Daten-Autobahn durch die Allgäuer Alpen
Balderschwang liegt auf 1.044 Metern Höhe. Für die Trasse musste der Ausbautrupp im Schritttempo auf über 1.500 Meter, vorbei an den friedlich grasenden Kühen der Sennbauern. Doch wenn die Maschinen an Hängen mit einem Gefälle von teils 40 Prozent stehen, wird klar, dass es sich nicht um alltägliche Arbeit handelt. Auf einer Länge von 24 Kilometern verlegte die Telekom bis zum Mobilfunkstandort auf dem Gelbhansekopf Glasfaser und stattete ihn mit LTE aus. Über weite Strecken wurde das Leerrohr eingepflügt. Einer der Bagger fungierte als Kabelpflug. Die dadurch entstandene Furche wächst in einigen Wochen wieder zu.
Zum Breitbandausbau in Balderschwang wurde die altertümliche Art der Signalübertragung demonstriert. Da sind 100 Mbit/s und LTE doch besser geeignet für heutige Zwecke.
Deutsche Telekom
Bereits vor mehr als einem Jahr begannen die Planungen für die vergleichsweise kurze Trasse. Ämter wie Wasserwirtschaft, Naturschutz und Forstwirtschaft mussten dem Projekt zustimmen. Mit der unteren Naturschutzbehörde wurde zudem ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt. Mit Erfolg, denn der Abschlussbericht der Umweltbaubegleitung kommt zu dem Schluss, dass die Eingriffe in Natur und Landschaft minimiert wurden. Nach den Tiefbauarbeiten in Balderschwang können nun die ersten Anschlüsse gebucht werden.
Vorbereitet für die Zukunft
Für den vom Tourismus geprägten Ort ist der Breitbandausbau eine wirtschaftliche Notwendigkeit. „Urlaubsgäste möchten mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben. Sie wollen ihre Erlebnisse teilen. Da reicht heute ein Telefon-Anruf allein nicht mehr aus“, sagt Konrad Kienle, erster Bürgermeister von Balderschwang. Deshalb benötigen Hotels und Gastwirte eine stabile WLAN- und Mobilfunkabdeckung.
Die Kommune hat zudem für die Zukunft vorgesorgt. In der Betriebsstelle steht ein Optical Line Terminal, mit dem Glasfaser bis in die Häuser gezogen werden kann. Darüber hinaus wird in der zweiten Jahreshälfte der Mobilfunkstandort auf dem Gelbhansekopf auf Single RAN umgestellt. Die Technik kommt mit weniger Hardware aus und ermöglicht Bandbreiten bis 400 MBit/s. Sie gilt außerdem als Zwischenschritt auf den Weg zu 5G.
Weltpremiere in Köln
Auch im Flachland geht der Ausbau weiter. Die Telekom legte in den vergangenen Wochen bei über eine Million Anschlüssen den Speed-Turbo ein. Im Juni wurden insgesamt 106.000 Anschlüsse auf 100 MBit/s aufgerüstet. Zuletzt waren es 46.000 Anschlüsse in 104 Kommunen. An 975.000 weiteren Anschlüssen, darunter in Städten wie Dresden oder Rostock, wurde das sogenannte Super-Vectoring eingesetzt. Damit stehen nun an über 22 Millionen Breitbandanschlüssen Surf-Geschwindigkeiten von maximal 250 MBit/s zur Verfügung. Über weitere Aktivitäten informiert die Telekom in ihrem Unternehmensblog.
NetCologne hat 250.000 Haushalte in Köln mit FTTB erschlossen. Dank G.fast können sie jetzt mit bis zu 1 Gbit/s im Internet surfen.
NetCologne
Etwas schneller können die Haushalte in Köln im Internet surfen. In Kooperation mit ZTE hat NetCologne die ersten 1-GBit/s-Anschlüsse freigeschaltet. "Seit diesem Monat können mehr als 250.000 Privathaushalte in den Genuss von gigabitschnellem Internet kommen", sagte Timo von Lepel, Managing Director von NetCologne. In der Rheinmetropole kommt weltweit zum ersten Mal G.fast auf 212 MHz zum Einsatz. In Tests wurden damit Geschwindigkeiten von bis zu 1,8 GBit/s im Download und 200 MBit/s im Upload erreicht.
Mit Gigabit-Speed werden sich in Zukunft auch die Bewohner von Lehre und Eppertshausen im Internet surfen können. In beiden Orten schloss die Deutsche Glasfaser die Vorvermarktung erfolgreich ab. Über 40 Prozent der Bürger entschieden sich für einen Glasfaseranschluss, sodass die FTTH-Netze gebaut werden können. In Eppertshausen kooperiert die Deutsche Glasfaser mit dem Darmstädter Regionalversorger ENTEGA. Der Baustart soll in diesem Jahr erfolgen. In Lehre werden auch die Ortsteile Beienrode, Essehof, Essenrode, Flechtorf, Groß und Klein Brunsrode sowie Wendhausen mit Glasfaser erschlossen.