Ab Sommer alle bayerischen Privatradios auch über DAB+
Radio Alpenwelle ist bald auch auf DAB+ zu hören
Foto: Radio Alpenwelle, Screenshot: Michael Fuhr
Bayern realisiert als erstes Bundesland die komplette Abbildung des analogen UKW-Spektrums auf das digital-terrestrische Radio DAB+. Mitte 2019 sollen alle bayerischen UKW-Privatradios simulcast über das Digitalradio DAB+ verbreitet werden. Als letztes soll der so genannte "Voralpenmux" am 1. Juli 2019 im Kanal 10B starten, wie aus einer Präsentation der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hervorgeht. In diesem Multiplex sollen die Privatsender Radio Alpenwelle, Radio Oberland, Radio Charivari Rosenheim, Radio Galaxy Rosenheim, Inn-Salzach-Welle und Bayernwelle Südost verbreitet werden. Ergänzt werden soll das Angebot im Mux um Kapazitäten, die ausgeschrieben werden. Der Mux versorgt neben Oberbayern auch Teile von Niederbayern und der Landeshauptstadt München und die österreichische Landeshauptstadt Salzburg, ist also recht attraktiv für interessierte Veranstalter. Muxbetreiber ist Bayern Digitalradio (BDR).
In seiner Sitzung am 14. Februar plant der Medienrat der BLM die Zuweisung von Übertragungskapazitäten für den Multiplex.
Politische Rahmenbedingungen führen zum Erfolg
Radio Alpenwelle ist bald auch auf DAB+ zu hören
Foto: Radio Alpenwelle, Screenshot: Michael Fuhr
Auf Basis einer Infrastrukturvereinbarung zwischen dem Bayerischen Rundfunk (BR), der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Bayern Digital Radio GmbH (BDR) wurde zuvor der Betrieb und die Nutzung der DAB+-Digitalradio-Netze in Bayern neu gestaltet. Ziel war es, die gesamte UKW-Landschaft auf DAB+ abzubilden.
Das Konzept hat sich positiv ausgewirkt: Nirgendwo gibt es so viele DAB+-Nutzer wie in Bayern. Die Haushaltsdurchdringung mit DAB+ Radiogeräten liegt im Freistaat wegen einer breiten Programmvielfalt, einer sehr guten Netzabdeckung und entsprechender politischer Rahmenbedingungen mit 22,3 Prozent deutlich vor anderen Bundesländern. Beim Schlusslicht Niedersachsen sind es zum Vergleich nur 14,4 Prozent.
Schweiz benennt UKW-Ausstiegstermin
Die Schweiz ist noch einen Schritt weiter und steigt aus dem analogen UKW-Hörfunk aus - zugunsten von DAB+. Die Schweizer werden in diesem Jahr erfahren, wann sie spätestens ihre alten UKW-Empfänger zum Elektroschrott befördern müssen. Wie Philippe Zahno, Präsident des Privatradioverbands Radios Régionales Romandes, bekannt gab, soll das definitive Ausstiegsdatum am 29. August auf dem SwissRadioDay in Zürich präsentiert werden. Zuletzt war ein Ausstieg zum 31. Dezember 2024 im Gespräch.