Gegen Kostenfalle: Datenroaming-Sperre für Drittstaaten
Schutz vor Kostenfalle
Foto: lekavas-fotolia.com, Logo: A1 Telekom Austria, Grafik/Montage: teltarif.de
Seit mehr als zwei Jahren gilt in den EU- und EWR-Staaten die Roam-like-at-home-Regelung. Das heißt, bis auf wenige Ausnahmen können die Kunden ihren Mobilfunktarif in allen Staaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zu den gleichen Konditionen wie im Heimatnetz nutzen.
Kostenfallen gibt es aber nach wie vor. Dazu muss man nicht einmal im Ausland sein. Das deutsche Bodensee-Ufer reicht, wo sich Smartphones, Tablets oder mobile Hotspots hin und wieder auch in ein schweizerisches Mobilfunknetz einbuchen. Die Schweiz gehört aber nicht zur EU-Roaming-Tarifzone und nur in wenigen deutschen Mobilfunktarifen werden Telefonate, SMS und die mobile Internet-Nutzung in der Schweiz nach dem Roam-like-at-home-Prinzip abgerechnet.
Aber auch Griechenland-Urlauber, die sich in der Nähe der türkischen Grenze aufhalten, können versehentlich mit dem Handy oder Tablet in ein türkisches Netz geraten - und müssten unter Umständen hohe Roaming-Zuschläge bezahlen. Ähnliches kann im Osten Polens an der Grenze zur Ukraine passieren, um nur einige Beispiele zu nennen.
Daten-Roaming komplett abschalten unterbindet auch EU-Roaming
Schutz vor Kostenfalle
Foto: lekavas-fotolia.com, Logo: A1 Telekom Austria, Grafik/Montage: teltarif.de
Smartphones, Tablets oder mobile Hotspots ermöglichen es in der Regel, über das Menü den mobilen Internet-Zugang auf die Nutzung im Heimatnetz zu beschränken. Wer Daten-Roaming auf diesem Weg generell abschaltet, verzichtet dann aber auch auf die Nutzung in den EU- und EWR-Staaten.
Eine Lösung ist die manuelle Netzwahl. Diese hat in Grenzregionen wie dem Bodensee-Raum den Nachteil, dass man sich auch auf Fahrten von Deutschland nach Österreich und umgekehrt jeweils manuell in ein Mobilfunknetz einbuchen muss, was auf Dauer lästig sein kann.
Österreich: Roamingsperre nur für Drittstaaten
In Österreich haben einige Provider nun die Datenroaming-Sperre speziell für Drittstaaten eingeführt. Kunden, die dieses Feature aktivieren lassen, können den mobilen Internet-Zugang in der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein wie gewohnt nutzen. In anderen Ländern steht Daten-Roaming hingegen generell nicht zur Verfügung.
Die österreichische Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR) informiert auf ihrer Webseite [Link entfernt] nicht nur über dieses Feature, sondern auch über die Provider, die diesen Service anbieten. Dabei handelt es sich neben den Netzbetreibern A1 (inklusive B.Free) und Drei auch um Hofer Telekom (Aldi), Liwest Mobil, Rapid Mobil, Spusu, help mobile und Tchibo mobil.
Wer sich zuverlässig vor unerwarteten Roamingkosten schützen will, sollte eine Sperre beim Betreiber einrichten lassen, so die Empfehlung der RTR. Vielen Reisenden reiche das WLAN im Hotel, wenn sie ein Land bereisen, in dem der regulierte EU-Tarif nicht gilt. Für Telefonate greift die Roamingsperre indes nicht. Hier hilft ggf. eine unbedingte Rufumleitung auf die Mailbox, um unerwünschte Zusatzkosten zu vermeiden.
Update 25. Juli: Stellungnahme von den deutschen Netzbetreibern
Mittlerweile haben wir von den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern eine Stellungnahme zum Thema Datenroaming-Sperre in Drittländern erhalten.