Highspeed für Nachwuchs-Narren: Gigabit für Kölner Schulen
Bereits Ende 2018 waren praktisch alle Schulgebäude der insgesamt 264 Schulen in Köln an das Glasfasernetz von NetCologne angeschlossen. Damit erfüllt die Stadt am Rhein die Zielvorgabe des Landes NRW vier Jahre früher als gefordert. Spätestens bis 2022 sollen alle Schulen in NRW über einen schnellen Internetzugang verfügen. Das Land schießt 3,6 Millionen Euro bei. Die Stadt Köln beteiligt sich mit 1,8 Millionen Euro. Die Anschlüsse stellt NetCologne kostenfrei zur Verfügung.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und NetCologne Geschäftsführer Timo von Lepel starteten am 19. Februar die nächste Ausbaustufe des gemeinsamen Projekts: Die 1-Gigabit-Leitungen für die ersten fünf Kölner Berufskollegs wurden freigeschaltet. „Alle Glasfaseranschlüsse in den Schulgebäuden sind bereits für die Gigabit-Bandbreite vorbereitet, die nun weiter ausgerollt wird“, erklärt von Lepel. Heute verfügen 140 der 264 Kölner Schulen über ein Campus-weites WLAN-Netz. Mit Hilfe eines Identitäts-Management-Systems wird sichergestellt, dass nur die jeweiligen Schüler und Lehrkräfte der Schule auf das Campus-WLAN zugreifen können. Filter sorgen zudem dafür, dass ungeeignete Internetseiten gesperrt werden.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette_Reker mit NetColonge-Chef Timo von Lepel (li.) und Rolf Wohlgemuth, Schulleiter des Erich-Gutenberg-Berufskollegs, geben den Startschuss für die erste Gigabit-Schule in der Domstadt
NetCologne
Bielefeld liegt zwar auch in Nordrhein-Westfalen, gilt allgemeinhin aber nicht als Karnevalshochburg. Dennoch gibt es für die Bürger und Unternehmen im Stadtteil Altenhagen allen Grund zum Feiern, denn die Stadtwerke Bielefeld wollen gemeinsam mit der BITel Glasfaser nach Altenhagen bringen. Die Vermarktung startete gestern. BITel ist optimistisch. „Wir stoßen in den Gebieten auf großes Interesse, da besonders Geschäftskunden im Zuge der Digitalisierung auf Highspeed-Geschwindigkeiten angewiesen sind“, erklärt BITel-Vertriebsleiter andreas Niehaus.
Vom närrischen Treiben ist dann im hohen Norden, genauer gesagt in Haseldorf, nichts mehr zu spüren. Aber auch im südlichen Schleswig-Holstein geht der Breitbandausbau weiter. Der Zweckverband Breitband Marsch und Geest hat die Innogy SE mit dem Ausbau beauftragt. Innogy arbeitet hier mit Vitronet zusammen, die im Tiefbau von der Firma Kraftteam unterstützt wird. Bis Ende 2020 sollen die Ausbauarbeiten abgeschlossen sein.
PYUR setzt auf DOCSIS 3.1 und FTTB
Von der Karnevals- in die wirkliche Hauptstadt: PYUR will in den kommenden Monaten für eine Millionen Berliner Gigabit-Geschwindigkeiten zur Verfügung stellen. Möglich macht dies die Einführung des Übertragungsstandards DOCSIS 3.1. Voraussetzung dafür ist die Abschaltung des analogen Kabelfernsehens, die noch bis Mitte des Jahres läuft. Dadurch schafft PYUR im Kabelnetz freie Kapazitäten, die für DOCSIS 3.1 benötigt werden.
Dagegen hat der Kabelnetzbetreiber Ende Februar ein Glasfasernetz in Calau in Betrieb genommen. Davon profitieren rund 2.600 Haushalte in der südbrandenburgischen Stadt. Selbst an eine zukünftige Aufrüstung ist gedacht werden. Dank mitverlegter Leerrohre kann das FTTB- in ein FTTH-Netz umgewandelt, die Glasfaser also weiter vom Gebäude bis in die einzelnen Wohnungen geführt werden. Darüber hinaus kann Calau an eine sieben Kilometer lange Glasfasertrasse Gewerbegebiete anschließen. Im Frühjahr will die Stadt zudem WLAN-Hotspots einrichten.
VDSL2 ohne Vectoring
Neue Wege in Sachen Breitbandversorgung geht M-net zusammen mit der Breitband Main-Kinzig GmbH. In einem Pilotprojekt in den Ortschaften Rodenbach, Freigericht und Hasselroth werden neue Netzwerkkomponenten eingesetzt, mit denen die rund 8.500 angeschlossenen Haushalte mit bis zu 100 MBit/s im Internet surfen können. Möglich macht dies das VDSL2-Übertragungsprofil 35b, das den Frequenzbereich für VDSL von 17 auf 35 MHz erweitert und ohne Vectoring auskommt. Sechs Monate lang soll das Pilotprojekt laufen. Dann will M-net entscheiden, ob das neue Übertragungsprofil auch andernorts eingesetzt wird.
Klaus Schejna, Bürgermeister der Gemeinde Rodenbach, Richard Zebisch, Niederlassungsleiter von M-net, Sibylle Hergert, Winfried Ottmann und Uwe Gütl beim symbolischen Knopfdruck für das neue VDSL-Übertragungsprofil
M-net
VDSL und Vectoring sind nicht die Themen, mit denen sich die Deutsche Glasfaser beschäftigt. Sie baut reine Glasfasernetze wie etwa in Haimhausen oder in Kriftel. Hier rollen seit Anfang der Woche im Gewerbegebiet an der Gutenbergstraße die Bagger an. Morgens wird das Pflaster aufgemacht und Leerrohre für die eigentlichen Glasfaserleitungen werden verlegt. Zum Teil wird das Kabel unter der Straße hindurch „geschossen“. „Abends ist das alles wieder zu“, erklärt Kornel Helios, Geschäftskundenberater bei der Deutschen Glasfaser. Im April sollten die Arbeiten beendet sein.
Breitband mit Fördergeldern
In Haimhausen hat die Deutsche Glasfaser bereits den Ortskern ausgebaut. Nun folgen rund 200 Haushalte in Randgebieten. Dafür stehen Fördermittel in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung. „Das Projekt mit der Gemeinde Haimhausen zeigt, wie mit einem Gesamterschließungskonzept der schnelle privatwirtschaftliche mit dem geförderten Netzausbau klug aufeinander abgestimmt werden kann“, sagt Bernard Peterander, Projektmanager von Deutsche Glasfaser.
In Marktoberdorf erhält auch die Deutsche Telekom für ihren Breitbandausbau Fördergelder. Allerdings baut sie das dortige Netz nur auf 50 MBit/s aus – immerhin mit einem FTTH-Anteil, wie die Telekom im unternehmenseigenen Blog schreibt. Darüber hinaus haben die Bonner in den vergangenen Wochen auch den Ausbau auf 250 MBit/s weiter vorangetrieben. Aufgrund der Nähe zu Köln kann man aber getrost davon ausgehen, dass auch in Bonn bis Aschermittwoch die Bagger ruhen.