Bosch mit Homematic IP & neuer Chipfabrik
Bosch setzt Homematic IP in Kooperation ein
Bild: Bosch
Bosch wird künftig mit Homematic IP ein weiteres Funkprotokoll im Smart-Home-Bereich einsetzen.
Das Unternehmen gab seine Kooperation mit eQ-3 bekannt. Künftig wollen sich beide Unternehmen
an der Weiterentwicklung des Homematic-IP-Funkprotokolls beteiligen.
Allerdings sei eine "wechselseitige Integration der Endgeräte in die bestehenden Smart-Home-Systeme von eQ-3 und Bosch ist nicht geplant". Homematic IP gehört zu einem der verbreiteten Smart-Home-Standards in Europa. So setzt zum Beispiel die Telekom bei ihrer Home Base 2.0 auf Homematic/Homematic IP sowie DECT und ZigBee, die bereits fest in der Qivicon-Lösung integriert sind. Anfang dieses Jahres wurde auch bekannt, dass Amazon Alexa für Homematic IP verfügbar ist.
Chips für Autoindustrie und vernetzte Geräte
Bosch setzt Homematic IP in Kooperation ein
Bild: Bosch
Bosch baut für rund eine Milliarde Euro eine neue
Chipfabrik in Sachsen. Das Werk soll Chips für vernetzte Geräte im
Internet der Dinge sowie für die Autoindustrie produzieren. Der
Freistaat habe sich in einer globalen Auswahl gegen andere Standorte
durchgesetzt, sagte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel heute in
Berlin. Der Bund will das Projekt in den kommenden drei Jahren mit
bis zu 200 Millionen Euro fördern, erklärte der Staatssekretär im
Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig.
Bosch ist bereits einer der weltgrößten Anbieter von Sensoren, die Bewegung, Druck oder Temperatur erkennen. Der Konzern entwickelt als Zulieferer auch Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge. Es sei eine grundsätzliche Entscheidung, die Produktion der Chips in eigener Hand zu behalten, betonte Hoheisel. Andere Unternehmen wie zum Beispiel Apple entwickeln zwar auch eigene Chips, aber lassen sie dann von Auftragsfertigern herstellen.
"Wir haben wirklich weltweit geschaut und uns dann für Dresden entschieden", sagte Hoheisel. Den Ausschlag hätten dabei nicht nur für Fördergelder gegeben, sondern unter anderem auch die Nähe zu Forschungseinrichtung und die Erfahrung der Region im Halbleiterbereich, betonte er. In dem Werk sollen rund 700 Arbeitsplätze entstehen. Machnig betonte, für eine "digitale Souveränität" Europas müssten Schlüsseltechnologien wie Halbleiter auch hier produziert werden.
Welche Chips stellt Bosch her?
Es geht um die sogenannte 300-Millimeter-Technologie, als um Scheiben (Wafer) aus Silizium mit 30 Zentimeter Durchmesser, auf denen einzelne Chips entstehen und nach hunderten hochkomplexen, insgesamt monatelangen Arbeitsschritten herausgeschnitten werden. Die 300-Millimeter-Technologie ermöglicht eine höhere Chip-Produktion pro Wafer und damit auch niedrigere Stückkosten. Bisher ist Bosch in der 150- und 200-Millimeter-Chiptechnologie aktiv, hierfür hat die Firma einen Produktionsstandort in Reutlingen. Diese 2010 eröffnete Anlage war mit 600 Millionen Euro übrigens die bislang höchste Einzelinvestition des schwäbischen Konzerns.
Warum sind Chips so wichtig für die Industrie?
Die Halbleiter-Fertigung gewinnt rasant an Bedeutung. Man spricht in der Branche von drei Wellen: In den 1990er und 2000er Jahren gab es eine hohe Nachfrage nach Computer- und Laptop-Prozessoren, danach kam eine Nachfragewelle nach Handy- und Smartphone-Chips. Nun gewinnt das sogenannte Internet der Dinge an Bedeutung, bei dem Maschinen und alle möglichen anderen Dinge vernetzt werden. Die Autobranche setzt große Hoffnungen in selbstfahrende Autos sowie in Elektrofahrzeuge, auch hier wird die Nachfrage nach Chips steigen. Heutzutage sind in einem Oberklasse-Auto etwa 300 bis 400 Chips verbaut, künftig dürften es noch mehr werden.
Erst kürzlich hatten wir auch darüber berichtet, dass Bosch genaue, aktuelle Karten für das autonome Fahren entwickelt.