iOS

Apple iOS: Das Betriebssystem für iPhone und iPod touch

Apple stattet iPhone und iPod touch mit seinem Betriebs­system iOS aus, für Tablets gibt es iPadOS. Wir zeigen Ihnen, was die Apple-Soft­ware kann.
Von / Dominik Pleger

Das mobile Betriebs­system von iPhone und iPod touch heißt iOS. Für das iPad hat Apple 2019 mit iPadOS eine eigene Firm­ware aufge­setzt, die das iOS-System um Tablet-spezi­fische Funk­tionen erwei­tert.

iOS und auch iPadOS sind auf die Bedie­nung per Finger ausge­legt. Die Betriebs­systeme erlauben die Multi­touch-Steue­rung. Die grafi­sche Benut­zerober­fläche bietet verschie­dene Start­bild­schirme, zwischen denen der Nutzer per Finger­wisch wech­seln kann und auf denen die verschie­denen Anwen­dungen als Icons abge­legt sind. Zudem ist es möglich, Apps in Ordnern zu grup­pieren. Die Steue­rung kann dabei als ziem­lich intuitiv bezeichnet werden.

Apple hat bei der Entwick­lung von iOS einen großen Vorteil gegen­über vielen anderen Herstel­lern: Zum einen produ­ziert der Hersteller sowohl die Geräte als auch das Betriebs­system, zum anderen kommt iOS nur auf wenigen unter­schied­lichen Geräte-Modellen zu Einsatz. Diese beiden Faktoren ermög­lichen eine sehr genaue Abstim­mung von Hard- und Soft­ware und somit einen guten Bedien­komfort.

iOS: Hundert­tausende Zusatz­programme

Homescreen von iOS 16 Homescreen von iOS 16
Bild: teltarif.de
Apple ist es immer wieder gelungen, Funk­tionen, die ein Nischen­dasein fris­teten, durch eine spezi­elle Umset­zung zum Erfolg zu verhelfen. Dies gilt zum Beispiel für Apps, mit denen sich der Funk­tions­umfang des Betriebs­systems erwei­tern lässt. Schon lange vor dem ersten iPhone gab es unter anderem auch für Symbian und Windows Mobile Soft­ware, mit der sich das System erwei­tern ließ. Apple indes verhalf den Apps unter anderem durch einen komfor­tablen App Store (und gutes Marke­ting) zum Durch­bruch. So stehen für iOS mitt­lerweile hundert­tausende Zusatz-Programme bereit.

Doch Apples iOS glänzt ander­seits im Vergleich zu manch anderem System nicht durch offene Struk­turen. So gilt das Unter­nehmen in puncto Apps als restriktiv, da die Versor­gung (zumin­dest offi­ziell) ausschließ­lich über den App Store erfolgt - und den hat Apple fest in der Hand. Entspre­chend entscheidet Apple, was auf das Gerät des Anwen­ders darf. Umgangen werden kann dies ledig­lich über einen soge­nannten Jail­break, also das Entsperren des Gerätes, was mithilfe von Lösungen von diversen Hacker-Gruppen möglich ist. Aller­dings werden Schwach­stellen, die einen Jail­break ermög­lichen, immer seltener. Zudem beein­träch­tigt diese vom Hersteller nicht vorge­sehene Modi­fika­tion des Betriebs­systems auch die Garantie-Ansprüche des iPhone-Besit­zers.

Doch auch wenn Apple auf manche Features verzichtet: Der Hersteller aus Cuper­tino liefert konti­nuier­lich größere Updates für sein System, die dann nicht nur auf aktu­ellen, sondern oft auch - wenn­gleich unter Umständen einge­schränkt - etwas älteren Geräten nutzbar sind.

iOS 16: Perso­nali­sierter Sperr­bild­schirm, Live-Akti­vitäten und geteilte Foto-Media­thek

Auch iOS 16 erwei­tert den Funk­tions­umfang von iPhones und bringt die obli­gato­rischen Fehler­behe­bungen sowie Verbes­serungen mit sich. In iOS 16 kann der Sperr­bild­schirm mit Widgets perso­nali­siert und dessen Design ange­passt werden. Es ist außerdem möglich, das aktu­elle Wetter als Hinter­grund­ani­mation zu verwenden. Das erste Punkt­update iOS 16.1 reicht Live-Akti­vitäten zum Verfolgen von Fußball­spiel­ergeb­nissen, Paketen und mehr in der Dynamic Island nach. Neu ist auch die Funk­tion zum Teilen der Foto-Media­thek über iCloud mit anderen Apple-Usern und das Teilen von Schlüs­seln, die im Wallet hinter­legt sind. Im Bereich Smart Home wird nun der Verbin­dungs­stan­dard "Matter" unter­stützt, sodass eine brei­tere Palette an Smart-Home-Geräten genutzt werden kann.

