BNetzA will alle Handy-Netze sicherer machen
Die neuen Sicherheitsanforderungen an die Netze werden nicht nur für 5G gelten
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Die Bundesnetzagentur hat - wie berichtet - im März ein Eckpunktepapier zur Sicherheit von Handy-Netzen zur Diskussion vorgelegt. Ein Auslöser war der Streit zwischen den USA und China gewesen, der darin gipfelte, dass die USA Huawei auf eine schwarze Liste verbotener Hersteller setzte.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens in Deutschland macht die BNetzA nun klar. Es geht gar nicht - wie es in der öffentlichen Diskussion den Anschein hat - nur um Huawei und nur um 5G, sondern grundsätzlich um die Sicherheit aller Netze. Heute gab es nun eine Anhörung zum Thema.
Neue Sicherheitsanforderungen bis Ende des Jahres
Die neuen Sicherheitsanforderungen an die Netze werden nicht nur für 5G gelten
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Wie die BNetzA mitteilt, wurden Eckpunkte für die Aktualisierung der Sicherheitsanforderungen und Informationen zur Anhörung sowie Informationen zu den derzeit geltenden Sicherheitsanforderungen auf den Webseiten der Bundesnetzagentur unter bundesnetzagentur.de/sicherheitsanforderungen
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veröffentlicht. Der bisherige Katalog von Sicherheitsanforderungen in der Version 1.1 war am 17. Februar 2016 in Kraft getreten und muss dringend überarbeitet werden.
Die BNetzA überarbeitet also derzeit gemeinsam mit dem BSI und dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit die Sicherheitsanforderungen für das Betreiben von Telekommunikations- und Datenverarbeitungssystemen sowie für die Verarbeitung personenbezogener Daten. Insbesondere für Betreiber von öffentlichen Telekommunikationsnetzen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial sollen laut der Behörde Sicherheitsanforderungen ausgearbeitet werden.
Hersteller, Verbände und Netzbetreiber können sich äußern
Die heutige Anhörung diente der Vorbereitung eines Katalogs detaillierter Sicherheitsanforderungen. Die BNetzA beabsichtigt, dass im Sommer ein Entwurf der neuen Sicherheitsanforderungen zur Anhörung veröffentlicht wird. Normalerweise bekommen Hersteller und die Verbände der Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze und die Verbände der Anbieter öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste eine Gelegenheit zur Stellungnahme. Die endgültige Veröffentlichung der Anforderungen soll bis Ende des Jahres erfolgen.
"Wir planen Anforderungen, denen alle Unternehmen gleichermaßen unterliegen. Kein Ausrüster soll spezifisch ausgeschlossen werden. Aber insbesondere in Netzen mit erhöhter Kritikalität sollen die gleichen hohen Sicherheitsanforderungen gelten", stellte BNetzA-Präsident Jochen Homann klar. "Grundsätzlich erfassen die Sicherheitsanforderungen dabei alle Netze, nicht nur einzelne Standards wie zum Beispiel 5G".
Die Netzbetreiber in Deutschland kritisieren unterdessen die BNetzA wegen der aufwendigen und teuren Auktion für dringend notwendige Frequenzen.