Ausbau: Baden-Württemberg will DAB+ stärken
Der Fernsehturm in Stuttgart
Foto: SWR, Youtube-Screenshot: Michael Fuhr
Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag hat die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) auf Informationsveranstaltungen ihre Pläne für das digital-terrestrische Radio DAB+ vorgestellt. Teilnehmer waren die privaten und nicht-kommerziellen Hörfunkveranstalter sowie Lernradios aus dem Bundesland Baden-Württemberg.
Neuausschreibung von Sendebetrieb für "Landesmux"
Auf den Meetings wies die LfK darauf hin, dass sie eine Verlängerung des landesweiten DAB+-Multiplex im Kanal 11B bis September 2026 plant. Die Bundesnetzagentur will den Sendebetrieb neu ausschreiben. Bisher wird das Netz durch das Konsortium Digitalradio Südwest (Media Broadcast/Südwestrundfunk) betrieben. Als Konkurrent will ein neuer Anbieter antreten, der - ähnlich wie die SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg GmbH im UKW-Bereich - von den Privatradios selbst initiiert wurde und günstigere Verbreitungskosten verspricht. Dadurch bedingt könne man den Veranstaltern im Mux einen Netzausbau des bisher vorrangig nur in Ballungsräumen und entlang wichtiger Verkehrsrouten hörbaren Multiplex ab 2021 sowie höhere Sendeleistungen versprechen.
Der Fernsehturm in Stuttgart
Foto: SWR, Youtube-Screenshot: Michael Fuhr
Des Weiteren teilt die LfK mit, dass die "Regionalkacheln" vorerst nicht in Betrieb genommen werden. Hierbei handelt es sich um eine zweite landesweite Bedeckung aus insgesamt vier Multiplexen, die anders als die erste auch eine Regionalisierung zulässt. Die Frequenzen würden aber vorgehalten, geschützt und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben.
Small-Scale-Test in Tübingen geplant
Des Weiteren kündigte die LfK Betriebsversuche für lokale Multiplexe nach dem Small Scale-Prinzip an. Hieran könnten sich neben weiteren kommerziellen Veranstaltern auch Community Radios, nicht-kommerzielle Lokalradios und Lernradios beteiligen. Ein erster Versuch werde derzeit für die Stadt Tübingen organisiert, so die Medienanstalt.
Aus den Reihen der nicht-kommerziellen Veranstalter und Lernradios ist zu hören, dass sie gerne gemeinsam in einem städteübergreifenden Multiplex senden würden, der über Low Power-Sender an allen Standorten verbreitet werden soll, wo man bereits auf UKW aktiv ist. Bisher sind hier aber vor allem Fragen der Organisation und Finanzierung ungeklärt.
Die nächsten Schritte seien ein Positionspapier, ein Konzept für einen Testbetrieb und eine Vorstellung bei der LFK. Im Jahr 2020 will man damit an einem, zwei oder drei Standorten loslegen.
Mehr zu neuen TechniSat-DAB+-Radios lesen Sie in einer weiteren Meldung.