FaceApp: Überprüfung durch das FBI gefordert
Die "FaceApp" ruft Datenschützer auf den Plan. Sogar das FBI soll ran
picture alliance/Jenny Kane/AP/dpa
Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat,
Chuck Schumer, hat die Bundespolizei FBI zu einer Untersuchung der
populären Smartphone-Applikation FaceApp aufgefordert. Die von
Russland aus betriebene App könne wegen ihres Umgangs mit
persönlichen Daten ein nationales Sicherheitsrisiko sowie eine Gefahr
für Millionen US-Bürger darstellen, schrieb er in einem auf Twitter veröffentlichten Brief.
Die Applikation bearbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bilder von Nutzern und zeigt etwa, wie diese als jüngere oder ältere Menschen aussehen könnten. Auch bei Prominenten ist sie sehr beliebt.
Nicht nur Stars in den USA und Kanada haben sich mit der App älter gemacht, auch nach Deutschland ist die Applikation schon geschwappt. Manche Prominente wie Heidi Klum, Dieter Bohlen und Torsten Frings wurden von Medien wie "Bild" und "Sportbuzzer" um etliche Jahre älter gezeigt: Die Medien veröffentlichten selbst mit der Runzel-App bearbeitete Fotos der deutschen Promis.
Uneingeschränkter Zugriff auf persönliche Daten
Die "FaceApp" ruft Datenschützer auf den Plan. Sogar das FBI soll ran
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Die Nutzer müssten dem in St. Petersburg ansässigen Unternehmen
uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf ihre persönlichen
Fotos und Daten gewähren, schrieb Schumer. Dies könne dazu führen,
dass die Bilder künftig öffentlich und privat ohne die Zustimmung der
Nutzer gebraucht würden. Dass die Betreiberfirma ihren Sitz in
Russland habe, werfe die Frage auf, ob Daten von US-Bürgern an Dritte
oder möglicherweise an ausländische Regierungen weitergegeben würden.
"Es wäre zutiefst beunruhigend, wenn die sensiblen persönlichen Informationen von US-Bürgern einer feindlichen ausländischen Macht zur Verfügung gestellt würden, die aktiv an Cyber-Angriffen gegen die Vereinigten Staaten beteiligt ist", schrieb Schumer weiter. Das FBI müsse deshalb untersuchen, ob Daten von US-Bürgern in die Hände der russischen Regierung oder ihr nahe stehenden Stellen gelangten.
Älter oder jünger machen - die FaceApp kriegt es täuschend echt hin
Bildquelle: FaceApp/Google PlayStore, Screenshot: teltarif.de
In dem Brief richtet sich der Senator aus New York auch an die
US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC. Diese müsse überprüfen,
ob US-Bürger - inklusive Regierungspersonal und Angehörige des
Militärs - ausreichend gegen eine mögliche missbräuchliche Nutzung
ihrer Daten geschützt seien.
Auch der Spiegel berichtete über den schwammigen Datenschutz und die AGB der App. Die Fotos werden nicht auf dem Smartphone lokal bearbeitet, sondern werden an einen Server geschickt, der die Fotos dann mit Hilfe von künstlicher Intelligenz bearbeitet. Davon bekommt der FaceApp-Nutzer nichts mit.
FaceApp könne die Fotos auch für kommerzielle Zwecke verwenden und Fotos, die der Nutzer vom Smartphone löscht, könnten grundsätzlich auf dem Server der FaceApp gespeichert bleiben.
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