Einschätzung

Homann: 5G-Aufbau durch hohe Gebote nicht gefährdet

Die hohen Gebote bei der 5G-Auktion werden massiv kriti­siert. BNetzA-Chef Homann sieht den Netz­ausbau dadurch aber nicht gefährdet. Von einem Ausschluss Huaweis hält er eben­falls nichts.
Von dpa /

BNetzA-Chef Homann sieht keine Probleme beim Netzausbau durch hohe Gebote bei der Auktion BNetzA-Chef Homann sieht keine Probleme beim Netzausbau durch hohe Gebote bei der Auktion
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Die hohen Preise bei der Verstei­gerung der 5G-Frequenzen werden nach Einschät­zung der Bundes­netz­agentur den Aufbau des ultra­schnellen Mobil­funk­netzes nicht beein­träch­tigen. Der Präsi­dent der Netz­agentur, Jochen Homann, teilt diese Sorge "ausdrück­lich nicht". Die an der Auktion betei­ligten Unter­nehmen wüssten, "unter welchen Bedin­gungen sie stei­gern und richten sich danach aus", sagte er heute in Bonn.

Die vier teil­nehmenden Firmen - die Deut­sche Telekom, Voda­fone, Telefónica und 1&1 Dril­lisch - haben bis zum Donnerstag fast 5,9 Milli­arden Euro für die Frequenzen geboten. Das ist mehr als erwartet - externe Fach­leute hatten nur mit drei bis fünf Milli­arden Euro gerechnet. Das Geld geht an den Bund, der es in die Digi­tali­sierung stecken will. Telekom-Chef Tim Höttges hatte mehr­fach kriti­siert, dass die für die Frequenzen gezahlten Gelder nicht mehr in den Netz­ausbau inves­tiert werden könnten.

Die von der Bundes­netz­agentur durch­geführte Verstei­gerung dauert bereits neun Wochen. "Wir wissen auch nicht, wann die Auktion zu Ende geht", sagte Homann. Das hätten allein die Bieter in der Hand. Die Netz­agentur habe kein Erlös­ziel. Die Auktion endet auto­matisch, wenn keines der betei­ligten Unter­nehmen mehr ein Gebot abgibt. Das Geld geht an den Bund, der es in die Digi­tali­sierung stecken will.

Huawei nicht von 5G-Aufbau ausschließen

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Jochen Homann ist dagegen, den chine­sischen Tele­kommu­nika­tions­ausrüster Huawei vom Aufbau des 5G-Mobil­funk­netzes in Deutsch­land auszu­schließen. Für alle Unter­nehmen müssten die glei­chen strengen Regeln gelten, sagte Homann heute in Bonn. "Wer sie erfüllt, ist dabei, egal wie das Unter­nehmen heißt." Die Netz­agentur werde im Sommer ihren Entwurf für die neuen Sicher­heits­anfor­derungen veröf­fent­lichen, kündigte Homann an.

Huawei, einer der größten Tele­kommu­nika­tions­ausrüster der Welt, wird von den US-Behörden verdäch­tigt, seine unter­nehme­rischen Akti­vitäten zur Spio­nage für China zu nutzen. US-Präsi­dent Donald Trump hat seiner Regie­rung per Dekret umfas­sende Möglich­keiten einge­räumt, gegen auslän­dische Telekom-Unter­nehmen vorzu­gehen. Homann sagte, er sehe keinen Anlass für einen entspre­chenden Schritt in Deutsch­land. "Bislang haben wir nicht fest­gestellt, dass Huawei hier irgend­etwas gemacht haben könnte, was sie nicht hätten machen dürfen", sagte Homann gegen­über n-tv.

Manche Sicher­heits­experten in Deutsch­land fordern, Huawei hier­zulande vom Ausbau des neuen 5G-Mobil­funk­netzes komplett auszu­schließen. Die Bundes­regie­rung befür­wortet den gene­rellen Ausschluss von Huawei und anderen Anbie­tern aus China nicht, sondern setzt auf eine Streuung der Aufträge unter verschie­denen Anbie­tern.

Huawei hat Deutsch­land in dieser Sache ein Anti-Spio­nage-Abkommen ange­boten.

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