Verbotene Preis-Absprachen bei Falk und Becker
Kartellamt verhängt Bußgeld gegen United Navigation
Bild: United Navigation
Das Bundeskartellamt hat gegen den
Navigationsspezialisten United Navigation ein Bußgeld in Höhe von
300 000 Euro verhängt. Das teilte die Behörde heute in Bonn
mit. Demnach hat das Unternehmen aus Ostfildern bei Stuttgart die
Preise einzelner Händler überwacht. Verantwortliche der Firma sollen
von Juli 2009 bis Mai 2014 mit verschiedenen Einzelhändlern
vereinbart haben, Navis nicht unter einem bestimmten Preis zu
verkaufen. Einzelne Vereinbarungen für die unter den Marken Becker
und Falk vertriebenen Navigationsgeräte hat es dem Kartellamt zufolge
bereits 2007 gegeben. In manchen Fällen habe United Navigation mit
Lieferstopps gedroht, sollten die Preise nicht angehoben werden.
Drohungen mit Lieferstopps
Kartellamt verhängt Bußgeld gegen United Navigation
Bild: United Navigation
"Händler dürfen selbstständig festlegen, welchen Preis sie für ein
Produkt verlangen", betonte ein Sprecher des Bundeskartellamtes. "Der
Hersteller darf sie davon nicht abhalten." Das Bußgeld ist noch nicht
rechtskräftig, dagegen ist noch Einspruch beim Oberlandesgericht
Düsseldorf möglich. Eine Sprecherin des Unternehmens konnte zu dem
Fall zunächst nichts sagen. United Navigation hat mobile
Navigationssysteme für Handys und Notebooks sowie Datenbankeninhalte
für stationäre Navis in Autos im Portfolio.
Zusammenschluss zu United Navigation seit 2010
Anfang 2010 schlossen sich die beiden Hersteller Falk und Becker auf dem deutschen Navigationssektor zusammen und werden seitdem unter dem Label United Navigation geführt. Bereits im Jahr 2003 begann die Kooperation beider Unternehmen, indem Festeinbauten von Becker mit dem Falk-Reiseführer versehen und aufgewertet wurden.