o2 streicht USSD-Codes: So geht es bei Drillisch weiter
Drillisch mit umständlicher MultiCard-Lösung
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Wie berichtet hat o2 seine Kunden darüber informiert, dass die Steuerung von MultiCards per USSD-Code ab 15. Januar nicht mehr möglich sein wird. Die Telefónica-Marke verweist ihre Kunden auf die Möglichkeit, über die Mein-o2-App oder das passwortgeschützte Kundenportal auf der Webseite des Anbieters die SIM-Karte für den SMS- und MMS-Empfang auszuwählen oder eine der Karten vom Anrufempfang auszuschließen.
Kunden von Drillisch-Marken wie simply und winSIM, DeutschlandSIM und yourfone hatten bisher ebenfalls die Möglichkeit, die MultiCard-Steuerung über USSD-Codes durchzuführen. Die Drillisch-Pressestelle bestätigte auf Anfrage von teltarif.de, dass diese Funktion auch für die Kunden des Providers bzw. virtuellen Netzbetreibers zum 15. Januar wegfallen soll. Allerdings hätten bislang nur wenige Kunden diese Funktion genutzt.
Mit den Apps der Drillisch-Marken ist die MultiCard-Steuerung - anders als bei o2 - nicht möglich. Wir haben bei der Pressestelle des Unternehmens nachgefragt, wie Kunden mit mehreren SIM-Karten für einen Mobilfunkanschluss in Zukunft die Möglichkeit haben, Einstellungen vorzunehmen. Die Antwort ist eher ernüchternd: Die Nutzer müssen hierzu künftig die Drillisch-Hotline kontaktieren.
Drillisch: "Änderungswünsche telefonisch bzw. schriftlich regeln"
Drillisch mit umständlicher MultiCard-Lösung
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"Bisher haben nur sehr wenige Kunden die Änderung per USSD-Code wahrgenommen. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung von SMS/MMS seit Jahren kontinuierlich ab und dieser Trend wird sich fortsetzen. Aus diesem Grund werden wir Änderungswünsche künftig im Einzelfall telefonisch bzw. schriftlich regeln. Der Kunde kann dazu jederzeit unser Service-Center kontaktieren", so die Drillisch-Pressestelle.
Ob sich die Telefongesellschaft mit dieser Regelung einen Gefallen tut? Schon jetzt sind die Wartezeiten an der Hotline teilweise sehr lang. Wenn nun auch noch jede MultiCard-Änderung über die Kundenbetreuung vorgenommen werden muss, nimmt das Anrufaufkommen eher zu statt ab. Somit könnte es zu noch größeren Wartezeiten kommen.
Für den Kunden kommt das Problem hinzu, dass nicht absehbar ist, in welchem Zeitrahmen eine einfache Änderung durchgeführt wird. Das gilt erst recht für den Fall, dass sich der Anwender schriftlich statt via Telefon mit der Kundenbetreuung in Verbindung setzt. In der Praxis dürfte das Umstecken der SIM-Karte mit SMS- und MMS-Empfang in das Gerät, das Nachrichten entgegennehmen soll, die einfachere Lösung sein - sofern es der Anwender nicht mit unterschiedlichen SIM-Karten-Formaten zu tun hat.