Umbenennung

Benennt Facebook seine Kinder WhatsApp & Instagram um?

Wenig bewusst ist nach wie vor, dass WhatsApp und Insta­gram zum Face­book Konzern gehören. Es mehren sich die Anzei­chen, dass die Inte­gration in den Mutter­konzern fort­schreitet.
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Auf vielen Smartphones ist neben Facebook auch WhatsApp und Instagram installiert. Auf vielen Smartphones ist neben Facebook auch WhatsApp und Instagram installiert.
Foto: Picture Alliance / dpa
Unter­hält man sich mit Anwen­dern über beliebte Programme im Internet, fallen die Begriffe "WhatsApp" und viel­leicht auch "Insta­gram".

Auf vielen Smartphones ist neben Facebook auch WhatsApp und Instagram installiert. Auf vielen Smartphones ist neben Facebook auch WhatsApp und Instagram installiert.
Foto: Picture Alliance / dpa
Doch den meisten Nutzern ist gar nicht bewusst, zu welchem Konzern diese Ange­bote gehören: Zu Face­book. Whatsapp wurde 2012 für 19 Milli­arden US-Dollar (etwa 17,1 Milli­arden Euro) und Insta­gram 2014 für "nur" 1 Milli­arde US-Dollar (knapp 900 Millionen Euro) über­nommen. Schon länger denkt die Politik darüber nach, ob und wie sich die "Macht" von Face­book "kontrol­lieren" oder "begrenzen" lassen könnte.

Künftig "by Face­book" bzw. "von Face­book"

Nun will der Face­book-Konzern seine Zukäufe umbennnen, mit dem kleinen Zusatz "by Face­book" oder auf deutsch "von Face­book". Damit sollen die Kunden wissen, woran sie sind. Die Sache hat einen Hinter­gedanken. Wenn die Zukäufe "inte­graler Bestand­teil" eines Ganz sind, könnten die Versuche das wieder zu "zerschlagen", schwie­riger werden.

"Whatsapp von Face­book" ist derzeit der am weitesten verbrei­tete Over-The-Top (OTT) Internet Messenger, der auf Smart­phones, einge­schränkt auch auf Tablets und PCs genutzt werden kann. Viele Nutzer kommen um WhatsApp nicht drum­herum, um Termine, Schul­kinder, Sport­vereine oder was auch immer zu koor­dinieren. Dabei ist WhatsApp daten­schutz­recht­lich "sehr heikel", weil es vom Nutzer erwartet, sein Tele­fonbuch auszu­lesen und damit eine gigan­tische Daten­bank aufzu­bauen, wer WhatsApp nutzt und wer wen kennt. Streng­genommen müsste man vor der Instal­lation auf seinem Handy jeden Kontakt aus dem eigenen Tele­fonbuch befragen, ob er/sie einver­standen ist, dass die Daten zu Face­book hoch­geladen werden. Mitar­beiter von DAX-Konzernen, Beamte, Lehrer und andere Berufs­gruppen werden teil­weise vom Arbeit­geber aufge­fordert, auf die Nutzung von WhatsApp zu verzichten.

Insta­gram ist eine riesige Platt­form zum Austausch von Bildern und Videos.

Entde­ckung bestä­tigt

Dass die Programe jetzt mit dem Zusatz "By Face­book" bzw. "Von Face­book" versehen werden sollen, hatte die chine­sische App-Entwick­lerin Jane Manchun Wong bereits Ende März 2019 heraus­gefunden. Das Technik-Portal "The Infor­mation" hat ihre Beob­achtungen bestä­tigt. Der Name soll wohl überall geän­dert werden, beispiels­weise in den App-Stores für Android und iOS. Auf dem Start­bild­schirmen der Nutzer wird der Zusatz wohl weg bleiben, schlicht und ergrei­fend aus Platz­gründen.

Als Insta­gram und Whatsapp von WhatsApp gekauft wurde, verspra­chen ihren Nutzern noch, "absolut autonom" zu bleiben. Das dürfte auf die Dauer nicht so bleiben, man sollte damit rechnen, dass die eigenen Daten bei Face­book landen, sofern sie dort nicht schon längst sind. Der milli­arden­schwere Kauf durch Face­book soll sich ja irgend­wann einmal "rentieren", also macht das nur Sinn, wenn die Daten kombi­niert und konzen­triert werden können.

Einer Mitglied­schaft bei WhatsApp kann man sich heute kaum entziehen. Wer in bestimmten Kreisen infor­miert sein möchte, braucht auch Face­book und viel­leicht längst auch Insta­gram. Beim Anmelden möchte Face­book eine Handy­rufnummer haben. Wie wäre es mit einer eigens dafür besorgten Prepaid-Karte? Dann ist man für Face­book (z.B. Einmal-Kenn­worte beim Einloggen) erreichbar, hat aber eine "Haupt­rufnummer", die man von "Spam-Anrufen" oder "Spam-Nach­richten" von anderen Face­book-Nutzern ein wenig frei halten kann.

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