Weltfrequenzen

Haas: Weltfrequenzkonferenz soll weitere Frequenzen öffnen

Beim BDI und DIHK hat o2-CEO Markus Haas für Kooperationen statt Regulierung plädiert und hofft auf die Weltfrequenzkonferenz
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Markus Haas plädiert für Kooperation und für neue Frequenzen unter 1 GHz, um in der Fläche besser versorgen zu können. Markus Haas plädiert für Kooperation und für neue Frequenzen unter 1 GHz, um in der Fläche besser versorgen zu können.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Wie bereits berichtet, nahmen an der Podiumsdiskussion des BDI und des DIHK in Berlin gestern hochrangige Vertreter der Telekommunikationsbranche teil. Telekom CEO Tim Höttges diskutierte mit Norbert Weirich von wilhelm.tel und Markus Haas, CEO von Telefónica o2.

Haas plädiert für freiwillige Kooperation

Markus Haas plädiert für Kooperation und für neue Frequenzen unter 1 GHz, um in der Fläche besser versorgen zu können. Markus Haas plädiert für Kooperation und für neue Frequenzen unter 1 GHz, um in der Fläche besser versorgen zu können.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Dabei bekräftigte Haas erneut, dass "Kooperation bei den Mobilfunkanbietern schon längst geübte Praxis ist, zum Beispiel beim Teilen von Mobilfunkmasten. Wir setzen auch weiterhin auf kommerzielle Vereinbarungen." Er erinnerte außerdem daran, dass "Frequenzen begrenzte Ressourcen" sind. Regionales Spektrum führe zu einer Fragmentierung und helfe nicht bei einer gesamtheitlichen Versorgung. Und weiter: "Beim aktuellen Frequenzvergabeverfahren geht es lediglich um Kapazitätsspektrum (=Frequenzen für hohe Kapazität bei 3,6 GHz). Das eignet sich aber nicht dafür, um strenge Auflagen für Flächenversorgung zu erteilen. Vielmehr sollten die Flächenspektren zügig verlängert werden. Zudem brauchen wir zusätzliche Spektren im unter 1 GHz Bereich. Die Weltradiokonferenz im nächsten Jahr wird dafür hoffentlich den Weg frei machen.“

Die in Frage kommenden Frequenzen könnten - wie in den USA - bei 600 MHz liegen, wo derzeit noch digitale Fernseh-Sender mit DVB-T2 aktiv sind. In bestimmten Ländern, wie der Schweiz wird die Ausstrahlung von DVB-T aber demnächst eingestellt, die Zuschauer weichen ins Internet über Festnetz oder Mobilfunk aus. Je niedriger die Frequenz, desto besser die Reichweite, d.h. ein "flächendeckender" Ausbau würde wahrscheinlicher, da bezahlbarer. Allerdings dauern solche Frequenzvergaben einige Jahre und dann müssten die Handyhersteller zügig passende Endgeräte liefern.

„Wenn mehr Netzausbau das höchste Ziel der Politik ist, müssen alle anderen Ziele dahinter zurückbleiben. Deswegen brauchen wir bessere Zahlungsbedingungen für Frequenzen und keine Diensteanbieterverpflichtung, damit möglichst hohe Investitionen in die Netze fließen können“, wiederholte Markus Haas, CEO Telefónica Deutschland, seine Forderung, alles zu vermeiden, was die Preise zu tief in den Keller treiben und zu wenig Mittel für Investitionen in den Netzausbau übrig ließe.

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