Web-Apps

Google beendet das Kapitel Chrome Apps

Die erst 2013 gestarteten Chrome-Apps wird Google ab sofort nicht mehr über den Chrome Web Store zur Installation anbieten.
Von Stefan Kirchner

Google Chrome Google streicht die Chrome-Apps mit sofortiger Wirkung aus dem Chrome Web Store
Foto/Logos: Google, Montage: teltarif.de
Mangels Nutzerinteresse hat Google alle Chrome-Apps aus dem Web Store des Chrome Browsers entfernt, der somit nur noch Erweiterungen bietet. Dieser Schritt war schon im Sommer 2016 angekündigt worden. Bereits installierte Apps sollen laut Google noch bis mindestens Anfang 2018 in Chrome Browsern auf Windows-, Mac- und Linux-Systemen funktionieren. Danach laufen Chrome-Apps nur noch auf Rechnern mit dem Betriebs­system Chrome OS. Ihnen sollen sogenannte Progressive Web Apps (PWA) nachfolgen, die unabhängig vom verwendeten Browser genutzt werden können.

Im Chrome Browser selbst lassen sich installierte Chrome-Apps derzeit noch über die Apps-Verknüpfung in der Bookmark-Leiste oder durch Eingabe des Befehls chrome://apps in der Adressleiste aufrufen.

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Google Chrome Google streicht die Chrome-Apps mit sofortiger Wirkung aus dem Chrome Web Store
Foto/Logos: Google, Montage: teltarif.de
Der Gedanke hinter Chrome-Apps war es, Anwendungen für Googles Browser entwickeln zu können, die unabhängig vom Betriebs­system ausgeführt werden können. Als Vorteil sollte dabei trotz des genutzten Chrome-Unterbaus die unabhängige Ausführung vom Chrome Browser selbst sein, sodass der Browser nicht aktiv im Vorder­grund laufen muss. Ein gutes Beispiel dafür sind die Google-Docs-Anwendungen oder Google Drive. Ursprünglich diente der Chrome App Launcher zum Starten dieser Apps, jedoch hatte Google besagte Launcher-Funktion selbst bereits 2016 eingestellt.

Allerdings standen diese Apps nie sonderlich hoch in der Gunst der Anwender. Statistisch betrachtet nutzten zuletzt hoch­gerechnet gut 1 Prozent aller Chrome-Nutzer mindestens eine Chrome-App. Insofern ist das Ende dieser Funktion absehbar gewesen. Erweiterte Möglichkeiten wie Offline-Unterstützung, Desktop-Benachrichtigungen oder der Zugriff auf Hardware des Rechners wie USB-Anschlüsse waren am Ende nicht verlockend genug.

Mit fast einem Jahr Vorlauf hat Google daher die Reißleine gezogen und beendet das Kapitel der Chrome-Apps. Ab sofort ist wie schon erwähnt der Bereich "Apps" im Chrome Web Store verschwunden, sodass keine neuen Apps mehr installiert werden können. Installierte Apps wird Google nicht entfernen und lässt deren grund­legende Funktionalität am Leben.

Wann genau das finale Ende für die Chrome-Apps eingeläutet wird, ab wann diese auch nicht mehr ausgeführt werden können, will Google zeitnah im Chromium Blog bekannt geben. Denkbar wäre, dass mit dem Start der PWA-Unterstützung gegen Mitte 2018 zeitnah die Chrome-Apps komplett funktions­untüchtig werden.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie im Chrome-Browser ungewollte Weiterleitungen der Vergangenheit angehören sollen.

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