Wege ins Internet - sechs Alternativen zum Internet Explorer
Browser öffnen die Tür ins Internet. Wir stellen einige vor.
opera, microsoft, mozilla, apple, google
Wer Windows nutzt, surft erst einmal mit dem
Internet Explorer oder Edge Browser (bei Windows 10), Mac-Nutzer nehmen den Safari. Manchmal sogar nur,
um sich direkt einen anderen Browser herunterzuladen. Der Markt bietet
einige praktische Alternativen zu den vorinstallierten Hausbrowsern von
Microsoft und Apple. Einige setzen auf extra Datenschutz, andere auf
Personalisierbarkeit und schickes Design. In mancher Hinsicht hinken
sie den Platzhirschen dann doch etwas hinterher.
Chrome: Der Spion, der mich liebte
Googles Chrome Browser hat Mozillas Firefox und den Internet Explorer längst überholt und ist für rund jeden dritten Nutzer das Mittel der Wahl. "Chrome ist so beliebt, weil er auf allen gängigen Plattformen funktioniert", nennt Christian van de Sand von der Stiftung Warentest einen der Gründe für die Popularität. Wer über sein Google-Konto eingeloggt ist, kann zum Beispiel seine Lesezeichen oder aktuell geöffneten Tabs auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen synchronisieren, und fix ist Chrome auch.
"Als Chrome herauskam, hat er Furore gemacht, weil er so minimalistisch war", erinnert sich Jörg Geiger vom Computermagazin Chip. Die anfängliche Kritik an der Auswertung von Nutzerdaten ist mittlerweile verstummt. "Grundsätzlich versuchen alle Browser, so viel über ihre Nutzer zu wissen wie möglich", ist Geigers Einschätzung. Wird Chrome mit eingeloggtem Google-Konto genutzt, erfasst Google viele Aktionen des Nutzers.
Firefox: Der gläserne Browser
Der Rotfuchs - Vorbild des bekannten Browsers.
picture alliance / dpa
Einst die meistgenutzte Alternative zum vorinstallierten
Internet Explorer, ist der Firefox Browser mittlerweile hinter Googles Chrome Browser
zurückgefallen. "Firefox macht gerade einen technischen Neuaufbau",
sagt Jörg Geiger. So sollen wieder verlorene Marktanteile zurückgewonnen werden.
Ansonsten punktet die freie Software mit guter Leistung: Genau wie Chrome unterstützt Firefox in der jeweils aktuellsten Version mehr aktuelle Webstandards als etwa Edge oder Safari, erklärt Kim Rixecker vom Branchenmagazin t3n. Die Möglichkeit zur Synchronisierung über mehrere Geräte hinweg gibt es ebenfalls - wenn Nutzer ein Mozilla-Konto anlegen. "Für Firefox spricht zusätzlich, dass er der einzige der vier großen Browser ist, der vollständig Open Source ist", sagt Rixecker. Jeder kann den Programmcode einsehen, prüfen und optimieren.
Opera: Der Geheimagent
Opera, der 007 unter den Browsern, kommt mit eigener VPN-Funktion.
picture alliance / dpa
"Opera ist ein Browser-Urgestein, aber immer noch
innovativ", findet Jörg Geiger. Seit kurzem können über den Browser
auch Whatsapp- und Messenger-Chats erledigt werden. Außerdem hat
Opera eine eingebaute VPN-Funktion. Wer in fremdem WLAN-Netzen surft,
kann so seine Daten durch einen verschlüsselten VPN-Tunnel schicken,
erklärt Geiger. Dafür muss man nur einen Button am Browser betätigen.
"Wir empfehlen ihn deswegen als Urlaubsbrowser", sagt Geiger.
Vivaldi: Der Schönling
Das neue Projekt eines ehemaligen Opera-Entwicklers lässt sich umfangreich an Nutzerwünsche anpassen. "Man kann die Tabs klassisch oben oder links haben oder Farben wählen", zählt Geiger einige Beispiele auf.
Auch Dinge wie die Lesezeichensortierung oder die Anzeige der Suchmaschinenergebnisse sollen vor allem praktisch und schön sein. Ein Problem hat der Schönling aber wie viele der kleinen Alternativbrowser: Da sie meistens auf der Technik der großen Konkurrenten wie Chrome aufbauen, sind sie mit Aktualisierungen in der Regel etwas später dran. Updates werden oft ebenfalls nicht automatisch installiert - eine Sache, um die sich Nutzer zusätzlich kümmern müssen und die auch zu Sicherheitslücken führen kann.
Cliqz: Der Datenschützer
Browser öffnen die Tür ins Internet. Wir stellen einige vor.
opera, microsoft, mozilla, apple, google
Der in Deutschland entwickelte Browser Cliqz basiert auf Firefox
und ist für "datensensible Nutzer" interessant, wie Warentester van
de Sand sagt. Dafür hat Cliqz ab Werk einige Erweiterungen an Bord,
die man sonst extra installieren müsste. Dazu gehört zum Beispiel
eine Anti-Tracking-Funktion. Nutzer können dabei sehen, welche
Schnüffel-Cookies der Browser gerade blockiert. "Cliqz selbst
unterstützt keine Erweiterungen", sagt Kim Rixecker. Damit sei der
Browser für Intensivnutzer eher uninteressant.
Bitbox: Langsam aber sicher
Entwickelt unter anderem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), ist Bitbox auf Sicherheit gepolt. "Er startet in einer eigenen virtuellen Maschine auf dem Rechner", erklärt van de Sand. Damit ist er komplett vom Betriebssystem abgekoppelt und zunächst einmal sicher vor Schadsoftwarebefall. Das erhöht die Sicherheit zum Beispiel beim Online-Banking. Allerdings leidet unter der Technologie die Geschwindigkeit. "Das ist nichts, was ich für das tägliche Surfen brauche", ordnet van de Sand ein.