Firefox Send: Filesharing über Mozilla im Kurztest
Firefox Send: Dateiversand im Kurztest
Bild: Mozilla
Für den Versand mittelgroßer Dateien haben CD und DVD längst ausgedient - und auch der Postversand eines USB-Sticks benötigt mindestens einen Tag. Die erlaubte Größe von E-Mail-Anhängen ist bei den meisten Freemailern nach wie vor beschränkt. Und nicht jeder will einen Account bei einem Cloud-Anbieter anlegen.
Der Ausweg sind spezielle Onlinedienste wie WeTransfer, Wikisend, Sendanywhere, Zeta Uploader, Tresorit Send, Transfernow oder Terashare, die den Dateiversand ohne Account über den Browser erlauben. WeTransfer beispielsweise ermöglicht den kostenfreien Versand von maximal 2 GB großen Dateien, manche Dienste offerieren gegen Bezahlung einen werbefreien Account für den Versand noch größerer Daten.
Allerdings weiß man als Nutzer nicht immer, wem man seine Daten anvertraut, auf welchen Servern die Daten zwischengespeichert werden und wie ernst das entsprechende Unternehmen den Datenschutz nimmt. Als Alternative hat Mozilla (als gemeinnützige Organisation) vor einigen Jahren mit der Entwicklung des Dienstes Firefox Send begonnen. Nach einer Testphase ist dieser nun offiziell gestartet.
Firefox Send: Dateiversand im Kurztest
Bild: Mozilla
Versand von Dateien bis 2,5 GB
Auf der Webseite Firefox Send kann jeder Nutzer ohne Anmeldung Dateien von einer Größe bis maximal 1 GB versenden. Erst nach Anlegen eines Accounts können auch Dateien bis zu einer Größe von 2,5 GB verschickt werden. Für den Account muss nur eine gültige E-Mail-Adresse angegeben werden, aber keine weiteren Daten.
Nachdem wir eine Datei zum Versand auswählten, konnten wir zwei weitere Parameter bestimmen: Der Versender kann festlegen, dass der Link nach einer gewissen Anzahl von Downloads ungültig wird, und zwar in verschiedenen Stufen zwischen einem Download und 100 Downloads. Zusätzlich kann eine zeitliche Begrenzung zwischen einem Tag und sieben Tagen festgelegt werden. Außerdem lässt sich der Link mit einem Passwort schützen.
Ist die Datei hochgeladen, zeigt Mozilla den Link für den Download an. Dieser kann nun in ein E-Mail-Programm oder einen Messenger kopiert und an den Empfänger geschickt werden. Mozilla hat sich hier wohl bewusst dazu entschieden, auf den "Komfort" zu verzichten, direkt eine Mailadresse des Empfängers eingeben zu lassen. Das hat den Vorteil, dass man nicht ungefragt Mailadressen von Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern auf irgendwelchen Webseiten eingeben kann, aber den Nachteil, dass man selbst das E-Mail-Programm öffnen und eine neue Mail verfassen muss.
Schlicht, schnell - aber über Google-Server
In unserem kurzen Test haben sowohl Upload als auch Download mit einer angenehmen Geschwindigkeit funktioniert, auch unsere Vorgabe zum sofortigen Verfall des Links nach einmaligem Download hat das System berücksichtigt.
Die Oberfläche ist angenehm schlicht gehalten und es gibt keine Werbeanzeigen wie bei den kostenlosen Angeboten der kommerziellen Konkurrenten. Mozilla verspricht, die Dateien vor dem Upload zu verschlüsseln und darum selbst keinen Zugriff darauf zu haben. Zum Einsatz kommt die Google Cloud Plattform, der Nutzer muss also auch damit rechnen, dass seine Daten über Server in den USA laufen.
Im nächsten Schritt will Mozilla die Betaversion einer Android-App für Firefox Send veröffentlichen.
Jederzeit und von Überall auf seine eigenen Fotos und Dokumente zugreifen zu können ist praktisch. Zumindest deutsche Rechenzentren unterliegen dem deutschen Datenschutz - eine Übersicht.