iOS 15: Neue Funk­tionen und mehr Leis­tung

Mit iOS 15 wird nicht nur das Design über­arbeitet, sondern vor allem die Perfor­mance. Aus den unter­schied­lichsten Vergleichs­tests geht hervor, dass vor allem in dem Bereich CPU Sing­lecore und Multi­core eine Verbes­serung vorliegt. Erstaun­lich, da keine Verän­derung an der Hard­ware vorliegt, sondern nur der Treiber geup­datet wird. Die neuen und besseren Werte helfen Ihnen, schneller Apps zu öffnen und anzu­wenden.

iOS 14: Ein neuer Look plus App-Media­thek

In iOS 14 haben viele Apps und Widgets einen neuen Look bekommen und Apple führt eine Über­sichts­seite für alle Apps, die sog. App-Media­thek, ein. Anrufe und Siri benö­tigen nicht mehr den ganzen Bild­schirm und Videos können mini­miert werden. Mit dem Punkt­update auf iOS 14.5 spen­diert Apple allen Apple Watch-Besit­zern die Möglich­keit, beim Tragen einer Maske das iPhone mit der Uhr zu entsperren.

iOS 13: Das iPad geht fremd

iOS 13 war das erste mobile Apple-Betriebs­system, das nur noch für das iPhone und den iPod touch veröf­fent­licht wurde. Für Tablets hat Apple parallel mit iPadOS 13 ein eigenes Betriebs­system an den Start geschickt. Dieses basiert zwar auf iOS, bringt aber Zusatz-Funk­tionen speziell für das iPad mit sich. iOS 13 ist seit dem 19. September 2019 verfügbar und machte in den ersten Monaten nach Veröf­fent­lichung weniger durch neue Features als viel­mehr durch Insta­bili­täten Schlag­zeilen. Inner­halb kürzester Zeit musste Apple mehr­fach nach­bessern, bis schluss­endlich ein reibungslos funk­tionie­rendes Betriebs­system zur Verfü­gung stand. Eine der inter­essan­testen Neue­rungen, die das neue Betriebs­system mit sich bringt, ist der Dark Mode für die Benut­zerober­fläche von iPhone, iPad und iPod touch.

iOS 12: Mehr Perfor­mance

iOS 12 wurde am 4. Juni 2018 vorge­stellt und nach der Beta-Phase am 17. September 2018 in der finalen Version veröf­fent­licht. Die neue Betriebs­system-Version sorgte vor allem für einen Perfor­mance-Schub. Vor allem ältere iPhones und iPads, die sich mit der neuen Firm­ware ausstatten ließen, profi­tierten von dieser Verbes­serung. Neu ist zudem die Bild­schirm­zeit-Funk­tion, die es Nutzern ermög­licht, zu kontrol­lieren, wie lange sie ihre mobilen Endge­räte verwenden. Außerdem werden mehrere Push-Mittei­lungen, die von der glei­chen App stammen, nun grup­piert, was für eine verbes­serte Über­sicht­lich­keit sorgt.

iOS 11: Aus für 32-Bit-Apps

Mit iOS 11, das am 19. September 2017 veröf­fent­licht wurde, hat Apple die Unter­stüt­zung für 32-Bit-Apps beendet. Parallel wurde auch die Unter­stüt­zung von Smart­phones und Tablets beendet, die noch einen 32-Bit-Prozessor an Bord haben. Mit iOS 11 hat Apple unter anderem neue Icons für System-Apps einge­führt. Das Kontroll­zentrum lässt sich perso­nali­sieren und die mobilen Apple-Geräte verfügen jetzt auch über einen Datei­manager. Nicht zuletzt hat der AppStore ein neues Design bekommen.

iOS 10: Siri überall

Seit dem 13. September 2016 ist iOS in der Version 10 verfügbar. Apple hat der neuen Betriebs­system-Version zahl­reiche Neue­rungen verpasst: So kann der Sperr­bild­schirm mit Widgets versehen werden, Verbes­serungen gab es zudem bei der Foto-App, die jetzt zum Beispiel eine Gesichts­erken­nung mitbringt. Zudem können Dritt­anbieter jetzt iMessage für ihre Apps nutzen. Darüber hinaus wurde Siris Akti­onsra­dius erwei­tert: Auch Dritt-Anbieter-App lassen sich mit der Sprachas­sistentin bedienen.

iOS 9: Längere Akku­lauf­zeit, verbes­serte Siri

Am 8. Juni 2015 hat Apple iOS 9 präsen­tiert. iOS 9 soll eine längere Akku­lauf­zeit pro Ladung ermög­lichen und kommt mit einer verbes­serten Siri: Sie soll schneller reagieren und zudem aus den Anfragen des Nutzers dessen Gewohn­heiten lernen, Eine Program­mier­schnitt­stelle, mit der Siri auch auf Infor­mationen aus Fremd­hersteller-App zurück­greifen kann, kommt eben­falls hinzu. Darüber hinaus liefert die Sprachas­sistentin zu Uhrzeit und aktu­ellem Aufent­haltsort passende Infor­mationen.

