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Bundeskartellamt: Mehr Wettbewerb bei Bundesliga-Rechten

Das Bundes­kartellamt will beim Verkauf der Medi­enrechte für mehr Wett­bewerb sorgen. Künftig soll kein Anbieter alle vier Bezahl-Pakete der Fußball-Bundes­liga exklusiv erwerben können.
Von / dpa

Bundesliga-Senderechte vor Neuvergabe Bundesliga-Senderechte vor Neuvergabe
Foto: Sky
Das Bundes­kartellamt will beim Verkauf der Medi­enrechte für mehr Wett­bewerb sorgen. Künftig soll weder ein Pay-TV-Sender noch ein Strea­ming­dienst alle vier Bezahl-Pakete der Fußball-Bundes­liga exklusiv erwerben können. Darauf besteht die Behörde laut einem Bericht der Deut­schen Presse Agentur (dpa), die sich wiederum auf die "Frank­furter Allge­meine Zeitung" (Samstag) beruft. Das Kartellamt habe die Deut­sche Fußball Liga (DFL) aufge­fordert, ihre Ausschrei­bung für die Medi­enrechte der Spiel­zeiten 2021/22 bis 2024/25 zu ändern.

"Die DFL muss ein Vermark­tungs­modell vorlegen, das den Wett­bewerb zwischen verschie­denen Anbie­tern ermög­licht", zitiert die Zeitung Kartell­amts­chef Andreas Mundt. "Ein Mono­polist hätte kaum Anreize, die Qualität der Bericht­erstat­tung zu verbes­sern und das Inno­vati­onspo­tenzial insbe­sondere des Inter­nets auszu­schöpfen." Die DFL wollte sich am Wochen­ende nicht gegen­über der dpa zu dem Bericht äußern.

Bundes­kartellamt wünscht mindes­tens zwei Pakete

Bundesliga-Senderechte vor Neuvergabe Bundesliga-Senderechte vor Neuvergabe
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Bei der Bean­stan­dung geht es den Angaben zufolge um die vier Pakete für Live-Bericht­erstat­tung im Bezahl­bereich. Aufgrund der zunächst vorge­legten Ausschrei­bung hätte ein einzelner Pay-TV-Anbieter wie zum Beispiel Sky alle Pakete kaufen können. Dabei hätte es nach Angaben des Fach­maga­zins "Spon­sors" nur die Einschrän­kung gegeben, dass eines dieser vier Pakete nicht exklusiv wäre und mit einem Inter­netan­bieter geteilt werden müsste. Laut "FAZ" sollen es aber auf Wunsch des Kartell­amtes nun zwei Pakete sein.

Aber auch Strea­ming­dienste wie DAZN sollen nicht alle vier Live-Pakete exklusiv erwerben dürfen. In diesem Fall müsste nach Angaben der Zeitung ein Paket an einen Pay-TV-Sender mit Satel­liten- und Kabel­netz­zugang gegeben werden.

Rechte-Pakete: Vier mal Pay- und ein mal Free-TV

In der nächsten Verga­berunde der Rechte gehören im Pay-TV-Bereich zu den vier Live-Paketen drei am Samstag: die Konfe­renz, die 15.30-Uhr-Spiele und das Top-Spiel um 18.30 Uhr. Das vierte Paket umfasst die Partien am Freitag und Sonntag.

Zudem gibt es ein Live-Paket für das Free-TV. Dieses umfasst drei Erst­liga­spiele, vier Rele­gati­onsspiele, den Zweit­liga-Auftakt sowie den Supercup. Die DFL will die Medi­enrechte bis Mitte des Jahres verkauft haben.

Wer die aktu­ellen Rechte hält, lesen Sie in weiteren Meldung. Diese Rege­lungen gelten auch noch für die kommende Spiel­zeit. Die Vorgaben des Kartell­amtes, No-Single-Buyer-Rule genannt, hatten es laut dpa beim bisher letzten Verkauf der Rechte unmög­lich gemacht, dass ein Pay-Anbieter die Live-Rechte komplett erwerben konnte.

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