Hessen

Hessen: Zweiter DAB+ Mux für Privatsender

Bald kommen auch Radiohörer in Nord-, Ost- und Mittelhessen in den Genuss von mehr digital-terrestrischem Radio über Antenne. Die LPR Hessen plant einen zweiten DAB+-Multiplex für den Privatfunk und nichtkommerzielle Lokalradios.
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Das Lokalradio RundFunk Meißner gibt es bald auch über DAB+ Das Lokalradio RundFunk Meißner gibt es bald auch über DAB+
Foto: RundFunk Meißner via Twitter
Bald kommen auch Radiohörer in Nord-, Ost- und Mittelhessen in den Genuss von mehr digital-terrestrischem Radio über Antenne. Für einen geplanten zweiten regionalen, privaten DAB+-Multiplex in Hessen streben die Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) und der Betreiber Hessen Digitalradio im Idealfall den 1. Juli 2018 als Starttermin an. Spätestens soll er aber ab dem vierten Quartal dieses Jahres auf Sendung gehen. Das kündigte die LPR auf einer Veranstaltung mit nichtkommerziellen Lokalradios (NKL) in Kassel an.

Bis zu fünf Sendestandorte

Das Lokalradio RundFunk Meißner gibt es bald auch über DAB+ Das Lokalradio RundFunk Meißner gibt es bald auch über DAB+
Foto: RundFunk Meißner via Twitter
Zum Start sollen drei Sendeanlagen am Start sein: Hoher Meißner, Kassel (Habichtswald) und Fulda (Hummelskopf). Der vierte Standort, Biedenkopf (Sackpfeife), könnte etwas später hinzukommen. Um die Universitätsstadt flächendeckend zu versorgen, sei möglicherweise ein fünfter Sendestandort für Marburg nötig, so die LPR auf der Veranstaltung.

In dem Mux sollen private Veranstalter mit landesweiter DAB+-Zulassung in Hessen verbreitet werden. Es gilt als wahrscheinlich, dass die LPR in Kürze dafür erneut eine zeitlich unbefristete Ausschreibung für Nord-, Ost- und Mittelhessen veröffentlicht.

Sein Interesse signalisiert hat bereits die FFH-Gruppe mit ihren drei Programmen HitRadio FFH (möglicherweise zwei Regional-Varianten), planet radio und harmony.fm. Außerdem sollen die drei nichtkommerziellen Lokalradios Freies Radio Kassel, RundFunk Meißner und - sobald der Sender Biedenkopf ans Netz geht - Radio Unerhört Marburg ihre Programme im Multiplex, der voraussichtlich auf Kanal 6A verbreitet wird, ausstrahlen.

Neuer Standort und Kanalwechsel beim ersten Mux

Im Vergleich zum ersten privaten Mux fürs Rhein-Main-Gebiet und Südhessen bekommen die NKL eigene Sendeplätze, da die LPR in Nord- und Osthessen ein geringeres Interesse von privaten Hörfunkveranstaltern erwartet. Im ersten Mux müssen sich die vier nichtkommerziellen Lokalradios Radio X (Frankfurt) und Radio Darmstadt sowie Radio Rheinwelle 92.5 (Wiesbaden) und Radio Rüsselsheim zwei Kanäle teilen. Dieser Mux ist derzeit ausgebucht, und eine geringere Datenrate, beziehungsweise einen schlechteren Fehlerschutz, um alle vier Programme unterzubringen, strebt die LPR nicht an.

Der erste Mux soll im Laufe des Jahres um den Standort Hardberg im Odenwald erweitert werden. Mit Start des vierten Sendestandorts soll der Mux auch wieder zurück vom Kanal 11C auf 12C wechseln. Nutzer von Digitalradios müssen dann einen Sendersuchlauf an ihren Geräten durchführen,

Weitere regionale Muxe starten 2018

Die Entwicklung in Hessen ist kein Einzelfall: 2018 sollen auch weitere regionale Multiplexe in Nieder- und Oberbayern, Schwaben, der Oberpfalz sowie Bremen ans Netz gehen. In Berlin und Brandenburg geht voraussichtlich im Sommer ein zweiter Mux für Privatradio auf Sendung. In Sachsen starteten bereits zum Jahresbeginn Multiplexe in Leipzig und Freiberg. In Rheinland-Pfalz könnte ein Pilotbetrieb in Bad Kreuznach bei erfolgreichem Wechsel auf einen besseren Sendestandort in den Regelbetrieb übergehen. Auch im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern gibt es Privatradio-Interessenten für DAB+.

Die regionale Vielfalt ist wichtig für die Entwicklung des digital-terrestrischen Radios, zumal der zweite bundesweite Multiplex wegen eines Rechtsstreits noch lange Zeit auf Eis liegen könnte.

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