Verkehr

Ab sofort: Höhere Bußgelder für Handy am Steuer

Ab sofort gilt der neue Bußgeldkatalog bei Verkehrsdelikten. Wer das Handy am Steuer oder beim Radfahren benutzt, muss nicht nur eine höhere Strafe zahlen, sondern bekommt auch Punkte in Flensburg.
Von Rita Deutschbein

Handy am Steuer wird teurer Handy am Steuer wird teurer
Bild: dpa
Heute treten die bereits angekündigten Änderungen in der Straßen­verkehrs­ordnung in Kraft. Vor allem die Strafe für diejenigen, die ihr Handy am Steuer verwenden, wurde verschärft. Neben einem deutlich höheren Bußgeld drohen bei einem Verstoß nun zusätzlich Punkte in Flensburg. Auch die Nutzung von anderen elektronischen Geräten ist während der Fahrt verboten.

Handy am Steuer wird teurer Handy am Steuer wird teurer
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Wer sein Handy oder andere Geräte am Steuer bedient und dabei erwischt wird, muss ab sofort mindestens 100 Euro Strafe zahlen und bekommt einen Punkt in Flensburg. Bislang lag das Bußgeld für Autofahrer bei 60 Euro. Noch teurer wird es, wenn der Fahrer durch seine Unachtsamkeit andere Verkehrs­teilnehmer gefährdet. Denn dann beläuft sich das Bußgeld auf mindestens 150 Euro. Bei einer Sach­beschädigung sind es sogar 200 Euro. In beiden Fällen kommen ein Fahrverbot von einem Monat sowie zwei Punkte dazu.

Auch Fahrradfahrer, die mit dem Handy spielen, müssen künftig tiefer in die Tasche greifen: Statt 25 Euro zahlen sie nun 55 Euro Strafe.

Handy als Oberbegriff für viele Geräte

Wie eingangs erwähnt, umfasst der Begriff Handy auch andere Geräte, die den Fahrer ablenken können. Dazu zählen beispielsweise Tablets und Navigationsgeräte. Prinzipiell gilt: Handy und Co. dürfen während der Fahrt nicht in die Hand genommen werden. Auch längeres Beschäftigen mit befestigten Geräten (eingebaut oder per Halter) ist nicht gestattet. Lediglich "eine kurze Blick­zuwendung" ist erlaubt. Das Handyverbot gilt auch im Falle eines Staus. Die Nutzung von elektronischen Geräten ist nur dann unbedenklich, wenn das Auto steht und der Motor ausgestellt ist.

Ein längerer Blick auf Bordmonitoren ist nur in wenigen Fällen gestattet, beispielsweise wenn Fahrer beim Einparken auf die Parkanzeige schauen oder bei Busfahrern, die an der Haltestelle ihren Bordcomputer bedienen.

"Wer am Steuer das Handy in die Hand nimmt oder ein Tablet, um Mails zu lesen, der ist im Blindflug unterwegs", kommentiert Verkehrs­minister Alexander Dobrindt (CSU) die neuen Regeln. 2016 soll jeder zehnte Verkehrsunfall mit Todesfolge auf Ablenkung zurückzuführen gewesen sein, so eine Studie der Allianz. Durch die Anhebung der Bußgelder erhofft sich die Politik sowie die Polizei eine bessere Verkehrs­sicherheit. Aber auch hier gilt: Nur bei regelmäßige Kontrollen können die höheren Strafen greifen.

Wer sein Auto abgestellt hat, es später aber nicht mehr findet, kann es mithilfe einer App suchen.

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