Schnelles Internet: Highspeed mit Fördergeldern
Große Freude im Landratsamt Germersheim: Der Kreis erhält vom Land Rheinland-Pfalz 3,14 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Der vorläufige Förderbescheid wurde Anfang August zugeschickt. „Der Landkreis Germersheim ist in Sachen schnelles Internet im Vergleich zu anderen Kommunen im Land schon jetzt gut aufgestellt und startet nun zukunftsgerichtet in den flächendeckenden Glasfaserausbau“, sagt Landrat Fritz Brechtel. Insgesamt 1.207 bislang unterversorgte Anschlüsse in 16 Gemeinden sollen im Rahmen des kreisweiten Projektes zur Verbesserung der Breitbandinfrastruktur einen FTTB-Anschluss erhalten, darunter 331 Unternehmen und 30 Schulen.
Freude allenthalben: Staatssekretär Randolf Stich (l.) übergibt den vorläufigen Förderbescheid für den Breitbandausbau im Kreis Germersheim an Landrat Fritz Brechtel.
Kreis Germersheim
Insgesamt kostet der Breitbandausbau im Kreis Germersheim acht Millionen Euro. Das Land finanziert 40 Prozent der Kosten, weitere 50 Prozent bzw. 3,93 Millionen Euro sollen vom Bund kommen. „Der Antrag auf Bewilligung der Bundesmittel in endgültiger Höhe liegt der Bewilligungsbehörde atene KOM vor und wir rechnen mit einer baldigen Entscheidung", erklärt Brechtel. „Die restlichen 800.000 Euro werden von den Kommunen und dem Landkreis getragen.“ Sobald die endgültigen Bescheide von Land und Bund vorliegen, wird die Deutsche Telekom mit dem Breitbandausbau beauftragt. Für den Ausbau kalkulieren die Bonner 36 Monate. Im eigenen Netz hat die Telekom unlängst für 877.000 Haushalte die Surf-Geschwindigkeit auf bis zu 250 MBit/s hochgeschraubt. Wo der magentafarbene TK-Riese darüber hinaus noch tätig war, erklärt die Telekom im eigenen Blog.
Schulen ans Netz
Der Breitbandausbau in Schopfheim-Raitbach kostet zwei Millionen Euro. Davon kommt eine Million vom Land Baden-Württemberg. Mit dem Geld hat der Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach in den vergangenen Monaten ein Glasfasernetz errichtet, über das die Haushalte, die im Vorfeld mit dem Netzbetreiber Stiegler IT einen Vertrag abgeschlossen haben, mit bis zu 400 MBit/s im Internet surfen. Von 170 angeschlossenen Haushalten haben 60 einen Vertrag mit Stiegler IT abgeschlossen. Für das FTTH-Netz wurden über zwölf Kilometer Glasfaser verlegt.
Im Landkreis Fulda surfen mittlerweile 98 Prozent aller Haushalt mit bis zu 50 MBit/s im World Wide Web, drei Viertel sogar mit bis zu 100 MBit/s. Dafür hat der Kreis fünf Millionen Euro investiert. Das Land Hessen schoss 2,5 Millionen Euro zu. Jetzt sollen bis Mitte 2020 61 Schulen im Landkreis einen Glasfaseranschluss erhalten. Zum Auftakt dieses Projektes fanden sich Landrat Bernd Woide und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus in der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld zum symbolischen Spatenstich ein. Den Glasfaserausbau wird die Telekom vornehmen.
"Quantensprung für Erndtebrück"
Premiere in Erndtebrück: Die Kommune ist die erste im Kreis Siegen-Wittgenstein, die vom geförderten Ausbauverfahren der Kreisverwaltung profitiert und wo das Breitbandnetz in Betrieb geht. In den vergangenen 14 Monaten wurden rund 42 Kilometer Leerrohre für die Glasfaserkabel gelegt sowie 18 Multifunktionsgehäuse und 20 Kabelverteilerschränke angeschlossen. „Damit ist dieses Projekt die größte Infrastrukturmaßnahme in der Geschichte Erndtebrücks und ein echter Quantensprung“, freut sich Bürgermeister Henning Gronau.
Setzen auf Glasfaserausbau in Bakum: Andreas Dammann, Bauamtsleiter Gemeinde Bakum, Hartmit Heinen, Erster Kreisrat Landkreis Vechta, Tobias Averbeck, Bürgermeister Bakum, Ralf Kuper und Gerd Niemann, beide EWE NETZ (v.l.n.r.)
EWE
Etwa 900 Haushalte in den Ortsteilen Birkelbach, Womelsdorf, Zinse und Röspe können ab sofort Anschlüsse über die schnelle Datenautobahn buchen. Derzeit laufen die Bauarbeiten zur Erschließung der Ortsteile Schameder, Birkefehl und des Industrieparks Wittgenstein. Bis Ende des Jahres sollen 98 Prozent der Haushalte im Kreisgebiet über einen schnellen Internetanschluss verfügen. Gebaut hat das Netz die Westnetz GmbH, der Verteilnetzbetreiber der innogy SE. Das Netz steht jedoch für Dienstleistungen Dritter offen. Derzeit bieten innogy TelNet und LNet Telekommunikationsdienste wie etwa Internetzugänge oder Telefonie an.
M-net kooperiert
Wenn es keine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern gibt, hilft manchmal die Kooperation weiter. So hat M-net zusammen mit der miecom Netzservice GmbH die Gewerbegebiete Nord und West der Stadt Gersthofen mit Glasfaseranschlüssen erschlossen. Insgesamt hat miecom 16 Kilometer neue Glasfaserleitungen in den Gewerbegebieten verlegt, um acht bestehende Kabelverzweiger zu erschließen. „Darüber hinaus haben wir in über 60 Fällen die Glasfaserleitungen bis auf einzelne Grundstücke verlängert, was noch höhere Bandbreiten ermöglicht“, erklärt Tobias Miessl von miecom. Inzwischen sind die Glasfaseranschlüsse an knapp 600 Adressen verfügbar, 400 davon gehören zu Unternehmen.
In Bakum werden 1.200 Haushalte vom Oldenburger Telekommunikations- und Energieversorger EWE einen FTTH-Anschluss erhalten. Der Ausbau beginnt im April 2020 und wird voraussichtlich bis Ende 2021 andauern. Parallel erfolgen auch Tiefbauarbeiten für Strom- und Erdgasleitungen. „Wir konnten diese wichtigen Infrastrukturarbeiten bündeln und hoffen so, die Unannehmlichkeiten für die Anwohner ein Stück weit zu minimieren“, erklärt Ralf Kuper, Leiter der Netzregion Cloppenburg/Emsland bei EWE.
Vodafone wird offensiv
Wenn es weder Fördergelder gibt noch Kooperationen in Aussicht stehen, muss die Vorvermarktung herhalten. Vodafone benötigt eine Abschlussquote von 30 Prozent, um im Rahmen einer Ausbau-Offensive für zwölf Städte diverse Gewerbegebiete mit Glasfaser zu erschließen. Mit dem Ausbau will Vodafone 2.240 Unternehmen mit einem FTTB-Anschluss ausstatten. Darunter fallen Gewerbegebiete in Städten wie Berlin, Bochum, Bremen, Krefeld oder Landshut. Vodafone will Anschlüsse mit 500 MBit/s oder 1 GBit/s sowie für Großunternehmen symmetrische Bandbreiten anbieten. Der Ausbau soll „mehrere Millionen“ kosten. Der TK-Konzern lockt mit der Übernahme der Baukosten und Tarifvergünstigungen zwischen 50 und 200 Euro.