Ausland

Ab Januar kostenlos mehr Daten­volumen im EU-Roaming

Ab Januar greifen neue Großhandelspreise im EU-Roaming. Dadurch erhalten viele Mobilfunkkunden mehr Auslands-Datenvolumen.
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Verbesserungen im EU-Roaming Verbesserungen im EU-Roaming
Foto: Telefónica
Seit dem 15. Juni 2017 gilt die Roam-like-at-home-Regelung in den EU- und EWR-Staaten. Mit wenigen Ausnahmen können Mobilfunkkunden ihren Tarif nun in allen Ländern der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein genauso wie im Heimatnetz und ohne Aufpreis nutzen. Um Missbrauch zu verhindern, ist eine Fair-use-Policy ausdrücklicher Bestandteil der Regulierung.

Die Fair-use-Policy betrifft vor allem die mobile Internet-Nutzung im Ausland. Damit steht unter Umständen nicht das gesamte für die Inlandsnutzung vorgesehene Datenvolumen auch im EU-Roaming zur Verfügung, sondern nur ein bestimmter Teil. Wie groß das Datenpaket im EU-Ausland ist, hängt von der Grundgebühr des vom Kunden gebuchten Tarifs und vom Großhandelspreis ab, den die Netzbetreiber für das Roaming-Datenvolumen zahlen.

Zum 1. Januar ändert sich der Großhandelspreis. Zahlten die Netzbetreiber bislang 7,14 Euro für jedes übertragene Gigabyte, so sind es ab Beginn des neuen Jahres nur noch 5,335 Euro. Folglich ändern sich auch die Konditionen für Kunden mit Tarifen, bei denen der jeweilige Netzbetreiber oder Provider die Fair-use-Policy für die Auslandsnutzung des mobilen Internet-Zugangs anwendet.

Diese Änderungen greifen ab Januar automatisch

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Bei der Deutschen Telekom, bei Vodafone und bei o2 gilt die Fair-use-Policy in den Tarifen mit echter Daten-Flatrate. In den anderen Preismodellen haben die Kunden in der Regel das komplette für die innerdeutsche Nutzung gebuchte Datenvolumen auch im Ausland zur Verfügung. Dabei hatte die Telekom-Pressestelle bereits Anfang Dezemer gegenüber teltarif.de mitgeteilt, Kunden im Tarif MagentaMobil XL hätten ab Januar im EU-Roaming monatlich 30 GB anstelle der bisherigen 23 GB Highspeed-Volumen zur Verfügung.

Was auf den ersten Blick nach einer netten Geste des Netzbetreibers aussehen mag, ergibt sich schlicht aus den Vorgaben für die Fair-use-Policy. Die Grundgebühr (79,95 Euro) wird durch den Großhandelspreis für das Datenvolumen (bisher 7,14 Euro, künftig 5,335 Euro) geteilt und das Ergebnis wird schließlich verdoppelt. Für den bisherigen Großhandelspreis ergeben sich demnach 22,39 GB, die die Telekom - wie auch Vodafone im vergleichbaren Red-XL-Tarif - auf 23 GB aufgerundet hat. Ab Januar stehen den Kunden 29,97 GB zu, die auf 30 GB aufgerundet werden.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem o2-Free-Unlimited-Tarif, der mit einer monatlichen Grundgebühr von 59,99 Euro zu Buche schlägt. Bislang waren im EU-Roaming jeden Monat 17 GB Datenvolumen enthalten, ab Januar haben die Kunden automatisch auf mindestens 22,48 GB. Die gleiche Regelung gilt auch für alle anderen Preismodelle, bei denen die Fair-use-Policy greift.

Weitere Details zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland haben wir in unserem Roaming-Ratgeber zusammengestellt.

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