Antennenfernsehen

GroKo könnte Aus für DVB-T2 HD vor 2030 besiegeln

Das digital-terres­trische Fern­sehen DVB-T2 HD steht mögli­cher­weise schon vor 2030 vor dem Aus. Gleich­zeitig würde sich Deutsch­land gänz­lich vom Anten­nenfern­sehen verab­schieden.
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Das digitale Antennenfernsehen steht vor dem Aus Das digitale Antennenfernsehen steht vor dem Aus
Foto: Medion
Das digital-terres­trische Fern­sehen DVB-T2 HD steht mögli­cher­weise schon vor 2030 vor dem Aus. Gleich­zeitig würde sich Deutsch­land vom Anten­nenfern­sehen allge­mein verab­schieden.

Hinter­grund: Die Große Koali­tion hat in insge­samt vier Bundes­tags-Ausschüssen einen Antrag der FDP-Frak­tion zur Siche­rung der verblie­benen Frequenzen im UHF-Band für das Fern­sehen bis 2030 abge­lehnt.

Die FDP hatte zuvor einen Antrag einge­bracht, der unter anderem beinhaltet, dass der Deut­sche Bundestag die Bundes­regie­rung auffor­dern soll, sich zu dem Bedürfnis der Kultur- und Krea­tivwirt­schaft nach quali­tativ hinrei­chenden Funk­frequenz­berei­chen zu bekennen und sich dafür einzu­setzen, das Frequenz­band 470 bis 694 MHz (UHF-Kanäle 21 bis 48) dem terres­trischen Rund­funk und den draht­losen Produk­tions­mitteln mindes­tens bis zum Jahr 2030 zu sichern, alter­native Funk­frequenz­bereiche für Rund­funk und draht­lose Produk­tions­mittel zu evalu­ieren und gege­benen­falls dafür zu verwenden sowie sich auf der gerade laufenden Welt­funk­konfe­renz dafür einzu­setzen, dass auf inter­natio­naler Ebene bis zum Jahr 2030 das Frequenz­band zwischen 470 und 510 MHz welt­weit exklusiv für Nutzer draht­loser Produk­tions­mittel und für den Rund­funk zur Verfü­gung gestellt wird. Das digitale Antennenfernsehen steht vor dem Aus Das digitale Antennenfernsehen steht vor dem Aus
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CDU: Mobil­funk und 5G wich­tiger als Fern­sehen über Antenne

Wie aus dem Proto­koll des Ausschusses für Verkehr und digi­tale Infra­struktur hervor­geht, sehe die CDU-Frak­tion dagegen "eine brei­tere und effi­zien­tere Nutzung" der betrof­fenen Frequenzen in anderen Berei­chen außer­halb des Fern­sehens, vor allem durch den Mobil­funk und 5G: "Mögli­cher­weise gibt es bereits vor dem Jahr 2030 tech­nische Lösungen", welche das digital-terres­trische Fern­sehen und die digi­talen Produk­tions­mittel ersetzen und "auf der 5G-Technik basieren", heißt es.

Auch der Koali­tions­partner SPD stimmte gegen den Antrag, aller­dings mehr zähne­knir­schend. Laut Proto­koll stimme man zwar "in vielen Berei­chen mit dem vorlie­genden Antrag überein". Man habe sich um einen gemein­samen frak­tions­über­grei­fenden Antrag bemüht. Der Koali­tions­partner CDU/CSU sei hierfür aber "nicht bereit gewesen".

Laut aktu­ellem Digi­tali­sierungs­bericht schauen immerhin 2,3 Millionen Haus­halte Fern­sehen über Antenne, die meisten in den Ballungs­räumen, wo neben den öffent­lich-recht­lichen Sendern auch die privaten Anbieter zu sehen sind.

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