Die Spot­light-Suche wurde erwei­tert, sie kann dank neuer API auf die gesamten Daten des Endge­rätes zugreifen. Neu aufge­legt wurde die Notizen-App, mit der jetzt auch Fotos und Zeich­nungen gespei­chert werden können. Zudem wurde Transit in die Maps-App inte­griert, sodass passende ÖPNV-Infor­mationen zur Verfü­gung stehen - hier­zulande bisher aller­dings auf Berlin beschränkt. Eine neue News-App stellt aus Nutzer-Wünschen in puncto Quellen und Themen passende Inhalte zusammen.

iOS 8: Zahl­reiche neue Features

iOS 8 wurde am 2. Juni 2014 vorge­stellt und brachte zahl­reiche neue Features. Zu den Neue­rungen zählt die Möglich­keit für Entwickler, eigene Tasta­turen zu kreieren. Zudem liefert das Apple-eigene Keyboard jetzt beim Tippen Wort­vorschläge. iCloud Drive indes ist eine Spei­cher­lösung, bei der 5 GB Spei­cher kosten­frei enthalten sind und ähnlich wie Dropbox funk­tioniert.

Neu bei iOS 8 sind auch inter­aktive Benach­rich­tigungen: So kann der Nutzer auf Nach­richten direkt antworten, indem er per Wisch­geste die jewei­lige Meldung herun­terzieht. Über die Funk­tion Spot­light ist sowohl eine lokale wie auch eine Internet-Suche möglich. Speziell für das iPad gibt es die Möglich­keit, per Tab-Ansicht mehrere Anwen­dungen gleich­zeitig auf dem Home­screen zu nutzen. Darüber hinaus gibt es noch zahl­reiche weitere neue Funk­tionen in iOS 8.

iOS 7: Echtes Multi­tasking, neue Optik & mehr

Mit iOS 7 hat Apple am 10. Juni 2013 sein neuestes Update vorge­stellt. Dabei unter­scheidet sich iOS 7 schon auf den ersten Blick von seinen Vorgän­gern: So wartet das System mit neuen Icons für Apps auf, zudem gibt es farb­liche Verän­derungen und trans­parente Darstel­lung.

Doch nicht nur optisch gibt es grund­legende Neue­rungen: iOS 7 bringt echtes Multi­tasking für alle Anwen­dungen - dabei soll das System darauf achten, dass ledig­lich Programme laufen, die auch wirk­lich genutzt werden. Dies soll die Lauf­zeit verlän­gern. In puncto Steue­rung nehmen Gesten einen hohen Stel­lenwert bei iOS 7 ein. Dank so genanntem Control Center lässt sich schnell auf WLAN, Flug­zeug­modus und ähnli­ches zurück­greifen.

Doch das ist bei Weitem nicht alles: Zu den neuen Features von iOS 7 zählen unter anderem auch die AirDrop-Inte­gration, eine neue Kamera-Soft­ware, eine auto­mati­sche App-Update-Funk­tion, eine neue Siri-Stimme und ein Musik-Strea­ming-Dienst (zum Start nur in den USA).

iOS 7 geht eine mitt­lerweile lange Entwick­lung voraus und viele Funk­tionen wurden in der Vergan­genheit sukzes­sive nach­gerüstet.

iOS 6: Siri erwei­tert, eigene Karten-Lösung

iOS 6 wartete mit diversen Verbes­serungen und Ände­rungen auf. So verstand die Sprachas­sistentin Siri deut­lich mehr Kommandos. Zudem hatte Apple die Google-Maps-Appli­kation durch eine eigene Karten-App ersetzt, die unter anderem mit Navi­gations-Lösung und 3D-Ansichten kommt. Apple hatte außerdem die Foto-App erwei­tert und bot die Möglich­keit, nächt­liche Anrufe und andere Störungen zu unter­binden, ohne das Gerät ausschalten zu müssen.

