt. Zudem ist diese Form des Spei­chers vergleichs­weise klein, robust, günstig herzu­stellen und weist einen geringen Ener­giever­brauch auf. Aller­dings haben Flash-Spei­cher eine begrenzte Lebens­dauer, insbe­sondere ist die maxi­male Zahl an Schreib- und Lösch­vorgängen in einer Zelle begrenzt. Zudem ist die Schreib- und Lese­geschwin­digkeit deut­lich lang­samer als bei vielen anderen Spei­cher­bausteinen, insbe­sondere den in Compu­tern verwen­deten SDRAM-Bausteinen oder den auf Computer-Prozes­soren verwen­deten Cache-SRAMs. Damit Spei­cher­karten unter­schied­licher Kapa­zität und Hersteller im selben Spei­cher­karten­slot funk­tionieren, sind Teile der Steu­erelek­tronik auf der Karte und nicht im Endgerät unter­gebracht.

Spei­cher­karten unter­scheiden sich neben dem Fassungs­vermögen, der Bauform und dem Gewicht in der benö­tigten Span­nung, dem Strom­verbrauch, in maxi­maler Lese- und Schreib­geschwin­digkeit sowie natür­lich im Kauf­preis. Wich­tigstes Krite­rium bei der Auswahl der Spei­cher­karte ist natür­lich die rich­tige Bauform und die korrekte Betriebs­span­nung. Dabei können die beson­ders kleinen Karten, die für Handys verwendet werden, in der Regel durch einen Adapter auf die etwas größeren Formate gebracht werden, die zum Beispiel bei Digi­talka­meras üblich sind. Außer­halb der jewei­ligen Baureihen sind die Karten aber zuein­ander inkom­patibel. Eine SD-Karte passt nicht in einen Compact-Flash-Slot und umge­kehrt.

Quasi alle Handy-Hersteller haben sich heut­zutage glück­licher­weise für jeweils ein Spei­cher­karten­format entschieden, sodass die Karten in aller Regel zwischen unter­schied­lichen Geräten desselben Herstel­lers austauschbar sind. Im Handy-Bereich ist die microSD-Card, eine kleine Vari­ante der SD-Card (SecureDigital-Card) mitt­lerweile ein Quasi-Stan­dard. In älteren Handys sind noch Memory Stick oder MultiMedia-Card (MMC) zu finden.

Kleiner, leichter, billiger - aber mehr Spei­cher­kapa­zität

Die in den Spei­cher­karten enthal­tenen Compu­terchips folgen wie diverse andere PC-Kompo­nenten dem bekannten Moore­schen-Gesetz: Etwa alle zwei Jahre verdop­pelt sich die Zahl der Tran­sistoren auf dem Chip bei gleich­blei­bender Chip­größe. Mit derselben Rate steigt auch die mögliche Spei­cher­kapa­zität. Noch beschleu­nigt wird das Kapa­zitäts­wachstum durch soge­nannte Multi­level-Zellen, die auch Zwischen­werte (etwa 0, 1/3, 2/3 und 1) spei­chern können. Dadurch passen dann mehrere Bits in eine Spei­cher­zelle.

Die Spei­cher­karten in Stan­dard­größe können dadurch inzwi­schen etliche Giga­bytes spei­chern. Welche Kapa­zitäten und Über­tragungs­geschwin­digkeiten welcher Karten-Typ bietet, zeigen wird Ihnen in unserer Über­sicht und den Eigen­schaften von Spei­cher­karten.