Erfolglos

Mozilla stampft Firefox OS ein

Mozilla will keine Smartphones mit Firefox OS mehr verkaufen. Das Betriebssystem konnte sich nicht durchsetzen. Wir berichten darüber, worauf sich das Unternehmen jetzt konzentrieren will.
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Aus für Firefox OS Aus für Firefox OS
Foto: teltarif.de
Im vorvergangenen Jahr hatte Mozilla mit Firefox OS ein eigenes Smartphone-Betriebssystem ins Rennen geschickt. Der Entwickler des Firefox-Browsers wollte vor allem für Interessenten in Schwellenländern internetfähige Mobiltelefone zu besonders günstigen Preisen auf den Markt bringen. Vor allem in Osteuropa und Lateinamerika wurde versucht, die Handys zu verkaufen.

Die Entwicklung von Firefox OS stand allerdings von Anfang an unter keinem guten Stern. Das Betriebssystem hinterließ einen unfertigen Eindruck. So scheiterte im Test von teltarif.de zum Teil schon der Versuch, E-Mails abzurufen. Apps waren ebenfalls kaum verfügbar. So war es kein Wunder, dass die Geräte von Herstellern die Alcatel One Touch und LG zu Ladenhütern wurden. Firefox OS scheiterte aber vor allem auch an der Übermacht der Konkurrenzsysteme Android von Google und iOS von Apple. Zwar ist das iPhone nach wie vor nur zu vergleichsweise hohen Preisen erhältlich. Android-Smartphones sind inzwischen jedoch bereits zu Preisen von weniger als 100 Euro zu bekommen. Sie liegen damit in einer ähnlichen Preiskategorie wie die Geräte mit dem Mozilla-Betriebssystem.

"Neue Experimente" mit vernetzten Geräten

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Foto: teltarif.de
Mozilla-Manager Ari Jaaksi verkündete nun gegenüber dem Onlineportal TechCrunch das Aus für das eigene Smartphone-Betriebssystem. Das Unternehmen werde die Entwicklung und den Verkauf entsprechender Smartphones einstellen. Für die Zukunft seien aber "neue Experimente mit vernetzten Geräten" geplant. Weitere Details wurden nicht genannt. Mozilla will sich aber vor allem auf seinen Firefox-Browser konzentrieren und auch das hauseigene E-Mail-Programm Thunderbird auslagern.

Noch im Juni hatte Mozilla-Chef Chris Beard für die neue Version von Firefox OS, die inter dem Codenamen Ignite vorbereitet wurde, neue Ziele vorgegeben. So war es vorgesehen, das Betriebssystem neben Smartphones auch auf anderen vernetzten Geräte zu etablieren. Auch diese Pläne werden nun wieder begraben - und das, obwohl beispielsweise Panasonic bereits einen Fernseher im Angebot hat, der auf der Firefox-Software basiert. Auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar wurde mit Matchstick auch ein Streaming-Stick für den HDMI-Anschluss eines Fernsehers gezeigt, der auf Firefox OS basiert.

Ziel von Mozilla sei es nun unter anderem, den Firefox-Browser wieder schlanker zu gestalten. Zuletzt hatte Mozilla den Browser für das iOS-Betriebssystem von Apple veröffentlicht. Eine Android-Version des ist bereits seit mehreren Jahren verfügbar. Diese lässt sich - anders als die iOS-Variante - auch als bevorzugter Browser für das gesamte Betriebssystem einrichten.

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