iOS 6 ist auf dem iPhone 5 vorin­stal­liert und steht bei den iPhones ansonsten für das iPhone 4S, das iPhone 4 und das iPhone 3GS bereit. Bei den älteren Modellen müssen Nutzer aber einige Abstriche hinsicht­lich des Funk­tions­umfangs machen. In puncto iPad wird das iPad der dritten Genera­tion sowie das iPad 2 unter­stützt. Außerdem lässt sich iOS 6 auf die meisten Geräte-Vari­anten des iPod Touch aufspielen.

iOS 5 bringt SMS-Ersatz - zumin­dest für die Kommu­nika­tion mit iOS-Nutzern

Mit dem im Juni 2011 vorge­stellten iOS 5 kamen wiederum einige neue Funk­tionen auf die Nutzer zu - wenn er denn ein iPhone 4S, ein iPhone 4G oder ein iPhone 3GS sein eigen nennt. Das iPhone 3G wird nicht mehr unter­stützt.

Apple bietet einen SMS-ähnli­chen Dienst namens iMessage, der den Versand klas­sischer Kurz­mittei­lungen ersetzt - zumin­dest zwischen iMessage-Nutzern. Der Nutzer hat, wenn sein Gegen­über iMessage-"fähig" ist, gar nicht die Möglich­keit, eine SMS zu versenden. Dieser Auto­matismus kann als Gänge­lung verstanden werden, hilft aber ande­rerseits, (bei passendem, aber in der Regel beim iPhone obli­gato­rischem Daten­tarif) auto­matisch Kosten zu sparen. Darüber hinaus wurde der Micro-Blog­ging-Dienst Twitter stärker ins System inte­griert und ähnlich wie bei dem Google-Betriebs­system Android hat nun auch iOS eine erwei­terbare Info­leiste am oberen Rand des Bild­schirms.

Der Zwang, ein neues Apple-Gerät zur Akti­vierung erst mit einem Rechner verbinden zu müssen, gehört mit iOS 5 der Vergan­genheit an. Zudem synchro­nisiert die Multi­media-Soft­ware iTunes damit drahtlos. Weitere iOS-5-Neue­rung: Der Browser Safari beherrscht auch in seiner mobilen Vari­ante das Surfen mit Tabs.

Exklusiv für das iPhone 4S kam iOS 5 zudem mit Siri - einer Sprach­erken­nung, die auch komplexe Aufgaben des Nutzers verstehen soll. Somit versteht Siri nicht nur Anwei­sungen für das Smart­phone, sondern beant­wortet auch Fragen, wofür der Dienst unter anderem auf die Such­maschine Wolfram Alpha zurück­greift. Das Feature steht in Englisch, Japa­nisch, Deutsch und Fran­zösisch zur Verfü­gung, aller­dings jeweils mit unter­schied­lichem Umfang.

Mit dem Update iOS 5.1 können Nutzer die UMTS-Schnitt­stelle separat deak­tivieren. Des weiteren gab es klei­nere Ände­rungen an der Kamera und in iTunes sowie für eine effi­zien­tere Ausnut­zung des Akkus.

iOS ab Version 4.0 mit einer Form von Multi­tasking

Zu den nach­gerüs­teten Features von iOS zählte zunächst auch eine Form von Multi­tasking, die Apple mit dem iPhone OS 4.0 einführte. Hier können aller­dings nicht, wie vom heimi­schen PC bekannt, mehrere Anwen­dungen einfach parallel ausge­führt werden: De facto werden laufende Appli­kationen bei einem Wechsel zu einer anderen Anwen­dung pausiert, wobei ausge­wählte, von Apple defi­nierte Dienste auch im Hinter­grund weiter genutzt werden können - wenn die jewei­lige App entspre­chend ange­passt wurde. Dies gilt zum Beispiel für die Verar­beitung von Audio-, VoIP- oder GPS-Aufgaben im Hinter­grund. Übri­gens wäre es beim iPhone tech­nisch durchaus seit jeher möglich, Multi­tasking zu nutzen - dies wurde aber von Apple unter­bunden. Ein Jail­break schafft aber auch hier Abhilfe.

Mit iOS 4 kam unter anderem auch die Möglich­keit, Appli­kationen in Ordnern zu sortieren - ange­sichts der App-Viel­falt sicher­lich ein echter Mehr­wert.

iPhone OS anfangs ohne Copy&Paste

Die meisten Nutzer werden die Anfänge des iPhone OS bzw. iOS bereits vergessen haben - denn zu Beginn der iPhone-Ära fehlte manches grund­legende Feature. So rüstete der Kult­hersteller erst mit der Version 3.0 unter anderem Funk­tionen wie "Copy&Paste" inklu­sive "Cut"-Feature, Tethe­ring (Nutzung des iPhones als Modem), die Unter­stüt­zung der Breit­bild­tastatur durch alle "wich­tigen" Apple-Anwen­dungen sowie die MMS-Nutzung nach.